« Wie entsteht Lochfraß und was kann man dagegen tun? »
Jeder von uns kennt das Problem: Die Lieblingshose, die man so gerne und oft trägt, hat plötzlich ein Loch. Ärgerlich, unnötig und vor allem schade darum. Doch ein Loch ist kein Grund, um die Hose sofort wegzuwerfen. Es bieten sich so viele Möglichkeiten an, die Hose zu reparieren oder umzuschneidern. Dieser Beitrag erklärt, wie das funktioniert und natürlich, wie man Löcher in Jeans am besten vermeiden kann.
Löcher in Jeans – angesagt oder Absage?
Keine Frage, seit einigen Jahren sind Löcher in Jeans absolut gefragt. Vorausgesetzt, sie befinden sich an den richtigen Stellen. Risse im Kniebereich etwa oder entlang der vorderen Oberschenkel gehören zum beliebten Destroyed Look. Wird die Mode in diesem Style verkauft, sind die gewünschten Gebrauchsspuren meist so gearbeitet, dass sie nicht zu schnell weiter ausfransen. Aber auch hier gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Was aber, wenn die Lieblingsjeans plötzlich anfängt, sich am Schritt abzureiben und dünner zu werden, oder wenn gar ein neu gekauftes Stück nach kurzer Zeit die ersten freien Stellen aufweist? Das ist dann häufig gar nicht mehr chic und führt dazu, dass die Kleidung weit vor ihrer Zeit ausgemustert wird. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, um Löcher in Jeansstoff zu vermeiden – oder die Lieblingshosen zu retten, sollte das Unglück bereits passiert sein.
Mögliche Ursachen für Lochfraß
Langfristige Abnutzung ist normal, schließlich gehören Jeans zu den Kleidungsstücken, die nahezu täglich im Einsatz sind. Treten die ungewollten Löcher in Hosen aber vermehrt auf, können dahinter verschiedene Ursachen stecken. Natürlich kommt bei vorzeitigen Gebrauchsspuren zunächst der Gedanke an mangelhafte Qualität auf. In der Tat lohnt es sich, die Materialbeschaffenheit zu überprüfen und die Wahl des Herstellers zu überdenken. Wenn jedoch einer der folgenden (häufig auftretenden) Gründe den sogenannten Lochfraß auslöst, können sowohl günstigste Hosen als auch hochpreisige Luxusmodelle betroffen sein.
Waschmaschine
Sind die Abnutzungserscheinungen an willkürlichen Stellen zu finden und fangen als ganz leichte Risse oder Ausdünnungen an, die mit jedem Waschen stärker werden, könnte die Waschmaschine die Übertäterin sein. Denn oft weist die Waschtrommel winzige Beschädigungen auf oder ist uneben gearbeitet. Bleibt der Stoff an entsprechend spitzen Stellen hängen, entstehen die kleinen Blessuren. Mit der Zeit können diese einreißen und fertig ist das Loch. Einen Hinweis auf die Täterschaft der Waschmaschine gibt zudem die Tatsache, dass nicht nur Jeans, sondern auch alle sonstige Kleidung mit demselben Problem zu kämpfen hat.
Jeans Verschleiß im Schritt
Die Jeans geht im Schritt kaputt? Reibung ist ein typisches Jeans-Problem. Die unverkennbaren Spuren befinden sich im Bereich der inneren Hosenbeine ab dem Knie bis hinauf zum Intimbereich. Beginnend mit länglichen Abnutzungen, werden die betroffenen Stellen schrittweise immer dünner. Vorwiegend sind Damen betroffen, deren Oberschenkel sich beim Gehen berühren. Das ist grundsätzlich keine Frage von Übergewicht oder zu kräftigen Beinen. Vielmehr entscheidet der Körperbau, genauer die Beschaffenheit des Hüftgelenks darüber, wie die Schenkel zueinander stehen. Abnehmen ist daher kein geeigneter Rat, um Löcher in Jeans zu vermeiden.
Kleidermotten
Wer ganz plötzlich komplette kleine Löchlein in seiner Kleidung vorfindet, könnte ein Problem mit Motten im Kleiderschrank haben. Kennzeichnend ist hier, dass die Löcher in Hosen und sonstigen Textilien überall lokalisiert sein können. Außerdem lässt sich keinerlei Abnutzungsprozess beobachten: Das Loch ist irgendwann plötzlich da.
Tricks zur Vorbeugung gegen Löcher in Jeans
Ist die Ursache einmal klar, lässt sich der Übeltäter unkompliziert überführen. Am besten schnell handeln, um die bisher verschonte Kleidung gar nicht erst in Gefahr zu bringen.
