« Fashion Fauxpas vermeiden »
Der String, der über dem Hosenbund hervorblitzt, Anzughosen, die zu lang sind, ausgesprochen interessante Farbzusammenstellungen oder weiße Tennissocken – über all diese kleinen Modesünden hat sich wohl jeder schon einmal amüsiert. Doch wo hört die Individualität auf und mit welchen Zusammenstellungen tritt man tatsächlich ins Fettnäpfchen? Mit unseren Styling-Tipps möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Kleidung richtig kombinieren und so die größten Modesünden gekonnt umschiffen.
Falsche Passform
Die meisten Modesünden der Damen- und Herrenmode sind auf einen schlechten Sitz zurückzuführen. Wer kennt das nicht: Nach den Feiertagen haben sich zwei oder drei Kilo auf die Rippen geschlichen. In dem Glauben lebend, diese schnell wieder abzunehmen, wird das neue Lieblingsteil etwas enger gekauft. Trägt man die Kleidung, dann fällt natürlich unschön auf, dass da irgendetwas nicht richtig passt. Zu viel oder zu wenig Stoff an der Schulter, ein abstehender Kragen oder eine zu figurnahe Schnittführung und die seriöse Ausstrahlung ist dahin. Jeder Mensch ist individuell und so ist es kaum verwunderlich, dass das Kleid, das an der Freundin einfach wundervoll aussieht, einem selbst nicht unbedingt ebenso gutsteht.
Einer unserer Modetipps lautet deshalb: Nur wenn die Damen- oder Herrenmode perfekt sitzt und der Schnitt der Kleidungsstücke Ihrem Körperbau schmeichelt, sehen die Teile wirklich gut aus. Investieren Sie gegebenenfalls ein paar Euro und lassen Sie Hosenbeine oder Ärmel in der Änderungsschneiderei um die Ecke kürzen. Häufig können Fachleute aus zu eng gewordenen Kleidungsstücken einige Zentimeter auslassen, sodass der Bleistiftrock nicht mehr nach oben rutscht oder das elegante Jackett wieder wie angegossen passt.
Unterwäsche muss sitzen – und sollte unsichtbar bleiben
Ein dunkler BH unter der hellen Bluse gilt als eine der größten Modesünden. Diese Damenmode sollte, zumindest in der Berufswelt, absolut verborgen bleiben. Dies gilt übrigens auch für Träger, die am Kragen vorwitzig hervorblitzen. Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Achten Sie darauf, dass Unterwäsche jeder Art gut passt, dann fällt die darüber getragene Bekleidung besser. Ein Fashion-Fauxpas, den es ebenfalls zu vermeiden gilt, ist ein über dem Hosenbund herausblitzender Gummi, schließlich will nicht jeder gleich alles sehen. Auch Herren können bei der Unterwäsche ganz schön daneben liegen. Schlabbrige und verwaschene Unterhosen oder Modelle mit vermeintlich lustigen Motiven, die sich vorwitzig über dem Bund der Jeans zeigen, genügen in Sachen Ästhetik eher weniger.
Halten Sie sich an unsere Styling-Tipps und wählen Sie Dessous immer in einem Ton, der nicht unter der Damenmode hervorschimmert. Alternativ können Sie ein neutrales Shirt unter der Bluse tragen, sodass sich die Unterwäsche nicht abzeichnet. Tragen Sie stets einen Slip, dessen Schnitt auf Hose oder Rock abgestimmt ist. Männer sollten bei dieser Herrenmode zu diskreten und gut sitzenden Modellen greifen, bei denen sich keine unschönen Stoffwülste im Schritt oder über dem Hosenbund bilden. Kaputte Wäsche mit abgenutzten Stellen und ausgeleierten Gummis bitte aussortieren.
Grelle und unpassende Farbkombinationen
Auch wenn in diesem Jahr knallige Farben und auffällige Muster absolut im Trend liegen: Spielen Sie sehr couragiert mit diesen, sind Modesünden bereits vorprogrammiert. Wenn Sie beim Kleidung kombinieren allzu mutig in den Farbtopf greifen, sieht das Outfit häufig eher nach Fasching denn nach Fashion aus.
Zudem lassen unvorteilhafte Töne Sie schnell blass und kränklich wirken.
Setzen Sie entweder auf starke aber harmonische Kontraste oder sanfte Farbabstufungen. Hilfreich für die geschmackvolle Zusammenstellung der Nuancen kann ein Farbkreis sein, an dem Sie sich orientieren. Mehr als zwei bis drei knallige Töne sind in jedem Fall tabu. Wenn Sie bei den Basics auf gedeckte Farben wie Schwarz, Marineblau oder Weiß setzen und diese durch modische Töne ergänzen können Sie beim Kleidung kombinieren wenig falsch machen.
