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Kaputte Kleidung entsorgen

« So trennen Sie sich richtig von beschädigten Stücken »

Zugegeben, das Aufräumen des Kleiderschranks ist eine Beschäftigung, die nur den wenigsten von uns wirklich Freude bereitet. Aber ob beim Aussortieren oder zwischendurch – immer wieder entdecken wir beschädigte Kleidungsstücke. Können diese aufgrund größerer Macken nicht mehr getragen werden, gilt es, die kaputte Kleidung zu entsorgen. Sind die alten Klamotten hingegen trotz Beschädigung noch tragbar, müssen sie nicht gleich weggeworfen werden. Wir zeigen verschiedene Möglichkeiten, wie man kaputte Klamotten entsorgen kann.

Ungeliebte Aufgabe

Aussortieren macht keinen Spaß, muss aber in regelmäßigen Abständen einfach sein. Und natürlich geht auch so immer mal wieder ein Kleidungsstück kaputt: die Lieblingshose ist verschlissen, der Winterpulli verzottelt, das sommerliche Shirt völlig aus der Form geraten. Solche Kleidungsstücke taugen nichts mehr für einen wirklich gepflegten Look – die richtige Entsorgung ist dann unumgänglich. Allerdings können alte Klamotten je nach Art der Beschädigung durchaus repariert und noch einige Zeit länger getragen werden – das spart nebenbei noch jede Menge Geld, das sonst für die Neuanschaffung ausgegeben würde.

Jemand naeht Flicken auf Hose
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Unbrauchbare Kleidung entsorgen

Alles, was zwar alt, aber noch tragbar und sauber ist, kann in Deutschland in den Altkleidercontainer geworfen werden. Diese Entsorgungsmöglichkeit konnte früher auch für verschlissene Kleidung, die nicht mehr an Bedürftige weitergegeben werden kann und auch für leicht verschmutze Stücke genutzt werden. Solche Altkleidung wurde dann einer Verwertung zugeführt. Dazu wurden kaputte Altkleider von besser erhaltenen Stücken getrennt und haben den Weg in Recylinganlagen, wo sie zu Dämmmaterialien oder auch zu Putzlappen verarbeitet werden, gefunden. Sozusagen ein zweites Leben für die Altkleider! Leider ist aber diese Möglichkeit nicht mehr zu empfehlen, da ein Überschuss an (billigen) Textilien fürs Recycling besteht. Wer also kaputte Kleidung entsorgen möchte und dafür die Altkleidersammlung nutzen will, der muss wissen, dass beschädigte Stücke dennoch in der Müllverbrennungsanlage landen – allerdings mit dem immensen Arbeitsaufwand, erst noch aussortiert werden zu müssen.

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In der Altkleidersammlung kann man nicht nur alte, noch tragbare Kleidung entsorgen, sondern auch Bettwäsche und Textilien wie Handtücher. Wer beim Aussortieren der Schränke auf Schuhe stößt, die noch getragen werden können, kann diese in spezielle Container für Schuhe werfen – allerdings immer paarweise, denn von einzelnen Schuhen hat niemand etwas.

Nicht für den Altkleidercontainer geeignet

Wer alte Kleidung entsorgen möchte, beziehungsweise muss, sollte darauf achten, keine allzu verschmutzen Textilien in den Container zu werfen. Haben die Klamotten beispielsweise zahlreiche Öl- oder Farbflecken, die vielleicht im Rahmen von Renovierungsarbeiten entstanden sind, sind sie für das Recycling nicht geeignet. Wer stark verschmutze Klamotten oder eben kaputte Kleidung entsorgen muss, tut dies am besten über den Hausmüll. In der Restmülltonne sind diese Stücke am besten aufgehoben. Haben sich viele schmutzige Altkleider zum Entsorgen angesammelt, kann man sich beim örtlichen Wertstoffhof über die dortigen Abgabemöglichkeiten erkundigen. Auch Textilabfälle gehören nicht in den Altkleidercontainer.

