« Sakko oder Blazer? »
Sind Blazer nur für Frauen, wann sollten Sie ein Sakko wählen und zu welchen Anlässen sind diese Kleidungsstücke geeignet. Sollte man sie bevorzugt mit einer Weste tragen und ist eine Krawatte oder Fliege als Accessoire Pflicht? Die Wahl der passenden Herrenanzüge gestaltet sich durchaus schwierig – es gibt einiges zu beachten und jede Jackenform lässt sich ganz unterschiedlich kombinieren.
Herrenanzüge sind nicht nur Business-Kleidung
Anzüge sind die unschlagbaren Klassiker der Herrenmode und längst nicht nur im Business-Alltag anzutreffen. Herrenanzüge werden zu feierlichen Anlässen getragen und so mancher einer geht in seiner Freizeit mit den edlen Stücken aus. Für Blazer, Smoking und Sakko gilt aber zum Teil ein strenger Knigge, den man einhalten sollte, um stets stilbewusst aufzutreten.
Das Sakko
Der Begriff für diese Jacke stammt eigentlich vom italienischen Wort für Sack ab und steht damit im krassen Gegensatz zu dem eleganten Kleidungsstück. Ursprünglich sah es allerdings wenig formvollendet aus: Der Kittel fiel glatt und bequem am Körper herunter, ohne die Körperkontur zu betonen. Die auf Bequemlichkeit ausgelegte Jacke, die in der Vergangenheit überwiegend von der Arbeiterschicht getragen wurde, hat sich im Laufe der Jahrhunderte zum schicken Basic der Herrenmode gemausert und ist mittlerweile untrennbar mit eleganten Herrenanzügen verbunden. Die meist gefütterte Jacke aus Stoff wird in der einreihigen Form mit zwei oder drei, seltener bis zu fünf Knöpfen geschlossen. Der wieder sehr angesagte Zweireiher wirkt etwas formaler.
Typisch für dieses Kleidungsstück sind die Schulterpolster, die für den guten und korrekten Sitz sorgen. Es ist zudem mit mehreren, an verschiedenen Stellen angebrachte Taschen, ausgestattet, die mit oder ohne Patten gearbeitet sein können. Häufig sind die Jacken für die Herrenanzüge als Slim Fit erhältlich, das heißt, sie sind schmal geschnitten und unter der Brust tailliert.
Hochwertige Modelle finden sich beispielsweise im Sortiment von Brook Taverner. Sportive und elegante Sakkos sind dort ebenso erhältlich wie Blazer.
Der Blazer
In vielen Fällen wird dieser Begriff im Sprachgebrauch nur noch für das weibliche Jackett verwendet, was jedoch falsch ist. Er handelt sich vielmehr um ein etwas sportiver geschnittenes Jackett, das häufig über modische Akzente wie kontrastfarbene Knöpfe verfügt. Mitverantwortlich für diese Ausstrahlung sind die aufgesetzten Pattentaschen. Durch die legerere Form passt dieser Herrenanzug zu vielfältigen Looks und muss nicht zwangsläufig zu Hemd und Krawatte getragen werden. Mit einem schicken Poloshirt und einer Chino kombiniert entspricht es ebenfalls dem gängigen Business-Dresscode. Auch ein Rollkragenpullover und sogar ein T-Shirt passen sehr gut zu diesem Anzug und verstärken die sportive Optik.
Die Weste als stylische Ergänzung zu Herrenanzügen
Aus dem identischen Stoff wie Sakko und Hose gefertigt und meist auch in derselben Farbe, ist die Weste eine stilvolle Erweiterung des Anzugs, bietet aber gleichzeitig überraschend große, modische Flexibilität. Ist die Kleiderordnung ein wenig legerer, können Sie diese über dem Hemd getrost auch ohne Jackett tragen.
Eine schwarze Weste kombiniert mit einer grauen Chino und einem hellblauen Hemd ergibt ein sportiv lässiges Outfit, perfekt für ein gepflegtes Abendessen beim Lieblingsitaliener. In Kombination mit schwarzer Anzughose und grauem Sakko, ergänzt durch Accessoires in den gleichen Tönen, entsteht ein klassischer Look, der dem Business-Dresscode entspricht. Der unterste Knopf wird dabei in der Regel offen gelassen. Interessant wirkt eine dunkle Anzug-Weste zum hellgrauen Zwirn, eine Zusammenstellung, die von den farblichen Kontrasten lebt. Sie sehen, dieses Kleidungsstück eröffnet eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten und bringt dadurch stilvolle Abwechslung ins Einheitsgrau.
Doch wie trägt man den Herrenanzug richtig?
Mit einem Jackett sehen Herren stets gut und exquisit gekleidet aus. Allerdings gilt es auch hier einige Regeln zu beachten, um dem jeweiligen Dresscode zu entsprechen und keinen Mode-Fauxpas zu begehen. Setzen Sie auf gedeckte Farben und verleihen Sie dem Kleidungsstück durch Hemd, Krawatte und Einstecktuch eine individuelle Note. Dürfen Sie sich im Job Casual kleiden, ist die Kombination aus Baumwollhose, Polohemd und Jackett ideal. Der Kleiderordnung Day Informal entspricht die Zusammenstellung von Anzug, Hemd und Langbinder, gerne ergänzt durch eine Anzug-Weste. Arbeiten Sie im Kundenkontakt oder in einer Führungsposition, ist der ein- oder zweireihige, Herrenanzug in dezenter Farbgebung mit Hemd und Krawatte sogar Pflicht. Stimmen Sie die restliche Kleidung unbedingt auf die Farbe des Oberstoffs ab, damit ein harmonischer und gepflegter Gesamteindruck entsteht. Bei Geschäftsessen ist sehr oft Smart Casual gefragt. Lassen Sie dann die Anzughose und das Jackett getrost an, den Umbinder hingegen dürfen Sie auf dem Weg ins Lokal ablegen. Sie können in diesem Fall auch das Oberhemd gegen ein bequemes und doch stilvolles Poloshirt tauschen. Zu einer Cocktail-Party im offiziellen Rahmen wählen Sie bevorzugt einen dunklen Anzug mit Hemd und nicht zu auffälliger Krawatte. Die einfarbige Variante passt eigentlich immer und lässt sich völlig unproblematisch kombinieren.
Ein Tipp zum Schluss: Der häufigste Fehler beim Herrenanzug ist, dass die falschen oder gar keine Knöpfe geschlossen werden. Sind zwei oder drei Knöpfe vorhanden, bleibt der unterste stets offen, die anderen werden erst kurz vor dem Hinsetzen geöffnet. Offen getragen werden darf allenfalls der Blazer und auch dies nur in der Freizeit.