« Das richtige Outfit mit dabei »
Ist der Winter auch für Sie die Jahreszeit, in der das Fahrrad Pause hat? Viele Menschen steigen, spätestens wenn der erste Schnee fällt, lieber auf das Auto um. Eine ausgedehnte Radtour im Winter klingt hingegen zunächst ein bisschen verrückt. Aber wie so oft sind es gerade die kleinen Verrücktheiten, die besonders Spaß machen – und in diesem Fall sind sie auch noch gesund. Mit der passenden Sportbekleidung ist die Winterradtour auch für Einsteiger gar kein Problem!
Prickelndes Abenteuer bei Eis und Schnee
Sobald die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden, kann man sich so richtig gemütlich in der Wohnung einkuscheln. Wer jedoch das Abenteuer sucht, den hält auch bei Frost nichts in den wohligen vier Wänden. Eiswanderungen, Langlauf oder ausgiebige Schneeballschlachten dürfen im Winter für alle, die Bewegung und Action lieben, auf keinen Fall fehlen. Im Vergleich zur Winterradtour sind sie jedoch ein alter Hut. Die Radtour auf verschneiten Wegen inmitten weiß verhüllter Natur ist ein unvergessliches Erlebnis.
Es gibt auch Mutige, die sich mit dem Fahrrad durch meterhohen Schnee kämpfen und auf geräumte Radwege verzichten. Bevor man das wagt, gilt es, gut ausgerüstet am besten erst einmal vor der eigenen Haustür anzufangen und den Anforderungslevel dann langsam mit ausgedehnteren Touren zu steigern. Tatsächlich ist die Radtour im Winter noch einmal deutlich anstrengender als eine Radtour in jeder anderen Saison. Allein die eisige Luft erschwert das Atmen und bedeutet mehr Arbeit für die Lungen. Zudem benötigt der Körper einfach grundsätzlich schon mehr Energie, um auf eine passende Betriebstemperatur zu kommen. Und dann trägt man einfach mehr Kleidung – alles geht also etwas langsamer und beschwerlicher voran.
A&O: angemessene Fahrradbekleidung im Winter
Wer sich für die Radtour im Winter entscheidet, sollte vorab drei Dinge bedenken:
- Es ist besonders wichtig, was man auf der Tour anzieht.
- Was es auf jeden Fall zu vermeiden gilt, ist übermäßiges Schwitzen – denn das kühlt den Körper aus, selbst wenn er in der hochwertigsten Winterbekleidung steckt.
- Um nicht zu schwitzen, spielt neben der passenden Fahrradbekleidung auch die Technik eine Rolle.
Vorab einen kurzen Exkurs zur richtigen Fahrtechnik: Natürlich hat jeder seinen eigenen Stil, oft stellt sich schnell von selbst heraus, was sich gut anfühlt. Um das unerwünschte Schwitzen bei der Fahrradtour im Winter zu vermeiden, bietet sich aber ein grundsätzlich entspannter Fahrstil an. Da die Winterradtour an sich schon anstrengender ist, gehen Sie es besser etwas langsamer und in leichterer Gangart an, als Sie es von sommerlichen Ausfahrten gewohnt sind.
Warmstecken, ohne zu schwitzen
Das Hauptkriterium für adäquate Fahrradbekleidung im Winter ist also, dass sie uns warmhalten und vor Wind, Nässe und Frost schützen muss, ohne uns zum schwitzenden und unbeweglichen Michelin-Männchen zu machen. Wer einem anderen Outdoor-Sport nachgeht, weiß: Die Bewegung erhitzt den Körper ohnehin, selbst in leichterer Sportbekleidung. Die Devise muss daher immer lauten, besser weniger als mehr. Als Faustregel gilt, das Sportoutfit so zu wählen, als herrschten 10 Grad mehr. Wer also etwa um den Gefrierpunkt zur Radtour startet, zieht sich an, als würde das Thermometer etwa 10 Plusgrade zeigen.
Die Regel gilt auf dem Fahrrad aber nur bedingt, weil hier der sogenannte Windchill hinzukommt. Dieser Effekt beschreibt den Unterschied zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Temperatur je nach Windstärke. Wer sich wiederum passend anzieht – und das bedeutet bei der Radtour im Winter vor allem windgeschützt – kann den Windchill-Effekt aber nahezu außen vor lassen.
