« Mit einigen Tricks gar nicht so kompliziert »
Daunenjacken sind bekannt für ihr erstklassiges Wärmevermögen sowie ihr luxuriöses Tragegefühl – leider aber auch dafür, dass beim Waschen in Eigenregie Vorsicht geboten ist. Schnell ist es passiert und anstelle der hochwertigen Jacke oder Weste kommt nach dem Waschgang ein verklumptes Knäuel aus der Maschine, das schlimmstenfalls nach einigen Tagen zu Müffeln anfängt. Damit all dies nicht passiert, lesen Sie besser die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung, bevor Sie Ihre liebste Daunenjacke waschen.
Wie wäscht man eine Daunenjacke?
Sie gehört zu den zeitlosen Klassikern, die uns Winter für Winter wohlig warmhalten. Die meisten Modelle sind so hochwertig – und oft auch hochpreisig – dass sie viele Jahre am Stück gute Dienste leisten. Damit dürfen Daunenjacken als nachhaltige Investition gelten. Durch die immer wiederkehrenden Trageperioden bauen Sie wahrscheinlich eine freundschaftliche Beziehung zu der Jacke auf und wollen Ihr Lieblingsstück nicht mehr missen. Alles gute Gründe, bei der Pflege mit Bedacht vorzugehen. Denn bekanntermaßen sind Daunentextilien sensibel.
Grundsätzlich empfiehlt es sich bei allen Winterjacken, sie nach der Saison oder spätestens vor Beginn der nächsten einmal komplett zu reinigen. Einmal pro Jahr wird es also fällig, die Daunenjacke zu waschen, um sie wieder sauber und frisch für kommende Einsätze zu machen. Häufiger sollte es nicht sein, um die zarten Fasern nicht unnötig zu strapazieren. Sanftes Abwischen und Auslüften genügen in der Regel.
Aber wie wäscht man eine Daunenjacke? Die Frage beantwortet am besten zunächst ein Blick in das eingenähte Pflegeetikett. Hier geht schnell hervor, ob das gute Stück überhaupt mit der Waschmaschine harmonieren würde oder sich ausschließlich von dem geschulten Fachpersonal in einer professionellen Reinigung behandeln lassen will. Ist die Maschinenwäsche ausdrücklich durchgestrichen, dann empfiehlt es sich, den Hinweis ernst zu nehmen.
Das sollten Sie zum DIY-Waschen parat haben:
- eine Waschmaschine mit einem Fassungsvermögen von mindestens sechs Litern
- im Idealfall einen Trockner
- eine Handvoll Tennisbälle
- Feinwaschmittel, besser noch extra Daunenwaschmittel
- viel Geduld und etwas Zeit
Daunenjacke waschen – Schritt für Schritt
Einmal im Pflegeetikett abgesichert und alle Hilfsmittel bereit? Dann kann es losgehen. Vorher macht es Sinn, Daunenjacken auf Risse oder Löcher zu untersuchen. Denn diese können beim Waschgang leicht weiter aufreißen und das feine Füllmaterial so in der gesamten Waschmaschine verteilen.
1. Schritt:
Leeren Sie zunächst alle Taschen der Jacke und wenden Sie sie auf links. Dann schließen Sie die Reißverschlüsse. So bleibt die Daunenjacke grundsätzlich besser in Form und die scharfen Kanten des Zippers können keinen Schaden anrichten.
Extra-Tipp: Wer besonders sanft vorgehen möchte, könnte in die Versuchung kommen, die Daunenjacke im Wäschenetz zu waschen. Das ist in diesem Fall aber eher kontraproduktiv. Denn das Wichtigste ist, dass sich das Textil in der Trommel frei entfalten kann, um das gefürchtete Verklumpen zu vermeiden. Deshalb besser die Jacke als einziges Kleidungsstück in einer mindestens sechs Liter fassenden Trommel allein auf den Waschgang schicken.
2. Schritt:
Das Waschmittel sollte unbedingt den Vermerk mitbringen, dass es für Daunen geeignet ist.
