Gehört hat den Begriff wohl schon jeder und sicher haben auch die meisten von uns Kleidung aus Piqué im Kleiderschrank. Aber was ist Piqué Stoff genau, welche Eigenschaften hat das Gewebe und wie unterscheidet es sich von Jersey? Wir haben die Antworten auf diese Fragen und wissen auch, wie man Freizeitshirts aus Piqué kombinieren kann.
Robust und atmungsaktiv
Zu den wichtigsten Piqué Stoff Eigenschaften gehört die spezielle Oberfläche. Diese entsteht durch das Verweben von zwei übereinander liegenden Geweben. Bei diesem Webprozess werden einzelne Fäden des Gewebes in das jeweils andere gewebt und so miteinander verbunden. Der so entstehende Stoff hat eine obere und eine untere Seite. Diese beiden Seiten können auch als rechts und links bezeichnet werden und sind optisch gut zu erkennen. Das liegt dran, dass für die obere, rechte Seite doppelt so viele Fäden verwendet werden und sie dadurch kräftiger wirkt. Der Oberbegriff für den Stoff ist Doppelgewebe. Die Struktur ähnelt einem Steppgewebe.
Wer Kleidung aus dem Gewebe trägt, entscheidet sich für Shirts und Co., die sehr strapazierfähig, leicht und langlebig sind. Zudem geschätzt ist es aufgrund seiner Formstabilität und Atmungsaktivität. Letztere kommt vor allem daher, dass der Piqué Stoff abwechselnd vertiefte und erhöhte Stellen aufweist und somit nicht zu eng auf der Haut liegt.
Verschiedene Qualitäten von Piqué Stoff
In den meisten Fällen wird das Gewebe aus reiner, atmungsaktiver Baumwolle angefertigt. Deshalb ist es für Kleidung wie ein Poloshirt als Freizeitoutfit so gut geeignet. Neben der reinen Baumwolle gibt es aber noch weitere Qualitäten wie Mischungen mit Polyester oder Viskose. Viskose wird meist nur zu kleinen Anteilen dem Gewebe beigemischt. Je mehr Baumwolle enthalten ist, desto saugfähiger sind die daraus gefertigten Shirts und andere Kleidung.
Besonders die sehr fein gewebten Strukturen kommen für Kleidungsstücke zum Einsatz. Je grober das Gewebe, desto „waffelartiger“ wirkt es und wird hauptsächlich für den Bereich der Heimtextilien und nicht für Mode verwendet. Ein Beispiel hierfür sind langlebige, saugfähige Küchenhandtücher oder Decken für Bett und Sofa. Der beliebte Piqué-Bademantel zählt auch dazu und wird aus deutlich gröberen Stoffen gemacht als die klassischen Poloshirts.
Besonders für Poloshirts sehr beliebt
Bereits seit den 1930er-Jahren gibt es das Poloshirt. Als sein Erfinder gilt René Lacoste, der so dafür sorgte, dass Sportler beim Tennis bequem und zugleich stilvoll gekleidet waren. Inspiration fand Lacoste bei der Kleidung eines erfolgreichen Polospielers. Anstelle der bis dato üblichen langärmeligen Hemden ermöglichten die Polos eine deutlich größere Bewegungsfreiheit. Logische Folge dieser Neuerung war es, ein Gewebe zu entwickeln, das atmungsaktiv und robust ist – die Geburtsstunde von Piqué Stoff aus Baumwolle, der seitdem fest in der Sportwelt verankert ist.
Bis heute haben diese Poloshirts nicht an Beliebtheit eingebüßt und werden mittlerweile nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Business getragen. Immer dann, wenn Hemd und Krawatte nicht vorgeschrieben sind, kann das Outfit so mühelos bequemer gestaltet werden. Die Atmungsaktivität sowie die geringe Neigung zum Knittern bringen einen großen Vorteil mit sich. Ein großes Plus ist, dass Schweißflecken bei Piqué Shirts durch deren leicht marmoriert wirkende Oberfläche nicht sofort ins Auge fallen.
