« Anziehend nachhaltige Textilien »
Moderne Kleidung aus Recycling erfreut sich weltweit eines stark wachsenden Interesses. Schließlich landen Millionen Tonnen an Textilien Jahr für Jahr im Müll: Sie sind out, gefallen oder passen nicht mehr oder haben einfach das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Hinzu kommen die Unmengen von Stoffresten, die bei der Textilproduktion anfallen. Ganz zu schweigen von den damit einhergehenden Ressourcen und Emissionen. Wer sich darüber näher Gedanken macht, kommt schnell zu dem Wunsch, mehr nachhaltige Mode in den eigenen Kleiderschrank zu integrieren. Recycling ist ein Weg dorthin.
Kleidung aus Recycling ist modern
Die intensiv angestiegene Nachfrage nach umweltfreundlicher Mode hat dazu geführt, dass zahlreiche Unternehmen bei der Herstellung auf mehr achten als nur einen möglichst geringen Produktionspreis. Immer häufiger greift die Textilindustrie auf bereits vorhandene Materialien zurück und verwendet diese einfach erneut. Die meisten kennen den Begriff aus dem Bereich des Pfandgutes: Alle Flaschen, die wir in den Rückgabe-Automaten werfen, werden unter speziellen Verfahren wiederaufbereitet und so lange genutzt, bis das Material sein natürliches Ende erreicht hat. Entsprechend lautet der deutsche Begriff: Wiederverwertung.
Recycelte Kleidung durchläuft nun tatsächlich einen sehr ähnlichen Kreislauf wie die Pfandflaschen. Manchmal besteht sie sogar genau aus diesen, aber dazu später mehr. Anstatt die Stoffe einfach zu entsorgen, kommen sie in einem zweiten oder dritten Kreislauf zum Einsatz.
Das funktioniert ähnlich wie das heimische Umschneidern von Kleidung: Wer etwa die alte Jeans nicht mehr mag, trennt die Nähte auf, kürzt und fügt wieder zusammen und erhält so einen brandneuen Minirock.
In der Textilproduktion ist der Ablauf vergleichbar. Das neu entstandene Stück wird dadurch gänzlich oder zu großen Teilen ohne den Einsatz neuer Rohstoffe hergestellt.
Recycelte Kleidung aus Plastikflaschen
Natürlich kommen in diesem Feld nicht nur die allgegenwärtigen Plastikflaschen zum Einsatz, sondern alle erdenklichen Polyesterfasern aus Produktionsresten sowie privatem Abfall. In der Tat genügen aber bereits fünf der gängigen Limoflaschen, um ein XXL-T-Shirt wie das EA004 Ecologie Ambaro Recycled Sports Tee herzustellen.
Selbst komplexe Sportswear mit optimalen Wärmeeigenschaften und atmungsaktivem Effekt lässt sich aus simplen PET-Flaschen gewinnen, wie der RT904 Result Genuine Recycled Recycled Fleece Polarthermic Bodywarmer zeigt.
Insbesondere Polyester eignet sich hervorragend zum Recyceln, da es perfekt einschmelz- und zerkleinerbar ist. Daraus geht das sogenannte rPET hervor: Nachdem der vorhandene Kunststoff eingeschmolzen worden ist, kann er zu einer neuen Polyesterfaser versponnen werden.
Grenzen des Recycling-Zyklus
Durch diesen neuen Bedarf haben es sich mittlerweile einige Unternehmen zur Aufgabe gemacht, Plastikmüll aus der Umwelt einzusammeln und gezielt zur Fertigung moderner Kleidung zu nutzen. Leider lässt sich dieser Ablauf nicht endlos wiederholen. Wichtig zu wissen bleibt, dass jede Faser eine gewisse Lebensdauer mitbringt.
Kunststoffe etwa zerfallen bei jedem Recycling-Prozess ein Stück weit. Dabei verlieren sie an Qualität und können somit nicht unendlich recycelt werden.
Da sich aber auch die begrenzt zur Verfügung stehenden Zyklen bereits bezahlt machen, forderte die Textile Exchange Organization im Jahr 2017 zahlreiche Textilunternehmer, darunter weltbekannte Bekleidungsketten, dazu auf, 25 Prozent mehr recyceltes Polyester zu verwenden. De facto haben alle Unterzeichner diesen Recycling-Anteil erreicht und teils sogar deutlich übertroffen.
Klare Vorteile recycelter Mode
Recycling-Mode hat eine Menge Vorteile:
- Es landen weniger Plastikerzeugnisse in der Umwelt, in den Weltmeeren sowie auf Deponien und Verbrennungsanlagen,
- qualitativ unterscheidet sich Kleidung aus rPET für den Träger nicht von nicht recycelt hergestellter Mode,
- die Herstellung benötigt jedoch 59 Prozent weniger Energie gemäß einer 2017 durchgeführten Studie des Schweizer Bundesamtes für Umwelt und
- Schätzungen zufolge lassen sich die CO2-Emissionen mit rPET um 32 Prozent verringern, verglichen mit gewöhnlichem Polyester.
