«So kleidet sich die Beat Generation der Moderne»
Die späten 50er und frühen 60er Jahre gelten als die Jahre großer gesellschaftlicher Umbrüche. Hierzu beigetragen haben jugendliche Gruppierungen, die sich durch ihr kulturelles Gedankengut und die bevorzugte Kleidung gegen vorherrschende Konventionen auflehnten. Insbesondere die Beatniks machten durch ihren außergewöhnlichen Lebensstil auf sich aufmerksam. Ihr in den Sixties noch als Anti-Mode geltendes Outfit erlebt im Zuge der Retro-Trends derzeit ein Revival. Es ist heute, bedingt durch den legeren und doch eleganten Charme, durchaus alltagstauglich und lässt sich bei vielen Gelegenheiten tragen. Begeben Sie sich mit uns auf die Spuren des Beatnik als einer Literatur- und Modebewegung, die bis heute von sich reden macht.
Eine kurze Begriffserklärung
Die Beat Generation war ursprünglich eine US-amerikanische Literaturrichtung, die Ende des Zweiten Weltkriegs entstand. Diese Bezeichnung wurde von einem der berühmtesten Schriftsteller der Bewegung, Jack Kerouac auch als Beschreibung für sein soziales Umfeld verwendet. Zwar steht der Begriff „Beat“ wörtlich übersetzt für „geschlagen“, er bezieht sich aber nicht auf die Personen selbst, sondern vielmehr auf den eingängigen Rhythmus der bevorzugten Musik dieser Gruppierung. Im Wort Beatnik findet sich zudem die Abkürzung von „beatfic“, was so viel wie „gesegnet“ oder „erlöst“ bedeutet und sich wohl auf die innere Befreiung bezieht.
Kreativität als Antriebsfeder
Die unkonventionellen und sehr kreativ veranlagten Anhänger dieser Subkultur strebten nicht nur im literarischen Sinn nach Neuerungen. Sowohl in der Musik als auch in Romanen und Kurzgeschichten thematisieren die Intellektuellen das Leben in den Nachkriegsjahren und im Kalten Krieg. Es fließen unter anderem Erfahrungen mit Drogen oder, wie bei Jack Kerouacs „On the Road“, die Lebenserfahrungen eines Trampers ein. Viele Werke wenden sich vehement gegen den Alltag in den Vereinigten Staaten der Nachkriegszeit, gegen Prüderie, Anti-Kommunismus und die neu erwachte Technikgläubigkeit. Dadurch ebnet die Beatnik Generation modernen, alternativen und gesellschaftlichen Kulturentwicklungen den Weg. Viele der veröffentlichten Romane gelten als Ausgangspunkt späterer Avantgarde-Strömungen und haben bis heute große literarische Bedeutung.
Beatnik wird zur Massenbewegung
Zu Beginn der 60er Jahre schlossen sich zunehmend mehr Weiße der amerikanischen Mittelschicht dieser Bewegung an. Die Anhänger der Szene trafen sich in verrauchten Kellerbars, wo sie Jazz- und Beatmusik hörten, Marihuana rauchten und durch ihre ausgelebte sexuelle Freizügigkeit an den damals geltenden gesellschaftlichen Tabus kratzten. Sie lehnten die damals strengen Konventionen strikt ab, was sich auch in ihrem sehr legeren, unkonventionellen Kleidungsstil widerspiegelte. Viele Elemente dieser Outfits sind zwischenzeitlich zu Klassikern geworden, die hervorragend zum Casual Look unserer Zeit passen.
Der Beatnik Stil für Damen
Der tragende Farbton des Beatnik Style ist Schwarz, das durch ein wenig Weiß und erdige Naturtöne aufgelockert werden kann. Leuchtende Nuancen oder schreiende Muster hingegen sind verpönt. Basis des Beatnik Outfits ist häufig eine klassische Skinny oder Straight Jeans, deren Beine Sie leger hochkrempeln können. Hierzu passt ein monochromes Basic Shirt, das ohne auffällige Drucke oder gar Glitzerelemente auskommt. Flache Loafer im Herrenstil unterstreichen die androgyne Ausstrahlung dieser 60s Mode. Unverzichtbare Accessoires, die dem Look eine gewisse Raffinesse verleihen, sind die Baskenmütze und eine Sonnenbrille mit markantem Rahmen.
Soll der Sixties Style etwas eleganter wirken, können Sie alternativ einen schmalen Pencil Skirt wählen. Kombinieren Sie zu diesem einen absoluten Klassiker der Beat Generation, ein gestreiftes Shirt in Schwarz-Weiß. Auch ein dunkler Rolli oder ein Pullover mit kleinem Schildkrötenkragen passen gut. Blickdichte Strumpfhosen und Pumps, die optisch den 60s Style aufgreifen, runden das Outfit ab. Ebenfalls sehr beliebt waren knapp über das Knie reichende Caprihosen, die bevorzugt mit einer Hemdbluse kombiniert wurden. Häufig trugen die Girls die Haare lange und glatt, auch ein kurzer Pixie sieht toll aus zu diesem authentischen Look. Das absolute Highlight ist ein aufregendes Augen Make-up mit auffälligem Lidstrich, das dem gesamten Styling eine geheimnisvolle Aura verleiht.
Der Beatnik Style für Herren
Modische Töne sucht man auch beim Outfit für Herren vergebens. Unkompliziert und lässig soll der Look sein und so aussehen, als hätten Sie mit ihm schon viele Nächte im Jazzklub verbracht. Was passt zu dieser 60s Mode besser als eine Jeans, die gerne mit destroyed Elementen aufwarten darf. Kombinieren Sie hierzu ein Shirt wie das Men’s Feel Good Roll Neck Top. An warmen Sommertagen können Sie alternativ ein Basic T-Shirt in Schwarz oder Weiß tragen. Ein tolles Accessoire, das den intellektuellen Beatnik Style sehr authentisch macht, ist das dunkle Barett. Bei den Jacken können Sie zu einem Cardigan in einem gedeckten Ton oder einer, bevorzugt ein wenig abgenutzt wirkenden, Lederjacke greifen. Beatniks waren bei der Wahl ihres Schuhwerks sehr unkonventionell und trugen häufig, unabhängig vom Anlass, Sandalen. Sneakers oder ein Herrenschnürer, welcher die casual Ausstrahlung des Stylings unterstreicht, passen aber mindestens ebenso gut. Sind Sie Brillenträger, verleiht ein Modell mit markantem Rahmen dem Outfit zusätzlich eine gehörige Portion Retro-Charme.
Fazit: Durch die beim Beatnik Style bevorzugten Farben Schwarz und Weiß wirkt diese Mode eher zurückhaltend und dennoch herrlich lässig. Zeitlose Basics wie klassische Jeans, schlichte Rollkragenpullover und monochrome T-Shirts machen diesen Look, der wunderbar zu unserem legerer gewordenen Zeitgeist passt, ausgesprochen tragbar. Eine Baskenmütze oder eine Sonnenbrille im Stil der Sixties sorgen für Authentizität und verleihen dem Outfit den gewünschten intellektuellen Charme.