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Textilien, die besonderen Belastungen standhalten müssen, sind häufig mit einer PU-Beschichtung ausgestattet. Diese schützende Schicht aus der chemischen Verbindung „Polyurethan“ wirkt wie eine dauerhafte Imprägnierung. Besonders für Outdoorkleidung ist die wasserabweisende Materialeigenschaft des Kunststoffs ideal. Welche Vorteile eine PU-Beschichtung für modische Jacken außerdem bietet, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Was bringt eine PU-Beschichtung für Jacken oder andere Textilien?
Bei der Herstellung von diesen beschichteten Kleidungsstücken wird ein dünner Film aus flüssigem Polyurethan aufgesprüht. In der Regel wird dieses Verfahren bei Regenhosen oder Outdoorjacken angewendet, da diese über eine hohe Wetterfestigkeit verfügen sollten. Während der Kunststoff bei hochwertiger Trekkingkleidung mit seiner hohen Dichte für einen nahezu kompletten Wasserschutz sorgt, besitzt die Regenbekleidung für den Alltag meist lediglich eine starke wasserabweisende Eigenschaft, bietet aber dennoch keinen einhundertprozentigen Schutz vor Starkregen.
Die Ursache dafür sind unterschiedlichen Herstellungsmethoden. Polyurethanschichten können sowohl einfach („singlecoated“) als auch mehrfach („multicoated“) aufgetragen werden. Dabei wird bei der Herstellung je nach Einsatzzweck beziehungsweise Bedarf die gesamte Bekleidung oder die einzelnen Textilfasern mit dem Kunststoff behandelt. Die PU-Beschichtung für Jacken macht das jeweilige Kleidungsstück nicht nur wasserabweisender, sondern auch reiß-, knick- und abriebfester. Die hohe Robustheit und die hervorragenden Materialeigenschaften machen Polyurethan zu einem in der Modeindustrie oft und gerne eingesetzten Kunststoff.
Übrigens: Durch moderne Prozesse innerhalb der Textilherstellung gibt es mittlerweile sogar atmungsaktives PU-Gewebe, das ideal für schicke Sportbekleidung geeignet ist.
Vorteile einer PU-Beschichtung für Jacken
Der größte Vorteil einer Beschichtung aus Polyurethan ist offensichtlich: Der Stoff sorgt für Wasserfestigkeit und Langlebigkeit des Textilstoffes. Im Gegensatz zu herkömmlichen Imprägnierungen – z.B. mit der DWR-Technik („Durable Water Repellency“) – ist eine PU-Beschichtung für eine sehr lange Zeit beständig. So können Jacken, Handschuhe und andere Textilien der Outdoor-Bekleidung über Jahre hinweg getragen werden, ohne dass Sie das Prädikat „wasserdicht“ verlieren. Diese Eigenschaft zahlt sich spätestens beim nächsten Skiurlaub aus, bei dem man auf kalte und schneenasse Hände durch undichte Handschuhe gerne verzichtet.
Zudem bietet der Stoff zusätzliche Schutzeigenschaften: Das Gewebe wird durch die Ummantelung mit der Kunststoffschicht deutlich robuster und fester. Daher werden häufig auch Zeltböden mit einer PU-Beschichtung ausgestattet. Hier sorgt die Abriebfestigkeit des Kunststoffes dafür, dass der Zeltboden der starken Belastung durch kleine Kiesel, Steine oder Wurzeln standhalten kann. Zudem sorgt die Kunststoffbeschichtung dafür, dass die Textilien elastisch und knickfest bleiben. Gerade wenn das Gewebe häufig geknüllt oder gefaltet wird, ist die Gefahr groß, dass es seinen wasserabweisenden Schutz verliert. Ein großer Pluspunkt bei Stoffen, die über eine Beschichtung mit Polyurethan verfügen, ist, dass diese Gefahr minimiert wird.
