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Der Begriff „Casual“ begegnet uns in der Modewelt sehr häufig und in verschiedenen Facetten. Wörtlich übersetzt steht der Begriff für elegant-lässige, bequeme oder saloppe Bekleidung. Dennoch bezeichnet dieses Wort keinen einheitlichen Stil. Bittet ein Gastgeber um Smart Casual, meint er etwas völlig anderes als das in vielen Büros erwartete Business Casual Look. Der Casual Friday leitet mit legerer Mode das Wochenende ein, dennoch ist auch dann eine Jogginghose im Büro unangebracht. In diesem Artikel möchten wir Ihnen helfen, die Modeformeln der unterschiedlichen Casual Looks zu entschlüsseln.
Was bedeutet Casual Look?
Der Begriff „Casual“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ungezwungen, informell oder zwanglos. Als Kleiderordnung bezieht sich der Casual Look auf einen legeren und bequemen Stil, der in der Freizeit getragen wird. Dieser umfasst typischerweise einfache T-Shirts, klassische Jeans, schlichte Pullover und sportliche Sneaker.
Im beruflichen Kontext bedeutet Casual, dass eine entspanntere Atmosphäre herrscht und weniger formelle Kleidung akzeptiert wird. Der Casual-Look kombiniert die Lässigkeit der Freizeitkleidung mit einem gepflegten und seriösen Business-Stil. Das bedeutet, dass deine Outfits zwar bequem und gemütlich sein dürfen, aber dennoch stilvoll und gepflegt wirken sollten. Anstelle von Anzügen und Krawatten kannst du zum Beispiel eine Jeans mit einem Blazer oder einem Sakko kombinieren. Ein locker sitzendes Hemd oder eine Tunikabluse vermitteln genauso ein professionelles Erscheinungsbild wie Chinohosen oder Sommerkleider.
Eine Lockerung der strengen Kleiderordnung
In früheren Zeiten war die Kleideretikette sehr streng. Nach 18 Uhr musste der Herr einen dunklen Anzug mit Hemd und Krawatte tragen, wollte er nicht unangenehm auffallen. Die Rocklänge der Damen unterlag zwar auch der Mode, durfte eine bestimmte Länge jedoch keinesfalls unterschreiten. Diesen strengen Businesscode brachen die Amerikaner mit dem Smart Casual auf. In den fünfziger Jahren beschlossen die amerikanischen Unternehmer und die Angestellten der Büros, dass sie am Freitag den seriösen dunklen Anzug im Schrank lassen und am letzten Tag der Woche etwas legerer in der Arbeit erscheinen möchten. Als Teil des „Western Dress Codes“ bezeichnet der Casual Look seit dieser Zeit ein gepflegtes Outfit, bei dem Sie mit Frack und Fliege eindeutig overdressed wären.
Kleiderordnung zur Casual Wear
Auch wenn es lässig bedeutet, ist hiermit keine Freizeitkleidung gemeint. Die Lieblingsjeans im modischen destroyed Look, T-Shirts mit fantasievollen Aufdrucken oder Flip-Flops müssen also in jedem Fall im Schrank bleiben. Welcher Look angebracht ist, hängt von der jeweiligen Situation und dem Ambiente ab. Dieser Dresscode-Begriff ist relativ dehnbar, und manchmal ist es schwierig, dann die richtige Kleidung zu wählen. Mit einer dunklen Jeans oder Stoffhose sowie Basics wie einem einfarbigen Hemd oder Poloshirt und einem sportlichen Sakko können Sie in der Regel nicht viel falsch machen. Beim Casual Look muss die Hose nicht zwangsläufig dunkel sein, auch eine helle Freizeithose mit einem dezent gemusterten Hemd ist durchaus passend. An kühlen Tagen können Sie ein Jackett oder alternativ einen feinen Strickpullover wählen. Ein absolutes No-Go sind helle Tennissocken; tragen Sie in jedem Fall dunkle Herrensocken möglichst in der Farbe der Hose. Gepflegtes Schuhwerk wie Slipper oder Schnürschuhe runden den Look ab. Damen kombinieren Basics wie unifarbene T-Shirts oder Blusen mit einer langen Hose oder einem mindestens knielangen Rock. Wird kein allzu konservatives Outfit erwartet, dürfen Sie in den Sommermonaten auf Seidenstrümpfe verzichten. Ein Feinstrickcardigan oder Blazer sowie Pumps oder Sandalen vervollständigen die geschmackvolle Garderobe.
Was bedeutet Smart Casual Look?