Mustermix, aber bitte mit Gefühl
Wenn Sie gemusterte Kleidungsstücke kombinieren, ist ebenfalls viel Fingerspitzengefühl gefragt. Animal Print zu Blumen oder Streifen mit Karos: Was bei den Fashionistas noch toll aussah, kann im Alltag schlicht zu viel sein und zur peinlichen Modesünde werden. Herren lieben es gerade im Urlaub ausgesprochen farbenfroh und übersehen dabei gerne, dass Sie mit dem zur bunten Short getragenen Hawaiihemd den Modeolymp nicht erklimmen werden. Auch das karierte Sport-Sakko, das Sie mit einem gemusterten Pullover und einem gestreiften Hemd kombinieren ist eine jener Modesünden, die Sie besser vermeiden sollten.
Die verschiedenen Muster verschmelzen nur dann zu einem attraktiven Ganzen, wenn zumindest die Farbtöne miteinander harmonieren. Sind Sie unsicher, wählen Sie nur ein gemustertes Piece und tragen dieses zu einem unifarbenen Basic. Styling-Tipps, die es bei Mustern ebenfalls zu beachten gilt, beziehen sich auf die Größe der Drucke. Hier gilt: Große Prints stehen großen Personen sehr gut und helfen, die Figur zu modellieren. Kleine Herren und Damen sollten hingegen bevorzugt kleinflächige Musterungen wählen, dies sorgt für ausgeglichene Proportionen.
Helle Strümpfe – dunkle Schuhe
Auch bei den Strümpfen gibt es einige Stilregeln zu beachten, wollen Sie keine Modesünde begehen. Weiße Tennissocken in dunklen Halbschuhen sind sowohl in der Herrenmode als auch in der Damenmode ein absolutes Tabu. Dies gilt ebenfalls für Strümpfe in Sandalen oder Pantoletten.
Einer der unumstößlichen Modetipps lautet deshalb: Kombinieren Sie den Schuh entweder Ton-in-Ton zur Kleidung oder wählen Sie ein Modell, das die dunkelste Nuance aufgreift. Ihre Socken sollten die gleiche Farbe wie Ihre Schuhe haben. Im Business sollten Damen in vielen Branchen auch im Sommer eine zum seriösen Outfit passende Strumpfhose tragen.
Funkelnde Schmuck-Exzesse
An jeder Hand einige Ringe, klimpernde Armreifen und diverse Ketten um den Hals: Das ist eindeutig zu viel des Guten und eine jener Modesünden, die Sie besser vermeiden sollten. Für Schmuck gilt das alte Sprichwort: Weniger ist oft mehr. Aber auch das Alter, der Typ und der Anlass spielen bei der Auswahl der Schmuckstücke eine Rolle.
Einer unserer Styling-Tipps für Herren lautet deshalb: Eine Armbanduhr, der Ehering und allenfalls eine Kette sind allgemein üblich. Damen sollten im Zweifelsfall lieber ein hochwertiges, echtes Stück als mehrere billig aussehende Modeschmuckteile wählen. Mit einer Maximalausstattung von einer Kette oder Brosche, Ohrringen, Armbanduhr sowie drei Ringen an zwei Händen liegen Sie goldrichtig.
Ungebügelte Kleidung oder ungeputzte Schuhe
Durch moderne Veredelungsverfahren sind zahlreiche Blusen und Hemden nahezu bügelfrei. Das heißt aber nicht, dass diese Kleidungsstücke völlig glatt aus der Wäsche kommen und Sie komplett aufs Bügeln verzichten können. Unschöne Knitterfalten bleiben dem Betrachter, unabhängig davon wie stilvoll Sie die Kleidung auch kombinieren, als Modesünde im Gedächtnis.
Schuhe putzen ist wohl niemands Lieblingsaufgabe und doch ist es wichtig, sich regelmäßig dazu aufzuraffen. Die Wirkung von ausgelatschten Tretern, die aussehen, als hätte man am letzten Wochenende mit ihnen einen Berg bestiegen, kann das geschmackvolle Outfit ruinieren. Modesünden dieser Art lassen sich jedoch sehr einfach vermeiden. Achten Sie schon beim Kauf neuer Kleidung darauf, dass der Stoff bügelfrei ausgerüstet ist. Greifen Sie nach dem Trocknen der Wäsche direkt zum Bügeleisen, dann ist diese lästige Arbeit im Nu erledigt. Reinigen Sie schmutzige Schuhe zeitnah. Insbesondere bei weißen Turnschuhen, bei denen sich Flecken sehr deutlich abzeichnen, geht diese Arbeit dann schnell von der Hand.
Wir hoffen, dass es uns mit unseren Modetipps gelungen ist, Ihnen beim Umschiffen der größten Modesünden zu helfen. Kleidung geschmackvoll zu kombinieren ist leichter als gedacht, wenn Sie sich an einige wichtige Regeln halten. Und ist es doch einmal passiert, sollte es Sie trösten, dass selbst Modeschöpfer wie Wolfgang Joop und Stilikonen wie Herzogin Catherine gelegentlich ins Fashion-Fettnäpfchen treten.