Paar in Leinenkleidung
© LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

Klassiker Leinen 

« Der Wohlfühlstoff für den Sommer »

Es gibt ihn, den perfekten Sommerstoff! Er fühlt sich wunderbar leicht an, klebt selbst bei hohen Temperaturen nicht verschwitzt auf der Haut und sieht in jeder Lebenslage einfach edel aus. Leinen gehören im Sommer in jeden Kleiderschrank und in jeden Reisekoffer. Ob als Leinenkleid, zeitlose Bluse aus Leinen oder modischer Blazer: Hier kommt ein Trend, der einfach alles richtig macht.

Leinenstoff – seit Jahrtausenden ein Modetrend

Tatsächlich kommen Liebhaber von Leinenstoff seit einigen Jahren auf ihre Kosten: Denn vom Leinenkleid bis zur Leinenhose liegt das Material jede Saison absolut im Trend. Das macht sich in einer enormen Auswahl modischer Stücke aus dem Naturtextilstoff bemerkbar. Vorbei die Zeiten, in denen dem Stoff das Image anhaftete, zwar bequem und umweltfreundlich zu sein, aber einfach nicht schick auszusehen. Wer noch entsprechende Bilder im Kopf hat, sollte diese Ansicht schnell revidieren: Schließlich kommt das Trendmaterial jetzt in allen Farben und Formen von lässig bis bürotauglich.

Doch angesagt ist Leinenstoff für Bekleidung schon deutlich länger. Um genau zu sein, kommt Leinen dafür seit rund 30.000 Jahren zum Einsatz – kein Schreibfehler, keine Null zu viel. Entsprechende Fragmente eines Leinentextils wurden im Jahr 2008 in einer Höhle in Georgien gefunden. Sie belegen die lange Tradition des Naturstoffs in der Herstellung von Kleidung. Es handelt sich sogar um eine der allerersten Textilfasern, mit denen Menschen sich kleideten.

Leinenstoff auf einem Tisch
© photographyfirm – stock.adobe.com

Vom Flachsstiel zum Fashion-Stil

Es sind die Stiele der Flachspflanze, die seit jeher zu der mittlerweile weltbekannten Naturfaser verarbeitet werden. Sie gedeiht in vielen Teilen der Welt und gab den Menschen neben Kleidung auch Nahrung – Leinsamen und Leinöl gehören heute auch hierzulande noch zu den Klassikern gesunder Ernährung. In der Menschheitsgeschichte taucht Leinen in vielseitiger Fasson somit immer wieder auf, bei den alten Ägyptern sowie den Römern. Im mittelalterlichen Europa war der Stoff für Unterwäsche ebenso wie für Festkleider beliebt und setzte seinen Triumphzug durch die Jahrzehnte bis zum Durchbruch der Baumwolle fort. Diese verdrängte die Flachsfaser zusehends aus der Hauptrolle – und das, obwohl Leinenstoff ihr einiges voraus hat!

Doch wie wird aus dem Pflanzenstiel modischer Stil? Nach der Ernte müssen die Flachsstiele mehrere Monate auf den Feldern rösten. Danach werden sie ausgekämmt und von Verholzungen befreit. Es entsteht eine Faser, die an feines blondes Haar erinnert. Schließlich werden die Fasern zur festerem Garn gesponnen, das sich anschließend zum Leinenstoff verweben lässt.

Flachspflanze auf Leinentuch
© natagolubnycha – stock.adobe.com

Mit Leinen nachhaltig durch den Sommer

Bevor wir uns die zahlreichen Vorteile für unseren eigenen Tragekomfort ansehen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Vorteile für die Umwelt. Die beliebte Baumwolle schlägt mit starkem Wasserverbrauch oft bedenklich zu Buche, von Synthetikfasern ganz zu schweigen. Leinenkleid, Leinenbluse und Co. hingegen glänzen von Natur aus mit nachhaltigen Eigenschaften.

Zunächst können alle Bestandteile der Pflanze verwertet werden. Sie gedeiht überdies an unterschiedlichsten Standorten. Der Anbau von Leinen erfordert grundsätzlich keinen Pestizideinsatz, und auch die Verarbeitung kommt mit weniger Wasser und Energie aus. Zudem sind die fertigen Kleidungsstücke bei richtiger Pflege sehr robust. Daher lassen sie sich über viele Jahre hinweg tragen.

