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Karomuster gehören zu einem Dauerkult der Modegeschichte. Ein ungeschlagener Klassiker unter den Karos ist dabei Tartan, auch bekannt unter dem Begriff „Schottenmuster“. Als schottisches Zeichen der Clanzugehörigkeit hat es eine kämpferische Geschichte hinter sich und schaffte es im Laufe der Zeit, die Laufstege der Modewelt zu erobern. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie das zeitlose und klassische Kilt-Muster mit der bewegenden Geschichte am besten in Szene setzen und wie Sie es mit Kleidungsstücken aus Ihrem Kleiderschrank kombinieren können.
Very Scottish! – Die Geschichte des englischen Tartans
Tartan war ursprünglich ein Element der Mode, welches nur schottische Clans tragen durften. Es schmückte vor allem den traditionellen Kilt (auf Deutsch: Schottenrock), wobei verschiedene Farbkombinationen und -anordnungen die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie repräsentierten. In Schottlands Kampf um die Unabhängigkeit von der britischen Krone wurde das Tragen des Tartan Musters am Schottenrock zu einem Zeichen der Rebellion: Im 18. Jahrhundert verboten die Engländer den Tartan auf Kleidungsstücken. Gleichzeitig erhob der Anführer der Schotten, Bonnie Prince Charlie, das Schottenkaro zum politischen Statement.
Doch auch nach der blutigen Niederschlagung des schottischen Aufstands war das Webmuster nicht von der Bildfläche der Mode verschwunden: Mit der britischen Königin Victoria, die ein Fan des farbenfrohen Musters war, erlebte der Tartan seine Renaissance. Auch ihre Nachkommen Prince Charles und Königin Elizabeth präsentierten das Tartan Muster auf verschiedenen königlichen Veranstaltungen.
Nicht zuletzt als namenhafte Designerinnen, wie Vivienne Westwood und bekannte Modeikonen wie Iris Apfel das Schottenkaro für sich entdeckten, wurde das Kilt-Pattern zu einem weltweiten Trend. Im Laufe der Zeit wurden Stilrichtungen wie die Haute Couture oder der Grunge zu einem großen Teil von der Tartanmode mitgeprägt.
Woraus besteht Tartan? – Herstellung des klassischen Webmusters
Ein schottischer Tartan besteht aus karierten Wollstoffen. Das Webmuster entsteht dadurch, dass verschieden farbige Unter- und Oberkaros miteinander verwebt werden. Die Grundfarben für den Prozess sind dabei rot, blau und grün – seltener wird auch gelb verwendet. Um unverwechselbare Trends mit dem Tartan Muster zu kreieren, meldeten einige Modelabes wie Burberry oder Barbour ihre individuellen Karos zum Patent an.
Wie trage ich am besten Tartan Muster? – 3 Grundregeln
Dass sich Tartanmuster unterschiedlich kombinieren und stylen lassen, liegt wohl in der Natur ihrer Sache: Während der typische Schottenrock eher zum traditionellen Outfit gehört, verleihen Karohemden im Tartanstil dem Tragenden eher einen Hauch von Lässigkeit. Mit eleganten Karoröcken oder Blusen aus feinen Stoffen hingegen werden eher edle Looks à la „British Lady“ kreiert.
Weniger ist immer mehr
Wie bei anderen auffälligen Mustern in der Mode gilt auch beim Schottenmuster: Setzen Sie es mit Bedacht ein und setzen Sie die Tartans gekonnt in Szene. Beschränken Sie sich dabei auf ein kariertes Kleidungsstück und kombinieren Sie es mit einfarbigen Basics. Möchten Sie beispielsweise eine trendige Version vom klassischen Schottenrock tragen, sollten Sie das Piece mit einem schwarzen Oberteil (z.B. einem Rollkragenpullover oder einem einfachen T-Shirt), schwarzen Strumpfhosen und Boots oder Stiefeln ebenfalls in Schwarz kombinieren.
Greifen Sie die Farbe auf
Möchten Sie aufregendere Looks konzipieren, können Sie statt dezenten Nuancen auch die Farbtöne ihres Tartans für die restlichen Kleidungsstücke benutzen: Da das Tartanmuster meist aus zwei oder drei Tönen besteht, die miteinander verwebt sind, können Sie einen modischen Gesamteindruck erzeugen, wenn Sie die Farben des Tartan-Musters aufgreifen und es zum Beispiel in den Accessoires ebenfalls verwenden.