Kleiner Exkurs zum Daunenwaschmittel:
Gewöhnliche Waschmittel beinhalten Wirkstoffe, die Proteine spalten. Dadurch bekämpfen sie Flecken und Verunreinigungen effizient. Da Daunen als tierische Produkte aus dem Untergefieder von Enten und Gänsen jedoch selbst aus entsprechenden Eiweißen bestehen, würden sie bei einem solchen Waschmittel leicht Schaden nehmen. Daunenwaschmittel hingegen sind schonend formuliert und können sogar dabei helfen, die Jacke zu imprägnieren.
3. Schritt:
Die Waschmaschine nun auf maximal 30 Grad im Woll- oder Feinprogramm einstellen. Einige Geräte besitzen sogar ein extra Daunenprogramm! Schonschleudergang bei nicht mehr als 400 Umdrehungen wählen. Stärkeres Schleudern könnte die zarten Verästelungen der Daunen brechen lassen. Keinesfalls Weichspüler hinzufügen, denn der darin enthaltene chemische Weichmacher würde die feinen Fasern verkleben. Stattdessen ist ein zusätzlicher Spülgang eine gute Idee. So gehen Sie sicher, dass keine Rückstände vom Waschmittel zurückbleiben.
4. Schritt:
Nun geht es ans Trocknen. Hängen Sie die nasse Jacke keinesfalls auf. Die beste Wahl ist jetzt der Wäschetrockner. Damit gelingt das Trocknen der Daunen schnell und rückstandslos. Geben Sie zwei oder drei neue und saubere Tennisbälle mit hinzu und starten den Vorgang bei maximal 40 Grad für zunächst 20 bis 30 Minuten.
Der Tennisbälle-Trick:
Die Bälle werden beim Trocknen umhergewirbelt und es entsteht ein Effekt, als würden sie die Daunen aufklopfen. So lockern sich die Fasern immer wieder, werden gleichmäßig verteilt und können nicht verklumpen. Wer ganz sichergehen will, kann auch beim Waschen bereits einige Bälle in die Waschmaschine geben.
5. Schritt:
Jetzt gilt es, die Daunenjacke aus dem Trockner zu nehmen und ausgiebig aufzuschütteln. Untersuchen Sie sie nach dem Abkühlen auf Restfeuchtigkeit und starten das Trocknen gegebenenfalls erneut für 20 Minuten.
Die Daunenjacke müffelt nach dem Waschen?
Entfaltet sich anstelle angenehmer Frische einige Zeit nach dem Waschen ein muffiger Geruch, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Daunen im Inneren nicht komplett durchgetrocknet sind. Da sich die muffige Note nur schwer wieder entfernen lässt, sollte es am besten gar nicht erst so weit kommen. Ist es doch passiert, hilft am ehesten der Gang zur Reinigung. Direkt einen erneuten Waschgang zu starten, würde den filigranen Füllstoff stark strapazieren.
Daunenjacke waschen leicht gemacht
Wie sich zeigt, ist das Waschen von Daunenjacken gar nicht so schwierig. Wichtig bleibt, sich an die Pflegeanleitung zu halten, passendes Daunenwaschmittel zu verwenden und möglichst schonende Waschoptionen zu wählen. Das Trocknen ist fast noch anspruchsvoller als das Waschen, denn hier kommt es auf Gründlichkeit an. Wer keinen Trockner besitzt, kann den Versuch wagen, die Daunenjacke auf dem Wäscheständer liegend zu trocknen. Dafür gehören die Tennisbälle unbedingt schon beim Waschgang in die Waschmaschine. Anschließend sollten Sie die Jacke alle paar Stunden kräftig aufschütteln und wenden – und das für mehrere Tage am Stück.
Das gute Stück auf die Heizung zu legen oder gar den Föhn hinzuzuziehen, ist natürlich keine gute Idee. Denn höchstmögliche Sanftheit ist immer die Hauptantwort auf die Frage: Wie wäscht man eine Daunenjacke. Nach diesem Prinzip lassen sich alle Daunen-Textilien erfolgreich zu Hause waschen.