Wer in Sachen Nachhaltigkeit keine Kompromisse mehr machen will, ist mit Leinenstoff auf jeden Fall gut beraten. Ein Blick auf den jeweiligen Hersteller und mögliche Textilsiegel schadet natürlich trotzdem nie, um ganz sicherzugehen. Was sehr umweltfreundlich ist, muss jedoch nicht nach Ökostoff aussehen. Mittlerweile gibt es Leinen in allen Farben und Designs. Dabei verströmt das Material seine ganz eigene unverwechselbare entspannte Eleganz.

Frau mit Leinenkleid und Pflanze in der Hand
© Stanislav – stock.adobe.com

Diese Vorteile machen Leinen im Sommer unverzichtbar

In Ländern, die sich aufgrund ihrer geografischen Lage stark von Hitze betroffen sind, schätzen die dort lebenden Menschen lange Leinenkleidung sehr. Lange Gewänder bieten einen natürlichen Sonnenschutz. Dafür dürfen es allerdings keine hautengen Trendteile aus Plastikfaser sein. Mit Leinenstoff kommen wir der optimalen Kleidungsart bei hohen Temperaturen schon sehr nahe. Das Material ist so angenehm auf der Haut, dass sogar eine lange Leinenhose oder eine Leinenbluse mit langen Ärmeln im Sommer absolut funktionieren. Mehr noch, sie können sogar kühlend wirken. Das liegt an folgenden charakteristischen Materialeigenschaften:

Leinenhemd und Accessoires
© Floral Deco – stock.adobe.com

Vorteile von Leinen im Sommer:

  • nimmt Feuchtigkeit schnell auf und gibt sie ebenso schnell wieder nach außen ab
  • Stoff fühlt sich daher immer kühl und trocken an
  • sehr atmungsaktiv, sodass die Luft zirkuliert und Hitze sich nicht zwischen Kleidung und Haut staut
  • wirkt antistatisch
  • hemmt Bakterienbildung und somit auch die Entstehung von Schweißgeruch
  • oft eher weit geschnitten, daher luftiger

Wer schon einmal ein Leinenkleid, eine Leinenhose oder ein sonstiges Kleidungsstück aus dem Naturmaterial in der Hand hatte, weiß: Der Stoff fühlt sich auf ganz eigene Weise fest und hochwertig an. Damit trotzdem umfassende Bewegungsfreiheit besteht, setzen die Designer auf eher weite Passformen. Entsprechend haftet dem typischen Leinenlook immer eine entspannte Lässigkeit an, die nie nachlässig wirkt. Vielmehr strahlt das Material eine besondere Klasse und ganz eigene Eleganz aus – selbst oder gerade dann, wenn Top, T-Shirt oder Leinenhemd ungebügelt und faltig getragen werden.

Kleidung aus Leinen auf Kleiderständer
© Drobot Dean – stock.adobe.com

Knittert edel – Leinen waschen und pflegen

Zu den absoluten Must-haves aus Leinen gehört die Leinenbluse für Freizeit sowie für das Büro ebenso wie mindestens ein Sommerkleid aus dem Wohlfühlstoff. Für das Leinenkleid ist in dieser Saison vor allem die Midi-Form eine tolle Wahl. Das Design erinnert an den Charme der Côte d’Azur! Nichts geht jedoch ohne einen Blazer aus Leinen! Wenn Blazer ohnehin schon Jahr für Jahr mehr im Trend liegen, dann setzt das Sommermaterial ihnen noch das Krönchen auf. Die Leinenhose ist eine tolle Alternative zu Röcken und bietet einen Weg, im Sommer sogar im Büro kühl unterwegs zu sein.

Doch was, wenn die schicke Hose nach einmal Hinsetzen Falten wirft? Wenn man dem Leinenstoff einen Fehler nachsagen wollte, dann wäre es seine starke Neigung zum Knittern. Aber hierin sehen nur Laien ein Ärgernis. Fashionistas wissen, dass die Falten dem Ganzen erst die volle Ausstrahlung und Klasse verleihen.

Leinenkleidung trocknet auf Wäscheleine
© styf – stock.adobe.com

Wer will, darf die Leinenbluse oder auch das Leinenkleid trotzdem bügeln. Es wird dem Leinen nicht schaden, den Stoff nach dem Waschen in leicht feuchtem Zustand kurz zu bügeln. Was es in der Pflege hingegen zu beachten gilt, ist immer ein Blick auf das Etikett, bevor wir Leinen waschen. Eher moderate Temperaturen, Schonwaschgang und milde Waschmittel gehören zu den insgesamt sehr pflegeleichten Ansprüchen von Leinenstoff. Eines mag er aber gar nicht, und das ist Reibung: Daher Wäschenetz verwenden.