« Gut gekleidet zur Arbeit »
Wie eine Visitenkarte wirkt das Outfit im Büro – Kunden und Geschäftskontakte lesen darin in Sekundenschnelle und ziehen Schlüsse über Kompetenz und Souveränität. Selbst wenn in Zeiten junger Start-ups und moderater Hierarchien ausgefeilte Dresscodes immer seltener werden, ist angemessene Bürokleidung deshalb ein Muss. Was aber ist die richtige Arbeitskleidung und welche Looks sollten besser der Freizeit überlassen bleiben?
Bürokleidung – einfach den richtigen Ton treffen
Wer in einem neuen Unternehmen anfängt oder gerade in die Berufswelt einsteigt, stellt sich mit Recht die Frage nach einem adäquaten Erscheinungsbild. Mit einigen Tricks finden Sie genau den richtigen Ton, um weder zu altbacken noch zu salopp zu erscheinen. Zunächst empfiehlt es sich natürlich, den gegebenen Dresscode im Büro in Erfahrung zu bringen. Je strenger, desto klarer die Richtlinien der Bürokleidung. Bleibt alles offen, dann hilft ein Blick auf die Outfits der neuen Kollegen. Außerdem ist es immer gut, in Sachen Bürokleidung einige allgemeine Richtlinien zu beachten, und zwar:
Farbwahl
Nicht umsonst gilt Dunkelblau als typische Businessfarbe: Der Ton ist gedeckt, strahlt Ruhe und Besonnenheit aus und drängt sich nicht in den Vordergrund. Ähnlich verhält es sich mit Schwarz und Weiß sowie Beige und Braun. Der Gedanke hinter diesen bevorzugten Business-Nuancen geht aus der psychologischen Wirkung der Farben hervor. Jeder Farbton bringt nicht nur optische Eigenschaften mit, sondern erweckt im Geiste der Betrachter auch verschiedenste Assoziationen. Rot etwa strahlt Leidenschaft aus, kann aber auch mit Aggression in Verbindung geraten, während Gelb zwar positiv wirkt, aber auch mit Neid und Missgunst verbunden ist. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, wählt also eine dezente und möglichst unverfängliche Farbe.
Erstklassigkeit
Mehr ist mehr, so lautet in Sachen Bürokleidung die Devise. Das bedeutet nicht, dass die gesamte Garderobe für den Job von edelsten Designern stammen und den kompletten Monatsverdienst verschlingen muss. Vielmehr ist eine gewisse Wertigkeit unverzichtbar. Die Materialien sollten sich so hochwertig anfühlen, dass sie auch nach Stunden noch angenehm zu tragen sind. Denn etwaiges Unwohlsein in der zweiten Haut würde das Charisma erheblich beeinträchtigen. Nähte müssen eine sorgsame Verarbeitung aufweisen und selbstverständlich sollten alle Stücke in perfekt sauberem und makellosem Zustand sein.
Zurückhaltung
Weniger ist mehr, dieses Prinzip gilt hingegen beim Design der Bürokleidung. In den meisten Jobs repräsentieren die Mitarbeiter das Unternehmen oder dessen Philosophie – und nicht ihre eigene Persönlichkeit. Deshalb ist es, insbesondere bei Unsicherheiten in der richtigen Kleiderwahl, immer ratsam, Zurückhaltung zu wahren. Das gelingt etwa durch eine begrenzte Anzahl an Schmuck und Accessoires. Wilde Muster, üppiger Modeschmuck und auch intensive Parfums sind im Zweifelsfall nach dem Büro die bessere Idee. Wer monochrome Mode und minimalistische Designs auffälligen Prints vorzieht, bringt die nötige Ruhe in sein Business-Outfit. Auch die Wahl von nicht mehr als drei Farbtönen inklusive Schwarz und Weiß erzielt den Effekt dezenter Eleganz und ist damit wie gemacht fürs Büro.
Dresscodes – das steckt dahinter
Wer von seinem Arbeitsumfeld oder für ein spezielles Event einen vorgegebenen Dresscode erhält, muss diesen nur noch umsetzen. Zu Orientierung in Kürze:
- Casual: Entspricht entspannter Freizeitkleidung mit etwas schickerer Note.
- Business Casual: Vereint gehobene Businessmode mit salopperen Elementen, wie etwa bunten Farben oder freier Schuhwahl.
- Business Formal: Erfordert das klassische Büro-Outfit, also für Herren den Anzug mit Hemd, Krawatte und Lederschuhe sowie für Damen Hosenanzug oder Kostüm mit flachen Pumps.
