« Das passende Outfit für Läufer »
Die richtige Running-Bekleidung gibt es für jedes Wetter. Es gilt lediglich, die entscheidenden Kriterien für eine angemessene Auswahl zu kennen. Dann stellt die Sorge vor Hitzestau oder Erkältung kein Hindernis mehr dar, um sich nicht auf die wesentlichen Dinge beim Laufen zu konzentrieren – und das sind bekanntlich bereits einige: von Haltung über Durchhalten bis hin zu Atmung und Stil. Da muss die Laufbekleidung einfach sitzen.
Läuft – aber nur mit der richtigen Bekleidung
Passende Running-Bekleidung wirkt sich entscheidend auf den Erfolg beim Sport aus. Anfänger sind schneller demotiviert, wenn sie sich im Laufe der Anstrengung nicht wohl in ihrer Haut fühlen, während auch Experten in der falschen Hülle einfach nicht die volle Leistung abrufen können. Ein zu warmes Sportoutfit wird einfach nur unangenehm, birgt das Risiko für einen ungünstigen Hitzestau und macht überdies ebenso anfällig für Erkältungen wie eine zu sorglose Bekleidung. Eine Erkältungspause braucht natürlich ebenfalls niemand. Schließlich gehört das kontinuierliche Dranbleiben zum selbstverständlichen Grundsatz für passionierte Läufer.
Daher am besten direkt die Laufbekleidung richtig wählen und für jede Saison perfekt ausgestattet sein. Tatsächlich steigt so sogar die Motivation, wenn die passende Ausrüstung direkt bereitliegt. Ewig vor dem Kleiderschrank zu grübeln, könnte hingegen dem inneren Schweinehund zur verhängnisvollen Bedenkzeit verhelfen.
Wahl der Laufbekleidung – fünf wichtige Faktoren
Natürlich kommen im Hochsommer leichtere und kürze Kleidungsstücke zum Einsatz als im tiefsten Winter. Manche Punkte sind selbsterklärend. Aber neben der Saison nehmen einige grundsätzliche Faktoren Einfluss darauf, wie leicht oder stark bekleidet wir zum Jogging aufbrechen sollten. Diese zu kennen, erleichtert die Feinabstimmung der Running-Bekleidung immens.
1. Tempo und Intensität des Trainings
Je fordernder der Lauf ausfallen soll, desto leichter lässt es sich in Sachen Bekleidung angehen. Das liegt daran, dass der Körper mit zunehmender Anstrengung auch deutlich mehr Wärme produziert. Ein anspruchsvolles Intervall-Training kann also auch im kühlen Herbst noch gut mit Shorts stattfinden, während entspanntes Laufen bei denselben Wetterbedingungen deutlich wärmere Schichten erfordert. Hier spielt natürlich auch das eigene Fitness-Level eine Rolle. Für Einsteiger bringt auch die vermeintlich entspannte Laufrunde den Körper bereits an die Grenzen und auf warme Hochtouren.
2. Persönliches Temperaturempfinden
Einige Menschen neigen eher zum Frieren, während andere leicht ins Schwitzen geraten. Diese Voraussetzungen können individuell stark voneinander abweichen. Auch die Vorlieben variieren: Wer tendenziell lieber warm eingehüllt unterwegs ist, darf immer etwas mehr Kleidung einplanen. Alle, die es grundsätzlich luftiger mögen, orientieren sich immer am geringstmöglichen Rand des für die jeweilige Jahreszeit angemessenen Spektrums.
3. Witterung
Direkte Sonneneinstrahlung oder leichter Niederschlag beeinflussen die Temperaturwahrnehmung in jeder Saison. Somit hilft vor dem Sport der Blick aus dem Fenster – oder auf die Wetter-App – um festzulegen, ob etwa noch ein Running-Shirt als Extraschicht ins Outfit einziehen sollte. Die alleinige Saison sagt oft nichts mehr darüber aus, wie das Tageswetter sich präsentiert.
4. Wind
Kommt Wind hinzu, müssen wir die Angaben von App, Thermometer oder Wetterbericht erheblich nach unten korrigieren, um die gefühlte Temperatur zu erhalten. Nur bei Windstille fühlen sich 10 Grad auch wie 10 Grad an. Bereits bei leichtem Wind wirken sie eher wie 3, bei starkem Sturm ab 40 km/h sogar wie -1 Grad. Tatsächlich lässt sich der sogenannte Windchill-Faktor mithilfe einer Formel oder einfacher mithilfe eines Online-Rechners ermitteln.