Etwas formeller als Casual, aber nicht so gediegen wie der Business-Look präsentiert sich das Smart Casual, das in vielen jungen und kreativen Unternehmen als übliches Büro-Outfit gilt. Wählen Sie elegante Freizeitkleidung ohne Krawatte, liegen Sie hier richtig. Neben einer dunklen und gepflegten Chino können Herren bei diesem Look beispielsweise eine einfarbige Stoffhose wählen. In vielen Firmen haben sich in den letzten Jahren auch die einst beim Smart Casual verpönten Jeans etabliert. Allerdings sollten Sie auf modische Waschungen verzichten und diese Basics der modernen Kleidung mit einem edlen Oberteil kombinieren. Ein unifarbenes oder allenfalls dezent gemustertes Hemd sowie eine schöne Seidenbluse für die Dame wären die perfekten Kombipartner. Frauen können ein Kleid, einen Hosenanzug oder eine Kombination aus Rock oder Hose und Bluse tragen. Durchaus erlaubt sind auch Basics wie T-Shirt oder Poloshirt, bei denen Sie auf guten Sitz und hervorragende Qualität achten sollten, damit der Look nicht zu leger wirkt. Geschlossene Schuhe wie klassische Pumps oder Ballerinas vervollständigen „smarte Outfits“ für Damen. Wählen Sie überwiegend gedeckte Farben wie dunkelblau, grau, weiß, schwarz oder braun um der Bekleidung die gewünscht seriöse Optik zu verleihen. Farbige Akzente lassen sich durch bunte Accessoires setzen. Bei Schmuck und Tüchern gilt jedoch die Devise: Weniger ist mehr. Beschränken Sie sich auf ein auffälliges Stück, welches perfekt auf die Kleidung abgestimmt ist.
Business Casual, das elegante Büro-Outfit
Dieser Casual Look erfordert relativ viel Fingerspitzengefühl, denn er sollte nicht zu förmlich wirken, aber gleichzeitig repräsentative Eleganz ausstrahlen. Häufig wird diese Kleiderordnung bei Veranstaltungen in einem offiziellen Rahmen, Geschäftsessen mit Kunden oder in Firmen mit regelmäßigem Kundenkontakt gefordert. Noch vor einigen Jahren war für Herren die Krawatte beim Business Casual verpflichtend. Diese darf heute jedoch weggelassen werden. Nach wie vor fehl am Platz wären jedoch Jeans, Chino- oder Freizeithosen sowie sportliches Schuhwerk. Ein dunkler Anzug kombiniert mit einem dezent gemusterten oder unifarbenen Hemd oder Poloshirt strahlt die erwünschte Seriosität aus. Auffallenden Herrenschmuck sollten Sie ablegen, lediglich der Trauring und eine Uhr sind für Herren erlaubt. Frauen wählen einen schicken Hosenanzug oder ein Kostüm mit Bluse. Der Rocksaum sollte stets die Knie umspielen. Auch im Sommer sind für die Dame eine farblich passende Strumpfhose sowie geschlossene Schuhe Pflicht. Eine ungeschriebene Regel besagt, dass die Absatzhöhe beim Business Outfit sechs Zentimeter nicht überschreiten sollte. Verzichten Sie deshalb auf High Heels ebenso wie auf allzu sehr ins Auge stechenden Modeschmuck.
Mit Basics leger ins Wochenende
Nahen die freien Tage des Wochenendes, dürfen in vielen Unternehmen die strengen Kleiderregeln etwas gelockert werden. Dennoch sollten Sie dies nicht allzu sehr ausnutzen und sich an den Grundsatz halten: „Was im Büro getragen wird, das darf auch nach Büro aussehen.“ Damen können beispielsweise statt der eleganten Stoffhose eine gut geschnittene Leinenhose wählen, deren leichte Knitteroptik dem Stoff eine edle Ausstrahlung verleiht. Schick wirkt auch ein weit schwingender Rock in einem gedeckten Ton, zu dem Sie eine gemusterte, aber nicht zu bunte Bluse tragen. In den Sommermonaten ist ein hübsches Sommerkleid mit Peeptoe Pumps denkbar. Kombinieren Sie alternativ zeitlose Basics wie eine Stoffhose und ein Polo- oder T-Shirt. Nach der Arbeit können Sie diesem Look mit einem fröhlich bunten Tuch oder einem Bandana im Handumdrehen einen lässigen Freizeittouch verleihen. Tauschen Sie die Pumps gegen Sneakers und starten Sie locker und leger ins Wochenende.
Der Casual Look zeichnet sich durch ihre stilvolle Eleganz aus. Mit schicken Basics wie Poloshirts, Blusen, Stoffhosen und knielangen Röcken sind Sie in den meisten Fällen perfekt gekleidet. Wählen Sie stets gedeckte Farbtöne und verzichten Sie auf allzu viel modischen Schnickschnack, da dieser das Outfit rasch unseriös wirken lässt. Um den gepflegten Gesamteindruck nicht durch blitzende weiße Socken zu zerstören, sollten Sie immer farblich passende, dunkle Strümpfe tragen.