« Tipps für die richtige Pflege »
Dessous gehören zu jenen Kleidungsstücken, die täglich direkten Kontakt mit unserer Haut haben. Hier ist uns Reinlichkeit verständlicherweise sehr wichtig, denn durch den engen Hautkontakt fühlen sich Bakterien in diesen Textilien besonders wohl. Doch sollte man String und BH in die Kochwäsche geben? Wie werden farbige Boxershorts gereinigt? Verträgt Sport-Unterwäsche aus Mikrofaser die gleiche Behandlung wie Baumwolltextilien? Manche Hausfrauen und -männer stellen diese Fragen vor ein beinahe unlösbares Problem, dabei ist es gar nicht so schwierig, die Unterwäsche richtig zu waschen und für hygienische Sauberkeit zu sorgen.
Wie oft sollten Sie waschen?
Die halbvolle Waschmaschine lässt niemand gerne laufen. Wechseln Sie täglich die Unterwäsche, kommt durch die kleinen Stücke allerdings nicht jede Woche eine ganze Maschine zusammen. Dennoch sollten Sie getragene Dessous kurzfristig waschen und nicht warten, bis sich eventuell Schmutz durch die lange Liegezeit tief in die Fasern gefressen hat. Fast alle Maschinen besitzen heute eine Mengenautomatik oder reinigen die Textilien im Programm „Halbvoll“ sehr sparsam. Alternativ können Sie einen weißen String oder bunte Boxershorts auch mit Kleidungsstücken im gleichen Farbton in die Trommel geben.
Die Wäschepflege fängt mit dem Sortieren an
Da die verschiedenen Fasern auf die Hitze des Wassers unterschiedlich reagieren und je nach Material ein anderes Waschmittel verwendet werden sollte, lohnt es sich, die Dessous gründlich zu sortieren. Dies erspart eine Menge Ärger.
Missgeschicke wie durch einen roten Socken zartrosa verfärbte, einstmals aber strahlend weiße, Unterwäsche können so erst gar nicht passieren. Wie warm gewaschen werden darf und ob das Stück mit dem normalen Buntwäsche-, einem Schonprogramm oder gar von Hand gepflegt werden muss, entnehmen Sie bitte dem Kleidungsetikett. Natürlich gehört beispielsweise feine Lingerie trotz gleicher Farbe auch nicht mit Frotteewaren in die Wäschetrommel.
Unser Tipp: Die neue, farbige Unterhose vor dem ersten Tragen einmal mit der Hand vorwaschen. So werden nicht nur Hautunverträglichkeiten vermieden, Sie sehen auch, ob der Slip eventuell ausblutet. Ist dies der Fall, sollten Sie ihn zunächst nur mit ähnlichen Farben in die Maschine geben. Sehr praktisch sind Farbfangtücher, die Sie zusätzlich zum Waschpulver verwenden können. In diesen setzen sich überschüssige Farbstoffe zuverlässig fest, sodass das Überfärben verhindert wird.
Die richtige Waschtemperatur
Sie haben das störende Etikett aus der Kleidung geschnitten und wissen nun nicht mehr, wie heiß diese gereinigt werden darf? Auch für Slips und andere Unterbekleidung ist eine niedrige Temperatur völlig ausreichend.
Durch die modernen Waschmittel wird die Wäsche selbst bei dreißig oder vierzig Grad hygienisch und gleichzeitig sehr schonend sauber. Das Kochwaschprogramm für Socken oder Boxershorts ist also nicht mehr zwingend erforderlich. Verwenden Sie in diesem Fall zum Unterwäsche waschen besser ein Pulver mit desinfizierender Wirkung oder ein separates Desinfektionsmittel, das ins Weichspülerfach gegeben wird.
Wäschesäckchen, die praktischen Helfer in der Waschmaschine
BH und Damen-String sind häufig mit zarten Spitzen oder Glitzerelementen verziert. Auch Schieber und Rückenverschlüsse von BHs vertragen die Berührung mit der Trommel nicht gut und die hautfreundlichen Beschichtungen können sich lösen. Dies beeinträchtigt dann nicht nur die Optik, die Teile werden auch anfällig für Rost. Für diese Dessous gibt es spezielle Wäschebeutel, in denen der gefaltete Büstenhalter eingelegt wird. Selbst Bügel-BHs können Sie, Schonwaschgang vorausgesetzt, in diesen schützenden Hüllen in der Maschine pflegen.