Für die Mathematiker unter den Läufern:
W = 13,12 + 0,6215 x T – 11,37 x V0,16 + 0,3965 x T x V0,16
Windchill = W
Windgeschwindigkeit = V
Tatsächliche Temperatur = T
5. Faustregel zur Sport-Temperatur
Wer Regeln und Formeln mag, findet hier gleich noch eine praktisch anwendbare: Denn eine optimal abgestimmte Temperatureinschätzung für die eigene Laufbekleidung geht aus der folgenden Faustregel hervor:
Angezeigte Temperatur + 10 Grad = die Temperatur, nach der das Sportoutfit ausfallen sollte.
Das heißt, wenn 12 Grad prognostiziert sind, gilt es Kleidung so zu wählen, als herrschten 22 Grad. Diese Regel bezieht die Tatsache mit ein, dass die körperliche Bewegung ohnehin zu einem gesteigerten Wärmeempfinden führt und lässt sich leicht mit den anderen vier Faktoren verbinden.
Passende Running-Bekleidung für jede Jahreszeit
Natürlich gibt es in jeder Saison solche und solche Tage. Grundsätzlich lässt sich aber je nach Jahreszeit eine geeignete Ausrüstung für den Sport bereitlegen.
Laufbekleidung für den Winter
Der Winter stellt beim Running in der Regel die größte Herausforderung dar. Schließlich starten wir in der Regel frierend und neigen dazu, uns einfach viel zu warm anzuziehen. Um diese Falle zu vermeiden, hilft besonders die 10-Grad-Faustregel. Zudem ist ein leichtes Frösteln beim Start absolut erwünscht. So lässt sich sicherstellen, nach den ersten 15 Running-Minuten genau richtig temperiert zu sein. Darüber hinaus bewährt sich das Zwiebelprinzip. Anstelle einer dicken Winterjacke kommen mehrere dünne Schichten zum Einsatz, mit einer isolierenden äußeren Lage gegen Nässe und Wind. In der Regel genügen darunter ein Laufshirt und ein Longsleeve als wärmende Dämmschicht.
Alle Stücke sollten immer körpernah geschnitten sein. Durch zu weite Laufbekleidung würde die kalte Luft unangenehm eindringen. Dabei müssen alle Elemente des Zwiebellooks miteinander korrespondieren, das heißt, ähnliche atmungsaktive Eigenschaften mitbringen. Am besten einfach von Running-Shirt und Sport-Tights direkt auf der Haut bis hin zur Außenschicht auf Funktionskleidung setzen.
Der wechselhafte Übergang
Für Frühjahr und Herbst ist der Zwiebellook ebenfalls eine sichere Wahl. Allerdings wird hier deutlich mehr Flexibilität im Outfit nötig. An milden Tagen genügt womöglich bereits eine Laufshorts zum Running-Shirt, während bei der nächsten Einheit bereits lang geschnittene Stücke aus der Winter-Ausstattung nötig werden. Das Einfachste ist, direkt zwei Ausrüstungsvarianten griffbereit zu halten.
Einen unverzichtbaren Begleiter stellen Bodywarmer für den Übergang dar. Sie vereinen sowohl warme als auch kühle Saison und lassen sich bei Bedarf unkompliziert ausziehen und platzsparend verstauen. Moderne Windbreaker sind insbesondere für den oft stürmischen Übergang eine gute Investition. Regenjacken hingegen führen durch ihre undurchlässigen Membranen schnell zu intensivem Schwitzen, sollten somit eher an wirklich kalten Tagen des ausgehenden Herbstes zum Einsatz kommen. Bei moderaterer Temperatur genügt die Funktionsjacke.
Das Sportoutfit bei Sommerhitze
Im Sommer schwitzen wir auch jenseits der anstrengenden Running-Runde bereits mehr als genug. Die Laufbekleidung sollte deshalb aus einem möglichst leichten Funktionsmaterial bestehen, das die Nässe rasch und zuverlässig von der Haut wegleitet. Ein kühlender Effekt des Stoffes ist ebenfalls erwünscht. Ob die sommerliche Running-Bekleidung eher eng oder weit geschnitten sein sollte, obliegt dem eigenen Geschmack: Weite Passformen ermöglichen einen kühlenden Windzug zwischen Stoff und Körper, können bei sensibler Haut aber Reibestellen verursachen.
Wie in jeder Saison geht es vor allem darum, den persönlichen Vorlieben und Voraussetzungen zu folgen, um sich beim Jogging rundum wohlzufühlen. Ausnahme: Laufen oben ohne! Es mag bei Hitze die angenehmste Option darstellen, einfach ganz auf das Laufshirt zu verzichten. Jenseits von Gym und wilder Natur stören sich daran jedoch manche Passanten. Zudem bietet das Oberteil einen natürlichen Sonnenschutz – auf den gilt es natürlich unabhängig von der Bekleidung immer zu achten. Somit ist selbst im Hochsommer mehr manchmal einfach mehr.