« Welche Jacken schützen wirklich vor Kälte? »
Bei Ihnen steht ein einwöchiges Wandererlebnis durch das malerische Allgäu an? Oder Sie planen eine abenteuerliche Bergtour durch die schneebedeckten Alpen? Neben Verpflegung, Kamera und Wanderstock sollte auf jeden Fall auch eine vor der Bergluft schützende Isolationsjacke im Gepäck sein und Ihr restliches Wanderoutfit vervollständigen. Denn mit einer Isojacke trotzen Sie Wind und Wetter: Nur, wenn Sie auf Ihrer Wanderung warm eingepackt sind, kommen Sie gesund und munter von Ihrem Outdoor-Erlebnis wieder. Wir zeigen Ihnen in diesem Ratgeber, welche Eigenschaften eine Isolationsjacke mitbringen sollte und auf welche Kriterien Sie beim Kauf der Jacke achten sollten. Außerdem finden Sie am Ende ein praktisches Lexikon mit nützlichen Begriffen.
Was versteht man unter Isolationsjacken?
Eine Isolationsjacke besteht aus einem nicht dehnbaren, glatten und dünnem Stoff, der mit einem Kragen oder einer Kapuze abschließt. Eine winddichte und stark wasserresistente Membran sorgt dafür, dass man bei starken Witterungsbedingungen wie Schneetreiben und Regengüssen in der Jacke trocken und geschützt bleibt. Eine Isojacke ist außerdem in der Lage, die unverzichtbare Atmungsaktivität auf einem hohen Niveau anzubieten: Das bedeutet, dass man in einer Isolationsjacke aktiv sein und schwitzen kann, ohne dass sich der Schweiß innerhalb des Stoffes der Jacke verfängt. Eher wird die entstehende Feuchtigkeit nach außen geleitet.
Wie funktioniert die Isolation einer Isolationsjacke?
Im Zusammenhang mit der Bekleidung spricht man meist von Isolation, wenn man „Wärmeisolation“ beziehungsweise „Wärmedämmung“ meint. Ein isolierendes Material besitzt die Fähigkeit, Körperwärme nicht nach außen durchzulassen. Normalerweise wirken drei verschiedene Mechanismen miteinander und geben die menschliche Körperwärme an die Umgebung ab:
- Die Wärmeleitung: Kleine Moleküle bewegen sich, stoßen gegenseitig aneinander und geben so die eigene Wärme weiter.
- Die Wärmestrahlung: Unser Körper gibt elektromagnetische, langwellige Strahlung (ähnlich wie ein Lagerfeuer oder ein Heizkörper) an die Umgebungsluft ab.
- Die Konvektion (Luftzirkulation): Strömungen in Flüssigkeiten und Gasen führen auch im menschlichen Körper zu Wärmeverlust durch den Prozess des Abtransportes.
Eine hochwertige Outdoor-Bekleidung erreicht die erforderliche Wärmeisolation, indem sie diese drei Verlustwege möglichst vollständig blockiert. Daher werden Materialien wie Daunen eingesetzt, welche zwischen zwei Textilschichten platziert werden und dort einen luftigen Zwischenraum bilden. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, verbleibt die warme Luft am Körper. Des Weiteren werden in Outdoor-Jacken Kunstfasern verwendet, welche innen hohl und mit Luft gefüllt sind. Auch hier kann die warme Luft der Körperwärme nicht nach außen treten und bleibt unterhalb der Bekleidung.
Eine weitere Strategie, die innerhalb von Isolationsjacken verwendet wird, verhindert die Wärmestrahlung, indem die Wärme zum Körper reflektiert wird. Hier werden Mikrofasern aus Kunststoff verwendet, die in der Regel als „Faservlies“ bezeichnet werden. Diese Mikrofasern werden dicht aneinander arrangiert. Je dichter und dicker das Faservlies ist, desto weniger Wärme wird nach außen geleitet. Auch die übermäßige Konvektion wird durch das dichte Kunststoff-Material unterbunden.
Was sind die wichtigsten Kaufkriterien für eine Isolationsjacke?
Bevor Sie eine Isolationsjacke kaufen, sollten Sie bei der Begutachtung des jeweiligen Kleidungsstücks auf verschiedene Kriterien achten, die besonders im Rahmen eines Wanderoutfits von der Überbekleidung abverlangt werden. Gerade bei längeren Wander- und Bergsteigtouren sind einige Merkmale ausschlaggebend, um ein angenehmes Tragegefühl mit hoher Funktionalität und der benötigten Isolation zu vereinen. Nicht ohne Grund zählen Fleecejacken und Softshelljacken zu den beliebtesten Jacken von Outdoor-Freunden.