Kleidung aus Recycling hat auch Nachteile
Natürlich ist auch recyceltes Plastik in Kleidungsstücken immer noch Plastik. Das heißt, im gesamten Prozess kann sich daran immer Mikroplastik lösen, welches dann früher oder später in der Natur landet und Schäden verursacht. Natürlich sind Polyester und Kunststoff im Allgemeinen keine umfassend nachhaltige Option für Textilien. Denn letztlich wird es aus Polyethylenterephthalat (PET) und damit aus Erdöl gewonnen. Auch der nicht endlos fortsetzbare Recycling-Zyklus kann als Nachteil angesehen werden. Bei all diesen Punkten gilt jedoch: Besser ein kleiner Schritt auf einem guten Weg als untätiges Verharren beim Warten auf die perfekte Rundum-Lösung.
Nachhaltige Mode aus natürlichen Quellen
Wer trotz der Vorteile doch lieber strikt auf Plastik verzichten will, wird bei Naturmaterialien wie Baumwolle, Tencel, Leinen oder Hanf fündig. Auch diese Fasern können recycelt werden. Außerdem handelt es sich um nachwachsende Rohstoffe. In dieser Hinsicht punkten Naturfasern deutlich gegen Kunststoff. Aber auch hier geht der Anbau mit Schattenseiten einher. Sei es der enorme Wasserbedarf zum Baumwollanbau oder auch der stetig steigende Bedarf, der sich mit den verfügbaren Plantagen nicht endlos decken lassen wird. Deshalb gilt auch hier, die für das eigene Gewissen beste Variante zu suchen – ohne Anspruch auf Perfektion.
Da auch bei Naturmaterialien die Faserqualität mit jedem Recycling geringer ausfällt, werden die alten Fasern gerne mit neuen ergänzt. Die Kleidung besteht dann aus einem nachhaltig zusammengesetzten Mischgewebe:
Selbst, wenn das Erzeugnis nicht komplett recycelt ist, stammt es doch aus einem umweltschonenderen Fertigungsprozess.
Fazit: Einfach nachhaltig kleiden
Mittlerweile bedarf es keiner Odyssee durch die Ökoläden mehr, um nachhaltige Mode zu finden. Das weltweite Umdenken hat den faszinierenden Effekt, dass immer mehr Textilunternehmen mitziehen. Für Kleidung aus Recycling stehen dabei zwei Quellen zur Verfügung: Kunststoffe sowie Naturfasern. Beide sind zwar nicht endlos, aber doch einige Male wiederverwertbar.
Trotz beeindruckender Vorteile kommen beide allerdings auch nicht ohne nachteilige Einschränkungen aus. Hier gilt es, individuell zu überlegen, welche Option am ehesten mit den eigenen Ansprüchen vereinbar ist. Es gilt: besser langsam starten, als gar nichts beizutragen. Keine Kompromisse fallen hingegen in Sachen Tragevergnügen an!
Mode aus Recycling überzeugt in allen drei wichtigen Aspekten:
- Preisleistung
- Qualität
- Design
Kostenpunkt
Insbesondere Hersteller eher günstiger Textilien beteiligen sich an der rPET-Mode. Während umfassend sinnvolle Bio-Baumwoll-Erzeugnisse den Geldbeutel in den meisten Fällen etwas mehr strapazieren, sind Alternativen aus recyceltem Polyester auch schon zu sehr erschwinglichen Preisen zu haben.
Misch-Textilien wie das BCWW34B B&C Organic Hooded Sweatshirt stellen ebenfalls eine raffinierte Option dar.
Nachhaltig durch Qualität
Minderwertige Stoffe erfüllen natürlich in keiner Weise den Anspruch der Nachhaltigkeit, ganz egal wie sie hergestellt sind. Schließlich ist und bleibt der Grundgedanke, auf möglichst lange Verwendbarkeit zu setzen.
Allerdings weisen recycelte Materialien grundsätzlich keinen Qualitätsmangel auf. Sollte sich eine Faser am Ende ihres Lebenszyklus befinden, werden, wenn nötig, neue Fasern hinzugefügt, um ein robustes Kleidungsstück zu erhalten.
Moderne Optik
Kleidung aus Recycling ist mindestens so modisch wie herkömmliche Textilien auch. Der nachhaltige Gedanke selbst macht sie natürlich noch moderner und in gewisser Weise zeitlos. Über altbackenes Design oder den einschlägigen Öko-Look braucht sich aber niemand zu sorgen.
Der Recycling-Prozess umfasst schließlich nur die Faser. Was dann daraus entsteht, haben Unternehmen und Designer völlig frei in der Hand. Die meiste Kleidung lässt sich mit dem bloßen Auge nicht von konventionell gefertigter Ware unterscheiden.