« Luftige Kleidung für warme Tage im Büro oder auf der Grillfete »
Keinem anderen Kleidungsstück unterstellt man so wenig Sexappeal wie der Kurzarmbluse. Gestärkt, gebügelt und hochgeknöpft galt sie bisher als Verlegenheitslösung für alle, die nicht wissen, was sie anziehen sollen. Das ändert sich jetzt: Die neuen Modelle zeigen auf subtile Weise Haut. Umschmeicheln die Figur mit hauchzarten Materialien und verführen durch Muster, Schnitte und brillante Farben zum Kauf.
Ein unterschätzter Klassiker meldet sich zurück
Auf den ersten Blick könnte man die Kurzarmbluse für die spießige, kleine Schwester des T-Shirts halten – nicht halb so witzig, nicht halb so unkompliziert, nicht halb so pflegeleicht. Ideal für Tantengeburtstage und Tankstellenbesuche, weniger geeignet für durchtanzte Nächte und spontane Küchenpartys. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Kurzarmblusen gibt es durchaus nicht nur in Weiß und mit nur einer Kragenform. Sie sind in der Tat so vielfältig, dass sie sich in fünf Gruppen einteilen lassen:
- maskuline Hemd- und Reversblusen
- sportive Shirt- und Poloblusen
- lässige Tuniken und Long-Blusen
- raffinierte Schluppen- und Wickelblusen
- romantische Carmen- und Folkloreblusen
Kurzarmblusen trägt man überall dort, wo etwas mehr Klasse gefragt ist – bei Business-Outfits und Freizeit-Outfits gleichermaßen. Und da die aktuellen Kollektionen in der Damenmode so feminin sind wie nie zuvor, gibt es viele Möglichkeiten, die kurzärmelige Bluse zu angesagten Looks zu kombinieren. Dabei hat jedes Modell seine eigenen Stärken.
Mit Kragenweite: Hemd- und Reversblusen im Fokus
Diesem Blusen-Typ sieht man die Verwurzelung in der Männermode schon von Weitem an: Der Kragen, die Passe, die Knopfleiste, die aufgesetzte Brusttasche – all das erinnert an ein Herrenhemd. Diese spezielle Variante jedoch ist auf die weibliche Silhouette zugeschnitten. Die Kurzarmbluse im Hemd-Stil zeichnet sich durch leichte Taillierung und fließende Materialien aus, übernimmt ansonsten aber die altbekannten Attribute des klassischen Herrenhemdes. Modelle wie die Z935F Russell Collection Kurzarm Popeline-Bluse kommen in strahlendem Blau, Rot oder Türkis daher und können zur weißen Leinenhose wie auch zum Jeansrock getragen werden: ideal für den Restaurantbesuch im Freien oder den entspannten Bummel über den Markt. Eine etwas formellere Alternative ist die Kurzarmbluse mit einem so genannten Reverskragen, der dem Sakko-Aufschlag nachempfunden ist und so für einen leicht vertieften Ausschnitt sorgt. Die Reversbluse ist der perfekte Begleiter für Business-Anzug und Kostüm und lenkt den Blick dezent auf jede Form von Halsschmuck.
Sportiv am Start: Shirtbluse, Blusentops und Poloblusen
Der Trick bei der Shirtbluse ist denkbar einfach: Man nimmt den Schnitt eines regulären, leicht taillierten Damen-T-Shirts, verwendet aber Materialien wie Viskose, Leinen, Baumwoll-Seide-Mischungen oder Satin. Der leichte Glanz unterstreicht den wertigen Anspruch dieser Kurzarmblusen. Kragen oder Knopfleiste sucht man vergebens, dafür erhält der schlichte Rundhalskragen durch kleine, fein gelegte Falten ringsum eine feminine Note. Eine schöne Alternative sind Kurzarmblusen mit geknöpften Schlüsselloch-Ausschnitten, die über einen feinen Schlitz unterhalb der Kragen-Paspel das Dekolletee erahnen lassen. Mit dezenten Blumenprints, Streifen oder Pünktchen sowie einem Tunnelzug am Saum werden die kurzärmeligen Blusenshirts zum perfekten Partner für jedes Freizeit-Outfit. Man kann sie lässig zu Jeans, Shorts und Caprihosen tragen oder auch zum Bleistiftrock für die Gartenparty kombinieren.
Für besonders heiße Tage hingegen eignen sich ärmellose Blusentops. Sie sind ebenfalls aus Viskose oder Seide gearbeitet und zeichnen sich durch angesetzte Träger aus. Zwei quer angesetzte Biesen über dem Ausschnitt verleihen dieser ärmellosen Variante noch einen letzten Rest Formalität. Da hierbei jedoch sehr viel Haut gezeigt wird, ist das Blusentop nur in Verbindung mit einem leichten Blazer als Business-Outfit geeignet. Die Polobluse wiederum kommt in leicht schimmernder Trikotware daher und erinnert mit ihrer halben Knopfleiste und dem sportiven Auslegekragen an das gute, alte Poloshirt. Kombiniert mit beigefarbener Chino und weißen Sneakern lässt sich diese kurzärmelige Bluse problemlos auch im Büro tragen.