Fetzen von alten Hosen auf einem Haufen - kaputte Kleidung entsorgen
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Wenn die Kleidungsstücke noch tragbar sind

Sie haben Klamotten aussortiert, die durchaus noch getragen werden können und nur ein paar kleine Mängel haben? Vielleicht ein abgerissener Kopf, eine sich lösende Naht oder ein defekter Reißverschluss? Solche „Kleinigkeiten“ sind kein Grund, die betreffenden Stücke direkt wegzuwerfen. In den meisten Fällen ist es mit nur wenig Aufwand möglich, diese Kleidung zu reparieren. Wer nicht begabt ist mit Nadel und Faden, hat vielleicht eine Freundin, die sich damit auskennt. Und auch in einer Schneiderei kann man kaputte Kleidungsstücke ausbessern lassen – meist für kleines Geld und in bester Qualität. Was vor zwei Generationen noch an der Tagesordnung war, nämlich beschädigte Hosen und Co. zu reparieren, liegt mittlerweile wieder im Trend – nicht nur, um Geld zu sparen, sondern auch, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Je weniger neue Kleidungsstücke produziert werden müssen, desto weniger Ressourcen werden benötigt.

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Auch ist es möglich, alte Klamotten aufzuarbeiten, sodass sie wieder in neuem Glanz erstrahlen. Nicht nur, dass man beispielsweise lange Hosenbeine oder lange Ärmel, die verschlissen sind, kürzen kann – auch das sogenannte Upcyling findet immer mehr Fans. Dabei können Kleidungsstücke so verarbeitet werden, dass daraus ganz andere Teil entstehen. Ein einfaches Beispiel ist, aus Erwachsenenkleidung solche für Kinder zu machen, das nötige handwerkliche Geschick natürlich vorausgesetzt. Aus festen Stoffen lasen sich hübsche Taschen nähen, Strickpullis lassen sich auffädeln und die Wolle kann für neue Strickprojekte verwendet werden.

Frau mit einer Tasche, die aus einer alten Jeans gemacht wurde - kaputte Kleidung entsorgen oder recyceln
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Anderen eine Freude machen

Sie möchten alte Kleidung entsorgen? Wenn diese noch gut tragbar ist oder allenfalls an einigen Stellen ausgebessert werden muss, sollte sie auf keinen Fall in den Müll wandern. Schließlich gibt es auch in Deutschland viele bedürftige Menschen, die sich über Kleiderspenden sehr freuen. Natürlich sollte da nichts Kaputtes dabei sein, kleine Beschädigungen können aber in aller Regel vor dem Spenden selbst ausgebessert werden. Wer niemanden kennt, der sich über eine Kleiderspende freut oder die betreffenden Personen nicht einfach ansprechen möchte, kann sich an gemeinnützige Organisationen wie die Caritas oder das Deutsche Rote Kreuz wenden. Hier nimmt man Kleiderspenden an, die dann an Bedürftige weitergegeben oder für kleines Geld verkauft werden.

Eine Frau betrachtet eine Hose, die sie vielleicht nicht mehr tragen will
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Auch die Arbeiterwohlfahrt unterhält Kleiderkammern, in denen diese Menschen „einkaufen“ können – viel besser, als alte Klamotten zu entsorgen, wenn diese noch tragbar sind. Und auch über Schuhe und gut erhaltene Haushaltstextilien freut man sich in diesen Einrichtungen. Dass alles, was dort abgegeben wird, sauber und ordentlich ist, versteht sich von selbst. Eine tolle Alternative zum Altkleidercontainer!

Unser Tipp: Statt kaputte Kleidung zu entsorgen, freut sich darüber vielleicht auch jemand aus dem Bekanntenkreis – natürlich nur, wenn diese repariert werden kann und nicht völlig abgetragen ist. Schnell einen Knopf annähen oder eine eingerissene Naht reparieren beziehungsweise einen Reißverschluss austauschen, schon ist ein „neues“ Stück im Kleiderschrank. Wer mag, kann auf diesem Weg auch Kleidungsstücke untereinander tauschen.

Textilmüll bestenfalls vermeiden

Natürlich – es führt kein Weg daran vorbei, wirklich kaputte Kleidung zu entsorgen. Aber nur deswegen wegwerfen, weil einem das ein oder andere Stück aus dem Kleiderschrank nicht mehr gefällt? Das ist unnötig und verschwendet jede Menge kostbarer Ressourcen, die für die Textilherstellung benötigt werden. Viel besser, als einen Rock oder eine Hose nur einige Male zu tragen, ist es, direkt in hochwertige, gut zu kombinierende und über Jahre zu tragende Basics zu investieren. Der Gefahr, dass ein Teil nach kürzester Zeit nicht mehr gefällt, wird so im Sinne der Nachhaltigkeit optimal vorgebeugt.