Hell-Dunkel-Kontraste einbauen
Eine wichtige Regel in der Mode ist der Einsatz von Kontrasten: Möchten Sie ein dunkles Karo-Piece tragen, sollten Sie es mit hellen Farben zum Beispiel mit pastelligem Grundton auflockern. Umgekehrt kommen leuchtende Tartans besonders gut im Outfit zur Geltung, wenn Sie diese mit dezenten dunklen Farben wie schwarz, dunkelgrau oder dunkelblau kombinieren.
Schottenmuster kombinieren – Do’s and Dont’s
Sind Sie ein Neuling im Tragen des Schottenmusters, sollten Sie die karierten Stoffe mit neutraler Mode kombinieren. Die Grundfarben weiß und schwarz neutralisieren die Musterungen und bringen Ruhe in Ihren Look. Alternativ können Sie mit dezenten Eyecatchern beginnen: Nutzen Sie karierte Accessoires als trendige Highlights. So können beispielsweise ein Tartanschal oder eine hübsche Handtasche mit Karos die Keypieces in Ihrem Outfit werden.
Do’s für eine britische Mode mit Stil
- Beachten Sie die Grundregel der Hell-Dunkel-Kontraste und vergessen Sie nie, zu dunklen Tartans wie beispielsweise dem klassischen „Black Watch“ von Barbour, helle Pastelltöne einzusetzen. Der Farbkontrast sorgt dafür, dass Ihr Outfit nicht zu trist aussieht. Zu dunkle Farben beim Tragen des Schottenmusters sorgen dafür, dass es nicht gut zur Geltung kommen kann.
- Möchten Sie sich doch an das Experiment wagen, das Karomuster mit anderen Pattern zu kombinieren, sollten Sie darauf achten, welche Musterungen Sie wählen. Schnell wird das Outfit überfrachtet. Für den extravaganten Look sollten Sie daher auf Tier- oder Pflanzenprints in Kombination mit Karos lieber verzichten. Zum Tartanlook passen besser andere grafische Elemente wie die Polka Dots oder geradlinige Streifen.
- Möchten Sie ausschließlich bei Karos bleiben, können Sie die Tartanmode zudem mit filigranen Mustern wie dem Hahnentritt oder dem traditionellen Glencheck paaren. Achten Sie beim karierten Mustermix allerdings darauf, dass die einzelnen Kleidungsstücke in der gleichen Farbfamilie bleiben.
Extra-Tipp: Schottischer Tartan verträgt sich auch gut mit Nadelstreifen. Ein heller Schottenrock bekommt mit einer schicken Bluse, bestehend aus dünnen Nadelstreifen einen modischen Stilbruch und vereint britische Klassik mit amerikanischem Business. Da die Nadelstreifen meist vom Auge als unifarben wahrgenommen werden, besteht bei dieser Kombination nicht die Gefahr, dass das Outfit zu unruhig wirkt.
Dont’s – Darauf sollten Sie lieber verzichten
- Kein wilder Farbmix beim Kilt Muster: Damit Ihr Look auch harmonisch aussieht, sollten Sie immer in einer Farbfamilie bleiben. Da die Tartanstoffe meist aus den Grundfarben Blau, Grün oder Rot bestehen, sollten Sie auch nur diese Komplementärfarben für das restliche Outfit benutzen. Verzichten Sie daher auf Farben wie rosa, pink, lila, orange und gelb.
- Allover funktioniert nicht: Das Tartan Muster sollte nicht als großflächiges Muster eingesetzt werden. Wie bei jeder karierten Mode gilt auch hier die Regel, den Tartan lieber als ein Statement-Piece zu präsentieren. Wählen Sie entweder ein kariertes Kleidungsstück oder setzen Sie zum Beispiel eine rotkarierte Shopper mit sonst dezenten Kleidungsstücken in ruhigen Grundfarben in Szene.
- Keine zweifarbigen Muster verwenden: Möchten Sie ein zusätzliches Muster in Ihren Look mit hineinbringen, sollten Sie nur diejenigen wählen, die die Farbe des Tartans aufgreifen. Zudem ist es ratsam, nur zusätzliche Pattern zu verwenden, die aus Schwarz bzw. Weiß und einer zusätzlichen Farbe bestehen.
- Keine Tartanmuster miteinander kombinieren: Das schottische Webmuster steht gerne für sich allein, schließlich trugen auch früher die schottischen Familien nur ein spezielles Tartan Muster, um ihre Clanzugehörigkeit zu zeigen. Vermeiden Sie es, wenn nicht aus Modeempfinden, bitte aus Respekt zu dieser Tradition, zwei verschiedene Tartans miteinander zu paaren. Diese würden das Auge überfrachten und einen wirren Look erzeugen.