Reißverschluss klemmt
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Reißverschluss klemmt

« So läuft er wieder wie geschmiert »

Ärgerlich und leider gar nicht so selten – der Reißverschluss klemmt oder geht nach dem Schließen immer wieder von selbst auf. In den meisten Fällen ist dieses Problem aber einfach zu lösen und der Verschluss lässt sich retten beziehungsweise reparieren. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn der Reißverschluss klemmt und erklären Ihnen, wann eine Reparatur nicht mehr möglich ist und der Zipper ersetzt werden sollte.

Praktischer Verschluss

Ob aufkommender Wind oder plötzlich einsetzender Regen – wie nützlich ist dann eine warme Jacke, die schnell mit einem Zipper geschlossen werden kann. Und auch bei Hosen sind Reißverschlüsse neben Knöpfen seit mittlerweile über 100 Jahren der absolute Klassiker. Es gibt den Verschluss sogar noch ein bisschen länger, genauer gesagt seit 1892. In diesem Jahr wurde der Reißverschluss von seinem Erfinder Whitcomb L. Judson erstmals zum Patent angemeldet und dann nach und nach immer weiter verbessert, bis er in den Bereich der Alltagskleidung Einzug gehalten hat.

Schade nur, dass der praktische Verschluss nicht immer so will, wie wir das gerne hätten: Er klemmt, lässt sich nur nach mehrmaligem Ruckeln bewegen oder geht nach dem Schließen immer wieder ein kleines Stück auf.

Mit unseren Tipps und Tricks gehört das Problem eines Reißverschlusses, der klemmt, ganz schnell der Vergangenheit an:

Frau mit Lederjacke
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1. Verbogene Zähne gerade biegen:

Ein häufiger Grund, wenn der Verschluss klemmt, sind ein oder mehrere verbogene Zähne. So heißen die filigranen Häkchen an den Reißverschlüssen, die Stück für Stück ineinandergreifen. Als Hilfsmittel wird dann eine kleine Zange benötigt – dabei sollte man aber nicht zu kräftig zudrücken, um die Häkchen nicht abzubrechen, sondern feinfühlig vorgehen. So kann ein verbogenes Häkchen schnell wieder in die richtige Richtung gedrückt werden, der Reißverschluss klemmt nicht mehr und lässt sich wieder gut schließen.

Die Methode mit der Zange funktioniert ebenfalls gut, wenn Reißverschlüsse immer wieder aufgehen – das ist besonders bei einer Hose oft der Fall. Dazu einfach die beiden Seiten des Reißverschlusses oben am Schieber vorsichtig zusammendrücken, um ihn wieder enger und besser greifend zu machen. Bringt nichts? Dann einen kleinen Schlüsselring am Schieber anbringen und diesen beim Schließen um den Knopf am Bund der Hose legen.

Reißverschluss mit der Zange reparieren
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2. Stoff aus dem Zipper entfernen:

Das kennt jeder! Vor allem, wenn wir den Zipper schnell nebenbei zuziehen wollen, verfängt sich ein Zipfel des Pullovers oder Schals darin, er klemmt und lässt sich nicht mehr schließen. Wer dann rabiat am Stoff zieht, riskiert Beschädigungen. Besser ist es, zunächst nur leicht zu zupfen. Besonders, wenn ein empfindlicher Stoff eingeklemmt ist, kann auch eine Pinzette gute Dienste leisten.

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3. Verklebte Reißverschlüsse reparieren:

Es ruckelt beim Versuch, den Zipper zu schließen? Dann ist es gut möglich, dass eine Verklebung die Ursache ist. Um diese zu entfernen, reicht es in aller Regel aus, mit einem weichen Bleistift mehrere Male über die Reißverschlusszähne zu fahren. Das im Graphit enthaltene Fett sorgt als Schmiermittel dafür, dass die Verschlüsse wieder leichtgängig funktionieren. Allerdings ist diese Methode ausschließlich für dunkle Zipper geeignet, da das Graphit Farbspuren hinterlässt. Für helle Modelle und auch für solche aus Kunststoff ist Seife besser geeignet, alternativ funktioniert das Ganze auch mit ein bisschen Vaseline oder einer Kerze.