Neben dem kurzärmeligen Shirt gibt es natürlich noch mehr Mode aus dem beliebten und praktischen Gewebe. Langärmelige Shirts und bequeme, sportlich-elegante Polokleider werden ebenfalls daraus gefertigt. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Frack- und Smokinghemden sowie Frackwesten. Die verwendete Qualität des Stoffes ist hier natürlich eine andere.
Piqué Poloshirts modisch kombinieren
Sie möchten von den Vorteilen des angenehm zu tragenden und formstabilen Stoffs profitieren, wissen aber nicht so recht, wie Sie ein solches Poloshirt kombinieren können, ohne zu wirken, als seien Sie auf dem Weg zum Tennisplatz? Mit unseren Stylingvorschlägen werden die Shirts zu Ihren neuen Lieblingen im Kleiderschrank und zum Must-Have fürs Freizeitoutfit.
- Kombipartner Jeans: Die Sache, die (fast) in jeder Situation passt. Kombiniert mit einer klassischen Jeans kann man mit Piqué Poloshirts nichts falsch machen und hat schnell ein prima Freizeitoutfit. Wenn es etwas formeller sein soll, trägt der Herr dazu ein farblich passendes, gut geschnittenes Sakko. Für Frauen passt ein Blazer hervorragend dazu, je nach Anlass elegant oder sportlich, gerne auch im angesagten Oversized-Look oder mit gekrempelten Ärmeln.
- Kombipartner Pullover: Was man aus amerikanischen Filmen kennt, wirkt mit einfarbigen Kleidungsstücken sehr elegant. Einfach einen schlichten Pullover über die Schultern legen und auf Wunsch vorne verknoten. Wird es kühler, kann der Pullover schnell übergezogen werden. Besonders clean wirkt dieser Look, wenn Shirt und Pullover aus einer Farbfamilie stammen.
- Kombipartner Shorts: Piqué Poloshirts sind prädestiniert für den Sommer und passen wunderbar auch zu kurzen Hosen, und zwar immer dann, wenn es ungezwungen zugeht. Auch für den Urlaub im Warmen ist dieser Look bestens geeignet. Je nach Figur und Stylingvorlieben kann das Oberteil in den Bund gesteckt oder darüber getragen werden. Bei der ersten Variante darf ein farblich passender Gürtel nicht fehlen.
- Kombipartner Rock: Modebewusste Damen aufgepasst! Die beliebten Polos passen nicht nur zu Hosen, sondern lassen sich auch mit einem Rock zu einem coolen Outfit stylen. Zu klassisch oder gar altbacken darf der Rock nicht sein, sonst wirkt der gesamte Style spießig und alles andere als modern. Gut passen Miniröcke, die sexy, aber dennoch ausreichend „angezogen“ wirken. Mit einem Blazer ist schnell ein Bürooutfit fertig, in dem man nach der Arbeit zur Party gehen kann.
- Kombipartner Schuhe und Hose elegant: Wie so oft, Sneakers passen einfach am besten, egal ob die Polos mit einer Hose oder einem Rock kombiniert werden. Alternativ funktionieren die Styles auch mit Mokassins für Männer oder Ballerinas für Damen.
Der Unterschied zwischen Piqué und Jersey
Beide werden aus Baumwolle beziehungsweise einer Baumwoll-Viskose Mischung hergestellt. Bei Jersey sind auch Qualitäten mit einem Anteil an Seide möglich. Während Piqué-Stoff durch die mehr oder weniger ausgeprägte waffelartige Struktur gekennzeichnet ist, ist Jersey eine sehr glatte und weiche Maschenware. Jersey ist sehr dehnbar und bietet in Abhängigkeit davon, ob sich es um reine Baumwolle oder ein Mischgewebe handelt, eine große Saugfähigkeit. Neben Kleidung wird aus Jersey auch Bettwäsche sowie Unterwäsche gefertigt. Wird Elasthan zugesetzt, beispielsweise für Spannbettlaken oder Sportunterwäsche, spricht man von Stretch-Jersey. Die Namensgleichheit des Stoffs mit der britischen Insel rührt daher, dass Jersey dort zum ersten Mal hergestellt wurde.