Stilvolle Bürokleidung für Herren
Die einst so festgefahrene und unflexible Businessmode für Herren ist mittlerweile deutlich frischer geworden. Moderner und jünger zeigt sich der Look. Das bedeutet in erster Linie, dass „Mann“ nicht länger auf den klassischen Geschäftsanzug in der Bürokleidung festgelegt ist. In kreativen Berufen oder sehr entspannten Unternehmen geht eine dunkle Jeans zum schicken Polo garantiert immer. Die Hose sollte ohne Waschung oder etwaige Destroyed-Effekte auskommen. Die Jeans lässt sich durch eine bequem geschnittene Anzughose ersetzen, wenn es etwas gehobener sein darf. Dazu wirkt ein zeitloser Blazer wie von Brook Taverner edel und sportiv zugleich. Beruflich ist ein Outfit wie dieses ebenso passend wie beim abendlichen Drink an der Bar oder bei der Firmenparty. Alternativ ersetzt ein hochwertiger Strickpullover über dem Polohemd den Blazer und verleiht dem Gesamtbild damit einen sehr zeitgemäßen, modernen Touch.
In den wenigsten Jobs ist die Krawatte noch Pflicht. Ist dies jedoch der Fall, sollte ihr Design exakt mit den Farben der restlichen Bürokleidung harmonieren und sich an der Drei-Farben-Regel orientieren. Wichtiger als die Krawatte ist der Gürtel: Weist die Hose Gürtelschlaufen auf, sollten diese auch ausgefüllt sein. Ein eleganter Ledergürtel in Braun oder Schwarz lässt das Erscheinungsbild vollständiger, durchdachter und rundum angezogener wirken. Zu Füßen sind klassische Lederschuhe – ebenfalls in Schwarz oder Braun und bestenfalls in Eintracht mit dem Gürtel – immer solide Begleiter für die Bürokleidung. Outfits im Business Casual Style gestatten auch Sneaker. Vorausgesetzt, es handelt sich um schlichte, gepflegte Modelle, die ins farbliche Gesamtbild passen.
Das souveräne Business-Outfit für Damen
Wie in der Mode üblich, eröffnen sich der Damenwelt deutlich facettenreichere Möglichkeiten für die Wahl ihrer Bürokleidung. Wenn nicht gerade der formalste Dresscode erfordert ist, geht vom schlichten Hemdkleid in der warmen Saison bis hin zu Jeans und Bluse als Allrounder eigentlich alles. Wichtiger als einzelne Kleidungsstücke ist für Damen im Job ein betont souveräner Look. Aus diesem Grund gilt es, kleine Fauxpas zu vermeiden. Zu den häufigsten No-Gos zählt zu viel nackte Haut. Deshalb endet der perfekte Rock für die Bürokleidung etwa eine Handbreit über dem Knie, der Ausschnitt reicht nicht weiter als bis zu den Schlüsselbeinen und sichtbare BH-Träger sind ein Tabu.
Feminine Mode im Casual Style kann aus einer edlen Bluse in Kombination mit einer hochwertigen Jeans bestehen. Da der Businesslook seit 2018 aber ohnehin sehr im Trend liegt, finden sich ganz leicht zahlreiche weitere Teile, um den Klassiker aus Jeans und Bluse im weniger formellen Rahmen abzulösen. Stücke in Karos oder im beliebten Glencheck-Muster verleihen der Kleidung auf unkomplizierte Weise einen Business Touch, selbst wenn es sich dabei um ein angenehmes Strickkleid handelt. Für den gehobenen Stil gilt der Bleistiftrock zu Recht als Klassiker. Mit dem passenden Blazer entsteht im Handumdrehen ein toughes und zugleich souveränes Erscheinungsbild.
Bürokleidung ganz einfach
- Schritt 1: Dresscodes und vereinzelte Tricks beachten.
- Schritt 2: Typische Fauxpas gezielt vermeiden.
So leicht stellen Sie Ihre Bürokleidung zusammen. Mit hochwertig wirkender, minimalistischer Business-Kleidung in gedeckten Farben gelingt es auch ohne genaue Vorgaben und für jedes Budget passende Mode fürs Büro zusammenzustellen. Während bei der Damenwelt zu viel nackte Haut zu den häufigsten Fehlern in Sachen Business-Mode zählt, irren Herren häufig im Mix an Mustern und Farben. Ein weiteres Fettnäpfchen bilden die Socken: Im formalen Rahmen müssen diese auch beim Hinsetzen lang genug das Bein hinaufreichen, um keine Haut hervorblitzen zu lassen. Andere Farben als Schwarz sind grundsätzlich tabu, von dicken Tennissocken ganz zu schweigen.