So sieht das Outfit für die Winterradtour aus
Sowohl hinter den Temperatur- und Windfaustregeln als auch hinter den folgenden Outfit-Ideen in Sachen Fahrradbekleidung stehen natürlich nur allgemeine Richtwerte. Das Kälteempfinden ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wer immer mehr als andere zum Frieren neigt, sollte einfach eine zusätzliche Lage Kleidung tragen.
Personen, die zum Schwitzen neigen, gehen die Radtour von Beginn an etwas leichter bekleidet an. Wie nahezu bei allen sportlichen Aktivitäten im Winter bewährt sich auch für die Radtour das Zwiebelprinzip. Darunter versteht man, mehrere Schichten aus Winter- und Sportbekleidung geschickt zu kombinieren. Die dicke Winterjacke findet dann nur im Gepäck als wärmender Pausenbegleiter Verwendung.
Auf dem Rad selbst bewährt sich ein Sportoutfit, das wie folgt aussieht:
Die ideale Fahrradbekleidung für den Oberkörper
- Ein atmungsaktives Funktionsshirt als schweißabsorbierende Schicht direkt auf der Haut tragen.
- Darüber eine wärmende, aber dünne Zwischenschicht aus weichem Fleece oder leichter Wolle anziehen.
- Je nach Außentemperatur und persönlichem Kälteempfinden zieht man abschließend eine wetterfeste Außenschicht obendrüber. Dafür kommt von der leichten Funktionsjacke bis hin zur robusten Outdoorjacke alles infrage.
Die ideale Fahrradbekleidung für die Beine
- Als unterste Schicht dient idealerweise eine dünne Radlerhose, die gut Feuchtigkeit abtransportiert.
- Darüber trägt man eine lange Radlerhose, etwa eine Leggings, die sich perfekt der Silhouette anpasst, nach Belieben kann die hochwertige Hose gefüttert oder flauschig angeraut sein.
- Abschließen zieht man idealerweise eine kurze Überhose für zusätzlichen Schutz des empfindlichen Beckenbereiches an.
Besonders wichtig: Hände optimal vor Kälte schützen
Die Hände sind bei der Radtour im Winter besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Schließlich lassen sie sich nicht in die Jackentasche vergraben und aufwärmen, sondern müssen durchweg nahezu unbeweglich den Lenker halten.
Daher gehören passende Winteraccessoires und zwei Paar Handschuhe zur angemessenen Fahrradbekleidung:
- Ein Paar dünne und weiche Fleece-, Woll- oder Kaschmirhandschuhe trägt man direkt auf der Haut, um die volle Bewegungsfreiheit zu haben.
- Als Schutz vor Wind und Nässe trägt man darüber gefütterte Lederhandschuhe oder Neoprenmodelle.
- Wer besonders an den Händen friert, kann zusätzlich Lenkerstulpen aus dem Motorradbereich zum Einsatz bringen.
Keine kalten Füße bekommen!
Doch nicht nur die Hände an den Händen frieren wir besonders schnell und intensiv, auch die Füße sind bei einer winterlichen Radtour besonders anfällig und müssen gut geschützt werden. Am besten gelingt das mit folgender Kombination:
- Zuunterst dicke atmungsaktive Socken anziehen.
- Darüber Trekkingschuhe oder wetterfeste Radschuhe tragen, die auf dem Pedal einen guten Halt garantieren und somit im Falle von Matsch und Glätte einem ungewollten Abrutschen vorbeugen.
- Je nach Witterung und Region kann man mit Gamaschen für zusätzlichen Schutz vor Wind und Schnee sorgen.
Hals und Kopf vor Zugluft und dem Auskühlen schützen
Da der Kopf jenen Körperbereich darstellt, über den wir die meiste Wärme verlieren, und ein frierender Hals viele Menschen überdies besonders anfällig für Erkältungen macht, sollten diese Areale bei der Fahrradbekleidung nicht in Vergessenheit geraten.
In wildem Schneetreiben kann eine Sturmhaube die beste Lösung darstellen. Ansonsten eignen sich gut verschließbare Kapuzen über der warmen Wintermütze und dem Schal. So bleiben keine Übergangsspalten zwischen den Kleidungsstücken, durch die der Wind eindringen kann.
Ebenso wie beim Skiausflug gilt es auch bei der Radtour im Winter, die Sonnenbrille nicht zu vergessen. Sie schützt nicht allein gegen die teils ausgeprägte UV-Strahlung, sondern auch vor wirbelnden Schneeflocken und Wind. Alle Ausrüstung bereit und jeden Körperteil gut eingepackt? Dann werden Sie auf die Fahrradtour im Winter nicht mehr verzichten wollen!