Sicheres Waschen
Zunächst empfiehlt es sich bei Hosen, wie auch bei allen anderen Kleidungsstücken, diese vor dem Waschen auf links zu wenden. Der Hinweis ist nicht umsonst in so vielen Waschetiketten enthalten. Denn die Methode bewahrt die Oberfläche vor Aufrauung und eventuellem Hängenbleiben. Wäschenetze sind zusätzlich nicht nur für zarte Textilien sinnvoll: Das Netz bildet eine Schutzlage zwischen Maschine und Kleidung. Grobe Denim-Kleidung sollte jedoch getrennt von feineren Stoffen in den Waschvorgang gehen – also jeweils in separaten Netzen. Auch Stücke mit spitzen Verschlüssen oder ähnlichen Kanten gilt es, von anderen Teilen zu trennen. Überdies lohnt natürlich auch eine Inspektion der Waschtrommel. Eventuell lassen sich die Unebenheiten aufspüren und beseitigen.
Reibungsstellen verstärken
Um durch Reibung der Innenschenkel entstehenden Lochfraß zu vermeiden, hilft ein simpler Trick: Einfach die gefährdeten Stellen mit einer dünnen Stoffschicht unterlegen und so vor Verschleiß schützen. Bügeleinlagen aus Vlies bewähren sich besonders. Denn diese sind einfach per Bügeleisen fixierbar. Für noch besseren Halt lassen sie sich entlang der Kontur annähen. Durch den festen Jeansstoff sind die kleinen Helfer nicht zu sehen und ihre leichte Struktur macht sie beim Tragen kaum spürbar.
Motten fernhalten
Sollten Motten die Schuldigen sein, ist eine Komplettreinigung des Schrankes angesagt: Einmal alles ausräumen und die Fächer gut auswischen. Danach kommt Anti-Motten-Mittel hinein, und das Problem ist in der Regel behoben. Lavendel bewährt sich als natürliche und zugleich sehr effektive Variante. Einfach fertige Lavendelsäckchen, -blätter, -öle kaufen, oder selbst einige Zweige trocknen, zerbröseln und in den Schrank legen. Mindestens jedes Vierteljahr austauschen, sonst verliert sich der Effekt.
Löcher durch Upcycling in Trend umwandeln
Sind die Löcher einmal vorhanden, besteht dennoch kein Grund, das Lieblingsstück direkt zu entsorgen. Diese drei DIY-Tricks verwandeln die kaputte Hose im Handumdrehen in eine angesagte Destroyed Jeans.
Abschneiden
Je nachdem, wo sich die Löcher im Jeansstoff befinden, lässt sich daraus ein wadenlanges Modell bis hin zur knappen Shorts zaubern. Einfach sauber abschneiden, und den ausgefransten Saum als modischen Destroyed Look tragen. Alternativ übernimmt eine professionelle Schneiderei die Aufgabe für wenig Geld. Die Profis können den Saum zudem als sauberen, fransenfreien Abschluss vernähen.
Löcher gezielt tragen
Viele Fashion-Begeisterte zerschneiden völlig intakte Hosen, um damit den seit Jahren so beliebten Destroyed Look zu erzielen. Natürlich sehen kleine Mottenlöcher nicht sonderlich schick aus. Aber wer diese mit einer filigranen Schere links und recht ganz leicht einschneidet und dann einmal vorsichtig zieht, kreiert damit einen der gutaussehenden Fashion-Risse. Um weniger Haut zu zeigen oder auch als Schutz vor weiterem unkontrollierten Einreißen lassen sich die freien Stellen mit gemusterten Patches unterlegen. Von innen unter die offene Stelle genäht, ist beim anschließenden Tragen ein Hauch des Prints sichtbar. Der Look wirkt durchdacht und stilsicher. Natürlich können die entsprechenden Patches Risse und Löcher auch von außen verdecken. Kleine Stofffetzen in der gewünschten Optik einfach auf die kaputte Stelle aufnähen, verleiht der Hose ebenfalls einen coolen Used Look und schützt die anfälligen Bereiche überdies vor weiterem Verschleiß.
Aus alt mach neu
Upcycling ist ein großes Thema in der Mode. Schließlich setzt die kreative Weiterverarbeitung ausrangierter Stücke ein Zeichen gegen die sogenannte Wegwerfgesellschaft. Wie wäre es also, aus der alten Hose eine kleine Geldbörse zu nähen, den Stoff als Kissenbezug weiter zu verarbeiten oder etwa eine niedliche Kinderjeans daraus zu entwerfen? Ideen und Anleitungen gibt es im Internet in verschiedensten Varianten.
Mit ganz simplen Mitteln lassen sich freie Stellen an Jeans vermeiden – sobald die Ursachen geklärt sind. Bei bestehenden Löchern wird die alte Hose einfach zur Destroyed Jeans umgewandelt oder bildet die Basis für eine ideenreiche Neuschöpfung.