« Basics mit dem Trend zur Unauffälligkeit »
Was haben Twilight-Darstellerin Kristen Stewart und der Erfinder von Facebook, Mark Zuckerberg, gemeinsam? Auch wenn wir diese Prominenten nicht persönlich kennen, fällt auf, dass beide keine großen Anhänger des geltenden Hollywood bzw. Business-Dresscodes sind und sich bevorzugt im Casual Style kleiden. Gerade dadurch heben sie sich jedoch von der Masse ab. Auffallen durch Unauffälligkeit, dieser seit einigen Jahren zunehmend zu beobachtende Trend hat sogar einen eigenen Namen: Normcore Fashion. Was sich hinter diesem Phänomen verbirgt, welche Pieces diesen Style ausmachen und wie Sie die Einzelteile interessant kombinieren, all das erfahren Sie in unserem heutigen Artikel.
Eine kurze Begriffserklärung
Der Begriff Normcore wurde von der New Yorker Agentur K-Hole im Zuge einer Studie über die modischen Subkulturen der Jugend geprägt. Es handelt sich um einen Kunstbegriff, zusammengesetzt aus den Worten „normal“ und „core“, abgeleitet von Hardcore. Extrem konsequent ausgelebte Normalität, was ist darunter zu verstehen? Hierzu möchten wir aus dem Bericht von K-Hole zitieren:
„Vor langer Zeit wurden Menschen in Gemeinschaften herangezogen, in denen sie ihre Individualität finden mussten. Heute werden Menschen als Individuen geboren und suchen sich deshalb eine Gemeinschaft.“
Letztlich geht es den Fashion Victims also darum, stetig wechselnden Trends und zwanghafter Einzigartigkeit zu entsagen und sich so wie die eher unscheinbare Masse zu kleiden. Normcore Fashion symbolisiert eine Art textile Gelassenheit und neue Freiheit, die es jedem erlaubt, bewusst auf überzogene Modetrends zu pfeifen und genau den Style zu tragen, auf den man gerade Lust hat.
Die Key-Pieces des Normcore Style
Diese typische Streetwear setzt auf klassisches Basics und schlichte Schnitte ohne Extravaganzen. Viele Teile sind unisex geschnitten und können von Damen und Herren gleichermaßen getragen werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die aktuell im Trend liegende Boyfriend Jeans für Damen, deren Schnittführung eng an die der Herrenjeans angelehnt ist.
Shirts, Blusen und Hemden sind in gedeckten Farben gehalten und kommen ohne auffällige Drucke aus. Daraus ergibt sich ein Casual Outfit von stilvoller Schlichtheit, das durch die gekonnte Kombination der Einzelteile gewinnt und das genau dadurch außerordentlich selbstbewusst wirkt. Die dominierenden Töne sind Schwarz, Weiß, Beige, Braun oder Marineblau. Sie stehen nahezu jedem und wirken gleichzeitig sehr geschmackvoll. Die Schnitte sind eher gerade, nicht zu eng oder extrem weit, sodass sich die Pieces für jede Figur eignen. Diese geradlinige Fashion passt nicht nur in die Freizeit, sondern eignet sich mindestens ebenso gut fürs Business und sogar für feinere Anlässe. Noch nie sah Durchschnittlichkeit so unglaublich gut aus, wie unsere nachfolgenden Tipps beweisen.
Herrlich casual und unaufgeregt
Monochrome Looks sind beim Normcore Style ausgesprochen beliebt, allen voran Casual Kleidung, die All-in-Black gehalten ist. Eine Kombination aus Fruit of the Loom Shirt, schwarzem Rollkragenpullover, dunkler Jeans und Sneakers im gleichen Ton, wie Sie Dev Hynes (Blood Orange) bevorzugt trägt, entspricht demnach absolut dem Normcore-Gedanken. Auch der verstorbene Steve Jobs setzte fast ausschließlich auf Looks dieser Art, kombinierte allerdings meist eine Blue Jeans ohne modische Waschung zum dunklen Rolli.
Ein klassisches Jackett haucht dem Outfit schlichte Eleganz ein. Gerade für kreative Berufssparten, in denen der Dresscode zwar stilvoll, dennoch aber nicht allzu eng gefasst ist, die perfekte Kombination. Die unaufgeregte Fashion der Straße wird im Normcore-Trend durch Basic-T-Shirts, die stets ohne Print auskommen, lässige Hoodies und Sweatshirts repräsentiert. In den Sommermonaten sind kurze Bermudas, ebenfalls ein Klassiker der Casual Kleidung, sowie unifarbene Hemden ausgesprochen beliebt.
Dem Normcore Trend haben wir die Tatsache zu verdanken, dass die Jogginghose endlich gesellschaftsfähig geworden ist. Kombiniert mit einem Hoodie in einem zurückhaltenden Farbton, klassischen Sneakers und einer schlichten Beanie ein tolles Outfit für relaxte Tage in der City.
Legeres aber schickes Understatement für Damen
Für Damen gilt bei diesem Trend das Gleiche wie für Herren: Die Fashion sticht durch unauffällige Auffälligkeit aus der Masse heraus, dezente Farben und Schnitte dominieren. Kein Wunder also, dass dieser Casual Style gerade bei Models wie Miranda Kerr, die sich auf Modeschauen stets in sehr ausgefallenen Gewändern präsentieren müssen, so beliebt ist. Normcore Looks passen ausgesprochen gut sowohl ins Berufsleben als auch in die Freizeit. Die Eleganz eines schlichten T-Shirts in klassischem Grau, einer Jeans, einer schicken Sonnenbrille und Schnürschuhen ist tatsächlich von kaum einem anderen Casual Outfit zu toppen. Auf auffälligen Schmuck oder ein aufwändiges Make-up dürfen Sie bei diesem Styling verzichten.
Die unangestrengte Coolness einer lässigen Jeansjacke oder eines Blazers passen hingegen perfekt. Dies ist die ideale Streetwear-Fashion für einen ausgedehnten Bummel durch die City oder einen entspannten Kaffee mit der besten Freundin. Eine locker sitzende Chino in einem warmen Sandton, eine Bluse in gebrochenem Weiß und ein kuscheliger Cardigan in Feinstrick – fertig ist ein ebenso stilvoller wie edler Business-Look, in dem Sie sich den ganzen Tag rundum wohlfühlen werden.
Sehr authentisch wirkt das Casual Outfit, wenn Sie wie die Herren einen Rolli in Schwarz mit einer dunklen Jeans und Schnürschuhen kombinieren. Auch toll und äußerst angenehm zu tragen: Sweatshirt oder Hoodie zur etwas weiter geschnittenen Boyfriend-Jeans.
Die dezenten Farben und klassischen Schnitte der Normcore Fashion stehen wirklich jedem und lassen sich perfekt in der Freizeit aber auch im Business tragen.
Zudem sind die Pieces sehr bequem, sodass man sich rund um die Uhr wohl in seiner zweiten Haut fühlt. Dadurch trifft dieser Trend den Nerv unserer Zeit, denn so schön die zahlreichen Modetrends auch sein mögen: Letztlich ist es genau dieser sehr unaufgeregte Style, den wir doch alle so sehr lieben.