« Was gilt für Männer und Frauen? »
Ist in der Einladung der Dresscode „Abendgarderobe“ gewünscht, sind Sie zweifelsohne zu einem besonderen Anlass gebeten. Auf die Freude über das schöne Ereignis folgt häufig rasch auch die Verwirrung: Was bedeutet der Dresscode Abendgarderobe für Herren und Damen genau? Hier gibt es einen Wegweiser zum perfekten festlichen Outfit.
Ein Dresscode, viele Möglichkeiten
Der Dresscode Abendgarderobe kann leicht so wirken, als sollte die zugehörige Mode für Damen und Herren so gehoben wie nur möglich ausfallen. Doch das trifft nur zum Teil zu. Der Dresscode bedeutet nicht die höchste Stufe der Eleganz – das wäre eher bei Black Tie oder gar White Tie zutreffend. Die Gastgeber erwarten lediglich einen eleganten Look, der sich klar von der Freizeit- oder Casual Kleidung abgrenzt. Damit lässt die festliche Mode allerdings viel Spielraum zu.
Während manch anderer Dresscode, wie etwa Casual oder Black Tie mit sehr klaren Richtlinien festlegt, was erwünscht ist, gibt gerade der Dresscode Abendgarderobe für Damen zahlreiche Möglichkeiten. Wer sich darüber hinaus mit Bekannten austauscht oder auf Informationssuche begibt, wird sehr variantenreiche Auslegungen für angemessene, festliche Mode finden. Fest steht: zu leger gekleidet sollten Sie nicht erscheinen, um weder den Gastgeber noch sich selbst in Verlegenheit zu bringen. Ansonsten herrscht Einigkeit darüber, was ausdrücklich nicht erwünscht ist.
No-Gos – Was der Dresscode Abendgarderobe nicht bedeutet
Machen sich Gastgeber die Mühe, in einem Einladungsschreiben einen Dresscode festzulegen, bedeutet das: er oder sie hat eine gewisse Vorstellung davon, welche Atmosphäre herrschen soll. Der Respekt gebietet es, sich als Gast an diese Wünsche zu halten. Ist also festliche Abendgarderobe gefragt, sollten Sie nicht in verwaschener Jeans und Schlabber-Shirt erscheinen. Das versteht sich von selbst. Doch es gibt noch einige weitere klare No-Gos:
- zu casual: alle Jeans oder T-Shirts sowie zu einfache, minderwertige Stoffe und legere Schnitte, die eindeutig in die Freizeitmode gehören, sind tabu
- zu auffällig: Eleganz bedeutet hier das Gegenstück zum schrägen Kostümball und erfordert eine gewisse Zurückhaltung im Look – grelle Farben, extravagante Muster oder XXL-Designs passen eher nicht
- zu sexy: besser sinnlich und dezent als zu viel Haut, lautet die Devise
Der Dresscode Abendgarderobe für Damen
Die klassische Abendgarderobe für Damen baut sich rund um ein edles Kleid auf. Während dies etwa bei der strengen Kleiderregel Black Tie unmissverständlich eine lange Abendrobe sein muss, bietet festliche Abendgarderobe mehr Freiheiten. Die Wahl kann auf ein schickes Partykleid fallen. Cocktail- und Abendkleid erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Make-up und Schmuck bleiben hochwertig und dezent. Zu einem sehr zurückhaltenden Kleid können Damen mit einer auffälligen Tasche Akzente in ihrer Abendgarderobe setzen: Funkelnde Pailletten, Metallic- oder Lacktöne sowie markante Farben wirken passend. Ein bereits an sich eher auffälliges Kleid etwa mit Muster, etwas Schimmer oder Spitze hingegen verlangt nach schlichten Accessoires, die das Gesamtbild ausgleichen. So besteht nie die Gefahr, overdressed oder overstyled zu wirken. Die richtige Handtasche für die festliche Abendgarderobe in der Damenmode ist die filigrane Clutch.
Die Schuhwahl sollte ebenfalls elegant und hochwertig ausfallen. Insbesondere zum wadenlangen Kleid sollte das Schuhwerk einen Absatz mitbringen, um den Beinen eine elegante Silhouette zu verleihen. Wer keine hohen Absätze mag, wählt edle Kitten Heels. Zum langen Abendkleid hingegen funktionieren auch flache Ballerinas. Zu hohe Schuhe wie etwa gewagte High Heels sind ohnehin nicht gefragt.