Nachteile der PU-Beschichtung
Ein großer Nachteil, der insbesondere bei Outdoorbekleidung im wahrsten Sinn zum Tragen kommt, ist das hohe Gewicht. Denn insbesondere bei einer mehrlagige Kunststoffbeschichtung, werden die Textilien merklich schwerer. Polyurethanbeschichte Textilien bringen spürbar mehr Gewicht mit, als das bei Jacken und Outdoorhosen, die mit der DWR-Technik hergestellt wurden, der Fall ist. Zudem besitzt die Polyurethanbeschichtung ein deutlich größeres Volumen, ein Aspekt der insbesondere dann eine Rolle spielt, wenn Outdoorkleidung möglichst platzsparend im Rucksack verstaut werden muss. Aber auch optisch wirken die Textilien meist deutlich schwerer und mächtiger, als das bei Jacken, schicken Hosen oder Westen, die mit der DWR-Technik hergestellt wurden, der Fall ist.
In der Vergangenheit galt die mangelnde Atmungsaktivität der Textilien mit PU-Beschichtung als großer Nachteil. Dank moderner Fertigungstechniken konnte dieser Nachteil aber behoben werden. Neue, sogenannte „mikroporöse“ Beschichtungsmethoden sorgen dafür, dass die Polyurethanschicht mit mikroskopisch kleinen Löchern durchsetzt ist und dadurch atmungsaktiv wird. Durch die kleinen Löcher kann der, durch die Körperwärme und das Schwitzen erzeugte, Wasserdampf nach außen austreten, ohne dass Feuchtigkeit in das Innere der Kleidung dringt. Gerade für Outdoor-Aktivitäten wie das Wandern, Trekking oder andere bewegungsintensive Unternehmungen in der Natur ist die „mikroporöse“ Beschichtungsmethode ideal geeignet. Eine PU-Schicht ist im Allgemeinen umweltfreundlicher als die herkömmliche DWR-Imprägnierung. Allerdings muss dennoch erwähnt werden, dass auch der innovative Outdoor-Kunststoff kein Umweltengel ist. Denn auch dieser Kunststoff sorgt bei seiner Herstellung sowie der Entsorgung für einige Probleme, da der Stoff nicht natürlich abgebaut werden kann. Dennoch ist Polyurethan im Vergleich zu Fluorcarbon-Verbindungen (wie z.B. DWR) deutlich umweltfreundlicher.
Einsatzbereiche für polyurethanbeschichte Kleidung
Besonders gerne wird diese Kunststoffbeschichtung im Bereich Regen- oder Outdoorkleidung verwendet. Doch nicht für alle Aktivitäten ist die Imprägnierung gleich gut geeignet: Für ein Trailrunning an einem heißen Sommertag sollten Sie natürlich keine dick beschichtete Bekleidung tragen. Bei hohen Temperaturen mit leichten Niederschlägen sind leichte Windbreaker mit einer dünnen DWR-Imprägnierung besser geeignet. Polyurethanbeschichte Kleidung ist dagegen die bessere Wahl, wenn man mit großen Niederschlagsmengen und niedrigeren Temperaturen rechnen muss. Doch auch an einem normalen Regentag ist im Alltag eine polyurethanbeschichtete Jacke sinnvoll, vorausgesetzt das Gewebe ist dicht und die Nähte sind angemessen versiegelt.
Achten Sie daher beim Kauf Ihrer Bekleidung stets auf sauber verarbeitete Nähte und eine glatte, unbeschädigte Oberfläche des Kleidungsstücks. Auch für den moderaten Sporteinsatz – beispielsweise die Joggingrunde im verregneten Park – ist, dank moderner, atmungsaktiver Herstellung, eine polyurethanbasierte Beschichtung geeignet. Für sportliche Höchstleistungen hingegen sollten Sie sich nach einer Alternative umsehen. Denn hier würden die atmungsaktiven Eigenschaften durch die starke Beanspruchung nicht ausreichen.