Kriterium 1: Gefütterte Taschen
Besitzt die Isolationsjacke Taschen, welche auch zur Außenseite hin mit Kunstfaser, Fleece oder Daune isoliert sind, lassen sich die kalten Hände schnell aufwärmen.
Beachten Sie, dass Taschen ohne Reißverschluss in Richtung des Körpers dick gefüttert sein sollten. Denn sonst kriecht die Kälte über das unzureichende Futter ins Innere der Isojacke. So läuft Ihr gesamter Körper Gefahr, mit der Zeit auszukühlen.
Kriterium 2: Richtige Kragenweite oder Kapuze
Wasserabweisende Outdoor-Jacken müssen möglichst überall am Körper gut anliegen, damit die Körperwärme nicht nach außen entweichen und die Kälte der Umgebungsluft nicht nach innen kriechen kann.
Ein zu großer, klaffender Kragen würde wie ein Abzug wirken, über den die warme Luft aus dem Inneren der Bekleidung nach außen entweicht. Der Kragen sollte daher vor allem bei einer Daunenjacke bzw. Kunstfaserjacke rundherum sorgfältig anliegen. Noch effektiver bietet eine Kapuze Schutz vor Wärmeverlust, Frieren und Frösteln: Denn Nacken, Kopf und Wangen reagieren empfindlich auf Kälte.
Kriterium 3: Brust- und Innentasche
Die Innentasche innerhalb einer Isojacke ist sinnvoll, um Kleinigkeiten zu verstauen, die während einer Wanderung sinnvoll sind. Taschentücher, Feuerzeug, der Ausweis oder eine kleine Digitalkamera finden hier ihren sicheren Platz.
Durch Brust- und Innentasche an der Isojacke kann man sich nach Lust und Laune in den anderen Taschen des Outdoor-Begleiters die Hände wärmen, ohne dass man Angst haben muss, etwas zu verlieren.
Kriterium 4: Saum und Ärmelbündchen
Wenn die Ärmelbündchen und der Saum an Daunen- oder Kunstfaserjacken aus einem elastischen Material bestehen und eng anliegen, müssen sie sich nicht zwangsläufig verstellen lassen.
Denn auch das Verstellen und Lockern von Bündchen bewirken, dass sich die Wärme weniger gut im Inneren der Isojacke hält.
Isolationsjacken-Lexikon – Die wichtigsten Begriffe im Überblick
- DWR („Durable Water Repellent“): wasserabweisende Ausrüstung, Imprägnierungstechnologie für ein spezielles Material
- DENIER: Maßeinheit für das Gewicht eines einzelnen Garns von 9000 Meter Länge. In der Regel werden Stoffe mit 20 bis 30 Denier in einer Isolationsjacke verarbeitet.
- FILLPOWER: Einheit für die Angabe, wie viel Cubic-Inch (cuin) Volumen eine Unze (genau 28,35 Gramm) Daunen einnimmt. Im Allgemeinen gilt: Je höher der Fillpower-Wert, desto besser ist die Isolation. Bei hochwertigen Isojacken liegt der Wert über 800 cuin.
- PRIMALOFT ONE: Moderne, hochwertige Kunstfaser. Besteht aus feinsten Faser-Elementen, welche sehr gut wärmen und weich, nässefest sowie klein verpackbar sind.
- RDS („Responsible Down Standard“): Zertifikat, welches belegt, dass die jeweilige Outdoor-Bekleidung aus Daunen-Material von artgerecht gehaltenen Tieren stammt. Lebendrupf und Stopfmast werden dadurch von der Produktion ausgeschlossen.
- THERMAL R: Kunstfaser (Marmot) aus Recycle-Fasern, vereint Nässeschutz und Komprimierbarkeit mit einer hohen Isolation.
- THINDOWN: mit Trägerstoffen verklebte Daunen, kunstfaserähnliches Vlies, benötigt keine die Isolation schwächenden Steppnähte. Der Stoff ist im Gegensatz zu normaler Daune klumpfrei, selbst wenn er nass wird.
- SENSOFIL (Vaude): Entwicklung aus unterschiedlichen Kunstfasertypen mit einer hohen Wärmeleistung