« Jederzeit hohe Sichtbarkeit »
Warnende Sicherheitskleidung kann lebensrettend sein. Es gibt sie für Kinder ebenso wie für Erwachsene. In diesem Beitrag befassen wir uns ausführlich mit Signalkleidung – was sie im Detail kennzeichnet, wie sie wirkt und wer sie in welchen Situationen tragen sollte, um sowohl sich als auch andere zu schützen.
Warnkleidung als effektiver Unfallverhüter
Bei Sicherheitskleidung geht es in gewisser Weise auch darum, gut auszusehen – weniger für einen selbst als für die übrigen Verkehrsteilnehmer oder Mitarbeiter. Reflektierende Kleidung wie eine Warnweste, -jacke oder -hose sorgt dafür, dass Sie schon von Weitem bestmöglich zu erkennen sind, sodass sich nähernde Personen rechtzeitig reagieren und einen unter Umständen schweren Unfall verhindern können. In diesem Sinne fungiert Signalkleidung, oftmals auch als High Viz bezeichnet, als überaus effektiver Unfallverhüter.
Wann Sicherheitskleidung für Erwachsene unverzichtbar ist
Sicherheitskleidung für Erwachsene kommt vor allem im Arbeitskontext sehr häufig zum Einsatz. Typische Bereiche, in denen reflektierende Kleidung verpflichtend zu tragen ist, sind beispielsweise Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, Straßenbau, Fluglandeverkehr, Schienenverkehr, Forstarbeiten und Müllabfuhr. Überdies gehört in jedes Auto zwingend eine Warnweste. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Wer im Rahmen einer Kontrolle keine entsprechende Weste vorweisen kann, muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.
Auch in der Freizeit ist es oft sinnvoll, Warnkleidung zu tragen. Hier ein Beispiel: Möchten Sie bei nasser Witterung oder Nebel (dennoch) mit dem Fahrrad unterwegs sein, tun Sie anderen Verkehrsteilnehmern und letztlich insbesondere sich selbst einen großen Gefallen, wenn Sie reflektierende Kleidung überstreifen. Dadurch geben Sie gerade Autofahrern in Kurven und ähnlich gefährlichen Zonen mehr Zeit, Sie wahrzunehmen. Wichtig: Verzichten Sie auch dann nicht auf Sicherheitskleidung, wenn Ihre Radbeleuchtung funktioniert.
Ein anderes Beispiel: Spätestens bei der letzten Gassirunde mit dem Hund ist es draußen stockdunkel. Natürlich können Sie Ihrem Vierbeiner ein leuchtendes Halsband umlegen, das empfehlen wir sogar ausdrücklich. Jedoch raten wir Ihnen, zusätzlich auch Ihre Person beziehungsweise die jeweiligen Begleiter des Hundes optimal sichtbar zu machen. Dafür braucht es nicht viel – eine Warnweste genügt. Tipp: Wenn Sie den Hund gemeinsam mit Ihrem Kind ausführen, so ziehen Sie Letzterem einfach eine Kinderwarnweste an.
Sicherheitskleidung für Kinder hat gute Gründe
Apropos Kinder: Auch wenn vornehmlich Erwachsene Signalkleidung tragen, ist ein High-Viz-Outfit für die jüngeren Erdenbewohner ebenfalls bedeutsam, manchmal vielleicht sogar noch mehr. Denken Sie etwa an folgende Situation, zu der es gerade bei kleineren Kindern häufiger kommt: Auf dem Weg zur Schule preschen die Kids unvorsichtig aus der elterlichen Einfahrt. Trägt jedes Kind eine Kinderwarnweste, werden Auto- und Radfahrer frühzeitig aufmerksam, sodass der kindliche Leichtsinn keine schlimmeren Folgen hat. Das Beispiel verdeutlicht, wie wichtig Sicherheitskleidung auch für Kinder ist.
Was Signalkleidung konkret auszeichnet
Nun stellt sich die Frage, was eine High-Viz-Schutzausrüstung überhaupt charakterisiert. Wie sieht sie konkret aus? Prinzipiell muss Signalkleidung, wie der Name schon sagt, wie ein Signal wirken, demzufolge also hochsichtbar sein. Dies lässt sich mittels leuchtender Farben und Reflektoren realisieren. Durch die spezielle Gestaltung sind die Personen, die eine Warnweste oder andere Warnkleidung tragen, bei Tag sowie bei Nacht aus allen Blickwinkeln – also auch von hinten – zu erkennen, und zwar schon aus größerer Distanz.
Die internationale Norm EN ISO 20471, die seit Oktober 2013 Gültigkeit besitzt, definiert detailliert die Farben und sonstigen Eigenschaften, die Signalkleidung professionell und damit wirkungsvoll und zulässig macht.
