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Was haben ein Tag am Strand, der Stadtbummel und eine Extremtour im Hochgebirge gemein? Richtig, bei all diesen Outdoor-Aktivitäten entscheidet die Kleidung darüber, wie Ihr Tag verläuft. Das wird vor allem bei ungemütlichem Wetter deutlich spürbar. Schnell fällt hier der gesamte Ausflug wortwörtlich ins Wasser. Passende Outdoor-Bekleidung hingegen hilft dabei, die eigene Tagesplanung selbst in der Hand zu behalten. Doch was muss die richtige Regenmode wirklich mitbringen, damit Nässe und Wind keine Chance mehr haben?
Was sollte Regenmode können?
Sie kommen unterwegs in einen heftigen Regenschauer. Zu allem Überfluss scheint der Himmel seine Schleusen nicht so schnell wieder schließen zu wollen. Gute Regenmode sollte Sie in genau so einer Situation zuverlässig schützen. Zwei Hauptaufgaben muss die Outdoor-Bekleidung also im Idealfall erfüllen:
- Selbst bei intensivem Regen trocken halten.
- Einer ausgedehnten Verweildauer in der Nässe ebenfalls standhalten.
Sind diese beiden Punkte nicht gewährleistet, könnten Sie auch gleich mit einem simplen Regenschirm bewaffnet losziehen. Dieser schützt kurz und halbwegs vor dem Gröbsten – zumindest ohne stärkeren Wind. Tatsächlich rundet eine gewisse Winddichtigkeit das Anforderungspaket an Regenmode günstig ab: Wir fühlen uns in der Wanderkleidung mitten im Unwetter einfach wohler, wenn nicht der nasskalte Sturm durch jede Faser dringt. Umgekehrt erhöht eine gewisse Resistenz gegen den Druck des Windes auch die Wasserdichtigkeit. All das drücken die Profis über den Begriff der Wassersäule aus.
Gibt es die 100 Prozent wasserdichte Regenjacke?
Wenn Sie von Regenjacke, Regenhose und Co. im Ernstfall nicht im Regen stehen gelassen werden wollen, sollten Sie auf die richtige Wassersäule achten. Der entsprechende Wert sagt im Zweifelsfall mehr aus als die nicht genormten Begriffe wasserdicht, wasserfest und wasserabweisend. Alle davon erfüllen mehr oder weniger dasselbe: Nässe vom Körper fernhalten. Doch wie viel hydrostatischer Druckeinwirkung das Material standhält, bevor es Nässe eindringen lässt, das ist zuverlässig messbar.
Theorie hinter der Einheit Wassersäule:
Im Test drückt eine steigende Wassersäule auf das Textil. Sobald sich die ersten Tropfen durch den Stoff drücken, wird das Messergebnis genommen, denn genau dieser Höhe der hydrostatischen Wassersäule hält das Testmaterial somit stand. Entsprechend ist es üblich, den Wert in Millimeter Wassersäule auszudrücken – und zwar als seit 1978 gesetzlich fixierte Einheit.
Bedeutung für die Praxis:
Wer diesen theoretischen Teil eher schnell überflogen hat, sollte nun wieder hellwach weiterlesen, denn jetzt wird es praktisch für den nächsten Kauf an Outdoor- und Wanderkleidung: Ab dem Einstiegswert von 1500 mm darf Regenbekleidung hierzulande als wasserfest gelten. Die Schweizer hingegen erhöhen die Marke auf 4000 mm. Das liegt daran, dass weitere Faktoren neben dem reinen Wasserdruck eine Rolle spielen, wenn wir im Regen stehen. Wind kommt hinzu und verändert die Kräfteverhältnisse. Zudem üben wir je nach Körperhaltung oder Aktivität vollkommen unterschiedlichen Druck auf das Material aus. Auf einem Sattel oder dem Boden sitzend etwa entsprechen wir einem Druck von rund 5000 mm Wassersäule.
Als absolut zuverlässig wasserdicht gilt gute Regenmode demnach erst ab einem Wert von 10.000. Eine moderne Regenhose kann schnell an der 20.000er oder gar 30.000 Marke kratzen, denn genau im Bereich der Hose setzt der vermehrte Druck durch sitzen oder knien ein.
Besser atmungsaktiv unterwegs
Viele Hersteller geben an, welchen Wert ihre Regenbekleidung erfüllt. Hier gilt jedoch nicht immer: Je höher, desto besser. Die gängige Empfehlung bleibt bei 10.000 mm Wassersäule. Darin liegt der beste Kompromiss zwischen Nässeschutz von außen – und von innen. Denn eine einfach komplett dichte Vision einer Regenjacke oder Regenhose könnte sich nicht mehr atmungsaktiv verhalten. Das Resultat: Sie würden darin schwitzen, insbesondere bei anstrengender Bewegung wie Wandern, Klettern oder Radfahren. Somit wären Sie trotz wasserdichter Regenmode nass – nur eben von innen. Allerdings läge darin kein Unterschied, das Hautgefühl wäre unangenehm klamm, ganz zu schweigen vom steigenden Erkältungsrisiko.