Junge mit Bleistift
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4. Abgebrochenen Schieber reparieren:

Der Reißverschluss klemmt beziehungsweise lässt sich nur sehr schwierig schließen, weil der Schieber abgebrochen oder einfach abgefallen ist? Als Nothilfe eignet sich in so einem Fall eine Büroklammer oder ein kurzes Stück Schnur, das eingefädelt und als „Ersatzschieber“ verwendet wird. Um den Verschluss längerfristig zu reparieren und weder leichtgängig zu machen, gibt es spezielle Karabiner in Fachgeschäften oder in der Kurzwarenabteilung im Kaufhaus.

Nicht mehr zu retten?

Manchmal ist es so, dass bei einem klemmenden Zipperverschluss keine Reparatur mehr durchgeführt werden kann – er ist defekt und muss ersetzt werden. Ein Ersatz ist zwar nicht nötig, wenn lediglich eines der Zähnchen verbogen ist, in folgenden Fällen ist er aber die einzige Lösung:

  • der Reißverschluss lässt ist von zwei Seiten öffnen und eines der Endstücke ist verloren gegangen
  • das Stoffband ist beschädigt und beginnt, sich „aufzulösen“
  • mehrere Zähne fehlen (fehlt nur ein Häkchen am unteren Rand, kann der Zipper an dieser Stelle zugenäht und weiterhin benutzt werden)

Ein neuer Zipperverschluss ist je nach Länge relativ teuer, weshalb man (handwerkliches Geschick vorausgesetzt) auf kostengünstigere Meterware zurückgreifen kann. Diese lässt sich zurechtschneiden und in Jacke, Hose und Co. einarbeiten.

Sind die Verschlüsse nicht mehr zu retten und es handelt sich um ein altes oder sehr preiswertes Kleidungsstück, muss abgewogen werden, ob ein Neukauf nicht besser ist, als einen neuen Zipper einzusetzen – vor allem, wenn man diese Arbeit nicht selber übernehmen kann, sondern eine Schneiderin oder einen Schneider damit beauftragen muss.

Reißverschluss und Nähmaschine
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Auch Zipperverschlüsse brauchen Pflege

Nicht nur Kleidungsstücke, Schuhe oder Outdoor-Equipment wie ein Zelt benötigen Pflege, sondern auch der daran befestigte Zipper an sich muss gepflegt werden, um möglichst lange leichtgängig zu bleiben und sich einfach öffnen und schließen zu lassen. Den Reißverschluss pflegen, damit er nicht klemmt, bedeutet vor allem, ihn stets gründlich zu reinigen. So können sich Staub und andere Schmutzpartikel, die besonders an Freizeitjacken und Schuhen durchaus auch etwas gröber ausfallen, nicht im Zipperverschluss festsetzen. Für diese Reinigung empfiehlt es sich, eine Zahnbürste und eine milde Seifenlauge zu benutzen. Um den Reißverschluss zu pflegen, eignet sich Seife sehr gut: Einfach mit einem Stück Seife mehrmals über die Zähne des Verschlusses fahren, damit er seine Leichtgängigkeit behält. Alternativ funktioniert dieser Vorgang auch mit dem Wachs einer Kerze oder mit Graphit in Form eines Bleistifts – genauso, wie weiter oben bereits erklärt.

Für Reißverschlüsse aus Kunststoff, die oft bei Funktionskleidung zum Einsatz kommen, gibt es spezielle Pflegesprays mit Silikon. Diese erhöhen bei regelmäßiger Anwendung die Lebensdauer der Zipper an Jacke oder Hose.

Reißverschluss klemmt: Jacke in der Waschmaschine
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Expertentipp: Oft sind verbogene Zähne der Grund dafür, dass ein Reißverschluss klemmt. Um dies zu vermeiden, sollte jeder Zipper an Jacke und Hose vor dem Waschen in der Maschine geschlossen werden. Wer das tut, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn zusätzlich werden alle Textilien in der Waschmaschine vor Beschädigungen durch die Zähne des Reißverschlusses geschützt. Vor allem empfindliche Kleidungsstück profitieren davon, wenn sie nicht mit den Metallzähnen in Kontakt kommen.