Sicherheitskleidung für Kinder und Erwachsene: Regelungen gemäß EN ISO 20471
Charakteristisch für Warnkleidung gemäß EN ISO 20471 sind eine fluoreszierende Farbe – Gelb oder Orange – sowie Reflexmaterial, üblicherweise in Form von Reflexstreifen. Die Norm teilt reflektierende Kleidung in drei Klassen, abhängig von der Fläche, die das fluoreszierende und das Reflexmaterial auf dem jeweiligen Kleidungsstück einnehmen.
- Klasse 1:
Die Warnschutzklasse 1 ist die niedrigste Klasse. Bei Kleidung dieser Kategorie sind relativ wenige Bereiche fluoreszierend und reflektierend gestaltet. Beispiel für Kleidungsstücke der Klasse 1: Arbeitshosen, die lediglich um die Waden herum eine fluoreszierende Farbe und Reflexmaterial offenbaren.
Minimale Fläche des fluoreszierenden Materials: 0,14 m²
Minimale Fläche des Reflexmaterials: 0,10 m²
- Klasse 2:
Sicherheitskleidung der Warnschutzklasse 2 findet hauptsächlich bei diversen Arbeiten im Innenbereich Anwendung, etwa in den Lagerräumen großer Fabriken – einfach überall, wo zusätzlich künstliches Licht für eine gute Sichtbarkeit sorgt.
Minimale Fläche des fluoreszierenden Materials: 0,50 m²
Minimale Fläche des Reflexmaterials: 0,13 m²
- Klasse 3:
Die Warnschutzklasse 3 fungiert als höchste und zugleich am häufigsten vertretene Klasse. Dies liegt vor allem daran, dass sie etwa in Industrieanlagen und im öffentlichen Verkehr vorgeschrieben ist. Gemeinhin präsentiert sich bei der als extra hochsichtbar klassifizierten Kleidung (fast) das gesamte Material fluoreszierend, obwohl die Mindestanforderungen dies nicht in der Intensität verlangen.
Aber: Bei einer Jacke oder Warnweste müssen die Reflexstreifen (auch) über die Schultern und den Rücken verlaufen.
Minimale Fläche des fluoreszierenden Materials: 0,80 m²
Minimale Fläche des Reflexmaterials: 0,20 m²
Das gehört zu einer umfassenden Schutzausrüstung
Was alles zur Schutzausrüstung gehören sollte, hängt selbstverständlich vom individuellen Bedarf und den Umständen ab. Im Sommer ist ein fluoreszierendes und reflektierendes T-Shirt sicherlich angenehmer als eine dicke Warnjacke. Um für jede Jahreszeit die passende Sicherheitskleidung im Schrank zu haben, empfiehlt sich die folgende Ausrüstung:
- Warnweste als Allrounder (auch eine Kinderwarnweste, wenn ein Kind mit Ihnen im Haushalt lebt)
- lange Warnhose als Allrounder
- T-Shirt oder Polo für die warme Saison
- Jacke für Frühling und Herbst
- Softshell-Jacke für den Winter
Tipp: Im Idealfall haben alle Kleidungsstücke Ihrer Schutzausrüstung die Klasse 3.
Praktische Nebeneffekte hochwertiger Sicherheitskleidung
Das Gute ist: Hochwertige Sicherheitskleidung für Erwachsene und Kinder sorgt oft nicht allein für optimale Sichtbarkeit, sondern auch für einige Annehmlichkeiten, was den Tragekomfort betrifft. Reflektierende T-Shirts, Westen, Jacken und Hosen sind gewöhnlich recht weit geschnitten und lassen sich so einfach über die normale Kleidung ziehen.
Zudem geht Sicherheitskleidung häufig mit weiteren funktionellen Merkmalen einher. So schützt etwa eine Softshell-Warnjacke zuverlässig vor Wind, Regen und Kälte. Demnach darf Signalkleidung je nach Verarbeitung mit gutem Recht als Rundum-Funktionskleidung bezeichnet werden.
Fazit: Signalkleidung hat das Zeug zur Lebensretterin
Nicht immer sollte es nur darum gehen, was das Gesetz vorschreibt. In puncto Sicherheit ist es oftmals so einfach, Eigenverantwortung zu übernehmen und dadurch gezielt Unfälle zu verhindern. Zertifizierte Signalkleidung für Erwachsene und Kinder kann in hohem Maße dazu beitragen, die tägliche Gefährdung bei der Arbeit, im Straßenverkehr und in anderen Bereichen zu reduzieren. Somit sollte sich jeder – ob klein oder groß, ob jung oder alt, ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger – eine umfassende Schutzausrüstung zulegen und die reflektierende Kleidung anziehen, wenn es die Situation erfordert.