Jeder kennt wohl das Problem der sockenfressenden Waschmaschine. Einzelne Strümpfe verlieren sich in Boxershorts oder verschwinden auf unerklärliche Weise. Auch hier schaffen Säckchen Abhilfe, in welche Sie die Socken geben und zusammen mit der anderen Wäsche in die Trommel geben. Wunderbar sortieren lassen sich Strümpfe mit kleinen Sockenclips, die ebenfalls in die Trommel dürfen. Dies spart bei vielen unterschiedlichen Socken das langwierige Zusammensuchen der Paare nach dem Trocknen.
Waschmittel und Weichspüler, was wird benötigt?
Vollwaschmittel mit Bleiche eignet sich hervorragend für weiße Textilien. Colorwaschmittel hingegen enthalten diese bleichenden Wirkstoffe nicht.
Die Farben bunter Kleidungsstücke bleiben deshalb leuchtend und frisch. Alternativ, weil sehr schonend, können Sie auf ein Feinwaschmittel zurückgreifen. Für BH und Unterhose aus moderner Mikrofaser, wie sie häufig bei Sportbekleidung zum Einsatz kommt, können Sie dieses Mittel ebenfalls verwenden. Weichspüler hingegen ist unnötig.
Pulver oder Flüssigwaschmittel?
Ob besser Pulver- oder flüssiges Waschmittel verwendet werden sollte, daran scheiden sich die Geister. Pulver schlagen sich zwar hervorragend bei der Fleckentfernung, hinterlassen aber gerne einmal weiße Rückstände auf der Wäsche. Aufgrund der Konsistenz lösen sich Flüssigwaschmittel schneller auf und die Waschmittelschublade bleibt sauber. Allerdings enthalten diese Mittel oft Konservierungsstoffe, die für Allergiker problematisch sein können.
Immer gilt jedoch: Vermeiden Sie Überdosierungen, denn viel hilft nicht viel. Das überschüssige Pulver strapaziert den Geldbeutel und schadet Gewebe und Umwelt. Zudem können Waschmittelrückstände in der Unterwäsche zu Hautirritationen führen.
Nach dem Wäsche waschen kommt das Trocknen
Lassen Sie Dessous nicht unnötig lange in der Trommel liegen und hängen Sie diese schnellstmöglich auf. Sie könnten sonst unangenehm zu riechen beginnen. Die kleinen Teile wie String, BH und Socken trocknen an der Luft rasch und umweltfreundlich.
Möchten Sie dennoch nicht auf den Wäschetrockner verzichten, sollten Sie vorher einen Blick auf das Etikett werfen. Geben Sie nur Unterwäsche in den Trockner, die dies auch verträgt. Ein Nachteil bleibt: Durch die Hitze werden die Fasern sowie Nähte stärker strapaziert und die Farben verblassen schneller.
Wäsche von Hand waschen
Dies ist die schonendste Behandlung – ihr ist bei empfindlichen Teilen der Vorzug zu geben. Nahezu alle modernen Waschmittel eignen sich für die kleine Wäsche zwischendurch.
Auch bei der Handwäsche gilt: Richtig waschen bedeutet, farbige und weiße Textilien sorgfältig zu trennen. Lassen Sie Dessous einige Zeit einweichen, drücken Sie diese vorsichtig aus und spülen Sie sie im Anschluss gründlich durch. Heftiges Reiben sollte vermieden werden, da dies den Fasern sehr zusetzt. Kleine Knötchen und ausgedünnte Stellen wären die Folge.
Ein abschließendes Essigbad wirkt desinfizierend und frischt die Farben von Unterhosen und Socken auf.
Die ungeliebte Arbeit des Bügelns ist bei Unterwäsche nicht erforderlich. Ordentlich aufgehängt kommen die Dessous so glatt von der Leine, dass Sie diese sofort falten und zurück in den Schrank legen können. Haben Sie mit unseren Tipps erst einmal den Dreh raus, geht Ihnen die Wäschepflege spielend von der Hand, zumal ja heute die Waschmaschine den größten Teil der lästigen Prozedur übernimmt.