Atmungsaktivität gehört also neben einer ausreichend hohen Wasserdichtigkeit zu den absolut unverzichtbaren Anforderungen an das Outdoor-Outfit. Da wir immer schwitzen, selbst bei kühlen Außentemperaturen, muss das Material der Sport- und Wanderkleidung diese Feuchtigkeit vom Körper wegtransportieren und an die Umgebungsluft abgeben. Das gilt für alle Schichten im Outdoor-Outfit: Der klassische Zwiebellook bewährt sich erst dann, wenn jede einzelne Lage atmungsaktiv ist. Was die Außenschicht, also Regenjacke und Regenhose betrifft, gelingt in der Regel der beste Kompromiss aus Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität wie folgt: Die Regenmode sollte aus innovativen Membranen bestehen. Da der Schutz mit der natürlichen Abnutzung nach einiger Tragezeit nachlässt, können umweltfreundliche und funktionale PFC-freie Imprägniersprays zum Einsatz kommen. Unsere wasserabweisenden Regenjacken und wasserdichten Regenjacken zeigen in dieser Hinsicht einen guten Mittelweg.
Das richtige Design – so sieht die Regenmode am besten aus
Selbst wenn wir im Starkregen im tiefsten Wald stehen, spielt das Design unserer Regenbekleidung eine Rolle. Allerdings geht es dabei gar nicht in erster Linie darum, für Igel, Reh oder Waldgeist gut auszusehen. Vielmehr nimmt auch die Gestaltung der Regenmode großen Einfluss darauf, ob wir wirklich rundum trocken bleiben. Eine 100 Prozent wasserdichte Regenjacke gibt es wahrscheinlich ohnehin nicht. Doch mit raffiniert gestalteten Details kommen einige Modelle diesem vollkommenen Wert schon ziemlich nah.
Zu den häufigen Schwachpunkten zählen Reißverschlüsse und Nähte. Achten Sie darauf, Regenmode mit ausdrücklich wasserfesten Reißverschlüssen und entsprechend verschweißten Nähten zu kaufen. Das kann den Preis unter Umständen etwas anheben, lohnt sich aber. Denn insbesondere, wenn Sie über längere Zeit dem Regen ausgesetzt sind, kriecht die Nässe sonst in genau diese Schwachstellen. Außerdem sollte sich die Regenjacke bis hoch unters Kinn schließen lassen und sich zusammen mit der Kapuze exakt dem Körper anpassen, damit kein Wasser von oben einfließen kann. Auch die Taschen sollen gut gesichert sein, schließlich rundet ein klatschnasses Smartphone den Ausflug nicht unbedingt freudig ab.
Maximaler Tragekomfort – vor allem bei funktionaler Kleidung
Neben diesen rein funktionalen Punkten spielt natürlich auch der Komfort der Regenbekleidung eine wichtige Rolle. Für Freizeit-Action im Outdoor-Bereich wollen wir uns schließlich rundum wohlfühlen. Handelt es sich um sportliche Aktivitäten, ist ein höchstmöglicher Bewegungsfreiraum umso wesentlicher. Deshalb gilt es, auf eine passende Größe zu achten: Ist die Regenmode zu großzügig geschnitten, lässt sie unter Umständen Wind und Feuchtigkeit leichter eindringen. Dennoch sollten noch ein bis zwei Schichten an Kleidung darunter passen für den Zwiebellook. Ein zu enges Outdoor-Outfit stellt jedoch ebenfalls ein absolutes No-Go dar.
Was die Optik betrifft, können leuchtende Farben trübes Regenwetter durchaus aufhellen. Die meiste Regenbekleidung ist in verschiedenen Nuancen zu haben. Auch um im Ernstfall besser gesehen zu werden, ist farbenfrohe Outdoor-Bekleidung eine gute Idee. Um hingegen Tiere zu beobachten und besser mit der Natur zu verschmelzen, eignen sich angepasste Töne und typische Tarn- und Naturfarben besser.
Die richtige Regenmode auf einen Blick
Wenn die neue Regenbekleidung die folgenden Eigenschaften mitbringt, steht dem nächsten entspannten Outdoor-Abenteuer nichts im Wege – zumindest nicht das Wetter.
- Wasserdichtigkeit von mindestens 10.000 mm Wassersäule für lange Ausflüge, wer nur kurz für die Gassirunde mit dem Hund geschützt sein will, kommt auch mit weniger aus, wenn dafür das funktionale Design der Outdoor-Bekleidung stimmt
- Atmungsaktivität
- Robustheit und Flexibilität
- wasserdichte Reißverschlüsse
- wasserfest verschweißte Nähte
- verstärkte Stellen
- anpassbare Kapuze
- geschützte Taschen
- höchstmöglicher Tragekomfort