Abendkleid versus Cocktailkleid
Neben dem individuellen Stil entscheidet in der Abendgarderobe für Damen vor allem der genaue Anlass darüber, für welches Kleid Sie sich entscheiden sollten. Handelt es sich um eine Hochzeitsfeier, ein kulturelles Event oder auch ein Dinner sowie eine Silvester- oder Weihnachtsfeier, dann ist das Cocktailkleid besonders gerne gesehen. Dahinter steckt das klassische ‚Kleine Schwarze‘ – aber nicht immer in Schwarz. Der Schnitt umspielt die Knie und reicht nie weiter als maximal bis zur Wade. Elegante Zurückhaltung zeichnet den umwerfenden Charme des Cocktailkleides aus. Daher kommen neben Schwarz auch weitere gedeckte Töne infrage, ebenso wie Edelsteinfarben und Pastelltöne. Als Hochzeitsgast sind Weiß und Creme natürlich tabu und auch Rot ist nicht ratsam. Weniger ist mehr, lautet die Devise: nicht allein in Sachen Schmuck und Verzierungen, sondern auch in Bezug auf die Tiefe des Dekolletés.
Das perfekte Abendkleid ist hingegen bodenlang und darf durch seinen grundsätzlich glamourösen Charakter gern etwas auffälliger ausfallen. Ein aufregendes rückenfreies Modell oder ein tieferer Ausschnitt lassen sich raffiniert durch lange Ärmel ausgleichen. Werden Sie bei Ihrem Event tanzen? Dann sollte das Kleid zum Rockteil hin weiter geschnitten sein, um optimale Bewegungsfreiheit zu gewähren. Ein im Kontrast eng anliegendes Oberteil formt die Figur, ohne zu aufreizend daherzukommen. Schulterfreie Modelle wirken besonders feminin und festlich. Als Statement bieten sie die perfekte Bühne für große Ohrringe. Dann einfach im restlichen Look umso sparsamer vorgehen.
Ist das Kleid für Damen ein Muss?
Ein Kleid für Damen verkörpert in der Abendgarderobe zweifellos den Klassiker – ebenso wie der Anzug in der Herrenmode. Wer hingegen nicht gerne Kleider trägt, findet in der Damenmode stimmige Alternativen. Ein Anzug oder ein sehr schicker Jumpsuit können das Kleid stilvoll vertreten. Ebenso erzeugt eine weite Marlene-Hose oder eine elegante Culotte in Kombination mit einem kurzen Blazer, eine Bluse oder einem gehobenen Oberteil ein perfektes Outfit ganz ohne Kleid. Mögen Sie Röcke, dann eröffnen sich viele weitere tolle Looks für festliche Mode: Eine elegante weiße Bluse etwa sieht zum Rock unschlagbar elegant aus.
Passende Röcke für die Abendgarderobe:
- schwingender Midi-Rock als Pendant zum Cocktailkleid
- enger wadenlanger Bleistiftrock
- Röcke mit Spitze, hochwertigen Pailletten oder stilvollen floralen Prints
- Mini- und Maxiröcke gilt es hingegen zu vermeiden, ebenso zu legere Stücke wie Jeans oder Lederröcke
Der Dresscode Abendgarderobe für Herren
Wie so oft in der Mode haben Herren auch beim Dresscode Abendgarderobe weniger Freiheiten – dafür aber auch weniger potenzielle Fettnäpfchen. Mit einem schicken Anzug zu Hemd und Krawatte sind Sie in der Regel bereits angemessen ausgestattet. Eine gedeckte Farbwahl wie Dunkelblau oder Grau funktioniert in der Abendgarderobe für Herren garantiert immer. Braun hingegen gilt beim Herrenanzug als klarer Fauxpas, während stärkere Farben schnell zu auffällig und extravagant wirken. Unter Umständen kann eine elegante Kombi aus edler Stoffhose, Jackett und Hemd den Anzug ersetzen. Wer eine Fliege anstelle der Krawatte tragen und so den festlichen Charakter des Anlasses noch etwas stärker betonen will, darf das gerne tun. Einzig bei der elegantesten Kleiderordnung überhaupt, dem Dresscode White Tie sowie dem ein wenig legereren Black Tie ist in der Herrenmode ausdrücklich die Fliege verpflichtend.
Festliche Mode individuell kombinieren
Wer sich unsicher ist, ob die eigene Mode-Idee zum Dresscode passt, sollte sich nicht scheuen, einfach beim Gastgeber nachzufragen. Das kommt gut an und wird als interessierte Aufmerksamkeit gewertet. Danach sind Sie auf der sicheren Seite und können den Abend umso entspannter genießen. Denn bei allen Vorgaben zur Abendgarderobe für Herren und Damen bleibt es dennoch absolut entscheidend, sich wirklich wohl in der gewählten Kleidung zu fühlen.
Das gelingt vor allem, indem Sie sich treu bleiben: Stellen Sie die Abendgarderobe nach Ihrem Geschmack zusammen und legen genau fest, welche Ihrer Schokoladenseiten Sie damit betonen wollen. Keinesfalls sollten Sie sich verbiegen und in einer Art Uniform erscheinen. Ein strahlend selbstsicherer Auftritt wirkt oft festlicher als jedes Kleid oder jeder noch so teure Herrenanzug.