Lang und lässig: Tuniken, Kasacks und Long-Blusen
Jetzt wird es bequem: Kurzarmblusen aus der Gruppe Tunika & Co. verzichten auf alles, was einengt. Das fängt schon bei der Long-Bluse an, meist ein klassisch-weißes Modell mit Stehkragen und Biesen-Einsatz, das weit über die Hüfte reicht. Zusammen mit einer knöchellangen, schmalen Hose in Schwarz, Dunkelblau oder Beige wird daraus ganz schnell ein entspanntes Freizeit-Outfit für laue Sommerabende. Eine Sonderform ist der Kasack – eine lange Kurzarmbluse mit überschnittenem V-Ausschnitt und Seitenschlitzen am Saum. Zusammen mit einer schmalen Bermuda und Sandalen wird daraus ein entspannter Look für die Fahrradtour am Wochenende.
Bleibt noch die Tunika, die selbstverständlich auch kurzärmelig getragen wird. Sie zeigt sich entweder mit rundem oder mit Schlüsselloch-Ausschnitt, wobei allerdings keine Knöpfe zum Einsatz kommen. Stattdessen gibt es Kordeln und Bänder, die man bei Bedarf zuknoten kann. Typisch sind üppige Stickereien am Kragen und Rücken, die sich meist auch an den Ärmeln wiederfinden. Stichwort Ärmel: Diese sind bei der Tunika vielfältig wie nie. Man sieht sie gesmokt und in Dreiviertellänge mit luftigen Ajour-Einsätzen oberhalb des Ellenbogens, als kurze Fledermaus- oder leicht ausgestellte Trompetenärmel. Kurzärmelige Tuniken passen zu Shorts, gekrempelten Jeans oder auch zum weit schwingenden Folklore-Rock.
Gewickelt und gebunden: Blusen für das große Business
Es gibt sie auch im Sommer, diese formellen Anlässe, bei denen man trotz größter Hitze angemessen angezogen sein sollte. Präsentationen und Konferenzen gehören genauso dazu wie Tagungen, Kongresse und wichtige Geschäftstermine. Kurzärmelig, aber mit Stil lautet die Devise bei solchen Gelegenheiten. Blusenmodelle, die den Blick auf ein besonderes Detail lenken und trotzdem nicht auftragen, sind hierbei die perfekten Kombinationspartner. Die klassische Schluppenbluse mit der gebundenen Schleife am Kragen kann an heißen Tagen auch ohne Jackett getragen werden: Selbst kurzärmelig wirkt sie korrekt genug, um als Business-Outfit zu überzeugen – etwa in Kombination mit einem Pencil-Skirt oder einem Faltenrock in Retro-Optik. Schößchen- und Wickelblusen wiederum lenken die Aufmerksamkeit dezent auf die Taille und nehmen einer Business-Hose die maskuline Strenge. Der Clou bei Schößchenbluse ist das angesetzte Hüftteil, während die Vorderteile der Wickelbluse lose übereinander geführt und seitlich mit einem Knoten gehalten werden. Beide Varianten lassen sich alternativ auch mit knieumspielenden Röcken zu bürotauglichen Looks stylen.
Schulterfrei und verspielt: Kurzarmblusen für magische Momente
Jetzt wird gefeiert – und zwar richtig. Eine kurzärmelige Bluse im Carmen-Stil ist das Must-have für Sommerfeste und Bälle oder Tanzpartys unter freiem Himmel. Das schulterfreie Dekolletee ist meist üppig mit Rüschen und Volants besetzt, so dass in der Regel auf Halsschmuck verzichtet wird, um den Look nicht zu überfrachten. Weit schwingende Stufen- oder Bahnenröcke und Pumps mit kleinem Absatz runden das festliche Freizeit-Outfit ab. Ist man nur bei Freunden zum Grillen eingeladen, macht man mit einer kurzärmeligen Folklore-Bluse garantiert nichts falsch. Sie zeichnet sich durch Kräuselweite an Ausschnitt und Ärmeln sowie durch Stickereien und Bordüren aus. Kombiniert mit Jeans und Sandalen oder auch mit einem farblich abgestimmten Glockenrock ist man so bestens gestylt für einen unvergesslichen Sommerabend.
In all ihrer Vielfalt ist die Kurzarmbluse in dieser Saison ein unverzichtbarer Baustein für Sommer-Outfits mit Anspruch, sei es in der Freizeit oder im Job. Höchste Zeit also, sie vom Image des langweiligen Basics zu befreien.