Die Seamless-Technik im Blickpunkt

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Kleidung, die man nicht auf der Haut spürt – das verspricht die Seamless-Technologie. Dahinter verbirgt sich ein Herstellungsverfahren, das auf jede störende Naht verzichtet. Die Mode wird dadurch nicht nur bequemer, sondern auch deutlich vielseitiger. 

Ohne Naht am Start 

Nahtlose Kleidung hat viele Vorteile. Sie ist leichter, beständiger und bietet mehr Komfort beim Tragen. Zudem ermöglichen neue Webverfahren schier endlose Möglichkeiten beim Design und bei der Farbgebung, wie zum Beispiel: 

• Ajour-Muster 
• Jacquard-Strukturen 
• Mesh-Einsätze 
• Spitze 
• Bicolor– und Changant-Färbungen 
• Multicolor-Effekte 

Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller nicht nur Unterwäsche und Sportbekleidung, sondern auch Pullover, Shirts und Hosen im Seamless-Style anbieten. Die Technik, die dahintersteht, wurde in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut und perfektioniert. 

Das Geheimnis: Stoffe in Schlauchform 

Wie schafft man es eigentlich, Kleidungsstücke ohne seitlich sichtbare Naht zusammenzuhalten? Das Geheimnis dieser Hosen, Pullover oder Poloshirts sind Stoffe, die auf Rundstrick- oder Rundwebmaschinen als Meterware gleich in Schlauchform hergestellt werden. Zwei Ärmel dran, fertig – könnte man meinen. Aber ganz so simpel ist es nicht. Schließlich haben die Hersteller den Anspruch, fast gänzlich ohne Nähte auszukommen. 

Innovation aus Italien: Mode ohne Nähnadeln 

Der Begriff „Seamless“ stammt aus dem Englischen und bedeutet genau das: ohne Naht. Seit das Verfahren Ende der 1990er Jahre unter diesem Titel auf den Markt kam, wurde es immer weiter verfeinert. Treibende Kraft ist bis heute das italienische Traditionsunternehmen Santoni, Weltmarktführer im Bereich „Circular Knitting„, also bei der Entwicklung von Rundstrickmaschinen und -techniken. Mittlerweile ist es Santoni und einigen Mitbewerbern möglich, komplette Shirts oder Hosen aus einem Guss zu fertigen. Produktionsschritte wie das Zuschneiden, Anpassen und Annähen von Kleidungsteilen wie zum Beispiel Ärmeln entfallen damit vollständig. 

Angenehm bequem und ultra-leicht 

Was bedeutet das für die Mode? Zunächst einmal sind alle Kleidungsstücke, die im Seamless-Verfahren hergestellt wurden, deutlich leichter. Die hochwertigen, meist sehr dünnen Garne werden wesentlich feiner verarbeitet als bei herkömmlichen Strick- oder Webprozessen. Kaum spürbar schmiegen sich die so gefertigten Stoffe an jede Körperform an und sorgen für maximalen Tragekomfort. Der Verzicht auf Nähte schließlich minimiert zum einen das Risiko des Einreißens und macht jedes Kleidungsstück stabiler. Zum anderen wird eine schmerzhafte Reibung grober Nähte auf der Haut vermieden, was ebenfalls zur Bequemlichkeit beiträgt. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es naheliegend, die Technologie zunächst bei der Herstellung von Unterwäsche und Sportmode anzuwenden. 

Versilbert und veredelt: Spezialgarne mit Köpfchen 

Gerade im Bereich Functional Fashion weist nahtlose Kleidung aber noch einen weiteren Vorteil auf: Die Hersteller setzen verstärkt speziell veredelte Garne und Nanotechnologien ein, um Oberflächen zu erzeugen, an denen Feuchtigkeit mühelos abperlt. Auch hartnäckiger Schmutz hat damit keine Chance, sich festzusetzen – ideal bei Outdoor-Sportarten. Um der nahtlosen Kleidung zusätzlich antibakterielle Eigenschaften zu verleihen, werden häufig Silberionen in die Stoffe eingearbeitet. Diese sollen das Wachstum von Bakterien auf der Haut hemmen und Geruchsbildung verhindern. Für Neurodermitiker sind derart ausgestattete Teile wie etwa Shirts besonders interessant, weil sie die geschädigte Haut nicht zusätzlich reizen. 

Starke Performance für Drunter und Drüber 

Sowohl bei modellierender Shapewear und auch bei regulärer Unterwäsche ist es mittlerweile weit verbreitet, Bekleidungsstücke nahtlos zu fertigen. Frauen wissen: Unter enganliegender Kleidung darf sich nichts abzeichnen. Weder im Job noch beim Sport. Trotzdem ist maximaler Halt Pflicht. Ein BH wie das Tombo Ladies Seamless Crop Top beispielsweise erfüllt all diese Voraussetzungen mit Leichtigkeit. Nahtlos gearbeitet und mit herausnehmbaren, gepolsterten Cups unterstützt er jede Silhouette. Der Ringerrücken garantiert Bewegungsfreiheit, die Netz-Einsätze an Trägern und Ausschnitt sorgen für Luftdurchlässigkeit. Kombiniert mit einem nahtlosen Slip, der selbst unter körperbetonten Hosen nicht aufträgt, ist jeder Alltags-Look perfekt. Praktisch: Im Fitness-Studio kann das Crop Top auch zusammen mit der Tombo Ladies Seamless Shorts als eigenständiges Trainings-Outfit getragen werden. 

Prima Klima an Kopf und Körper 

Lust auf eine Runde joggen? Auch hier überzeugt die Seamless-Technik durch ein Maximum an Komfort. Sportlichen Herren fällt das sofort auf, wenn sie ein Shirt wie das Stedman Active Seamless Raglan anhaben. Das nur 140 Gramm leichte Lieblingsstück schmiegt sich auch dann kühlend an den Körper, wenn man richtig ins Schwitzen gerät. Und zusammen mit einer der farbenfrohen Beechfield Seamless Waterproof Caps ist man bei Wind und Wetter gut gestylt. Diese Schirmmützen bestehen aus wasserabweisendem, feuchtigkeitsableitendem Material und verfügen zudem über elastische Schweißbänder. Das macht diese Caps zu unverzichtbaren Begleitern auf jeder Laufstrecke.  

Große Sortimentsvielfalt, geringere Kosten 

Auch bei der alltäglichen Oberbekleidung kommt die Seamless-Technologie verstärkt zum Einsatz. Sweatshirts und Jacken, fein gestrickte Pullover, coole Shirts und Poloshirts sind in allen Farben und Gewichtsklassen erhältlich. Selbst Schuhe werden schon nahtlos gefertigt angeboten. Die Vorteile für die Hersteller liegen auf der Hand: Da bei der Produktion zentrale Arbeitsschritte den Maschinen überlassen und damit eingespart werden, sinken die Kosten. Aber geht das nicht zu Lasten der Qualität? Experten wie Konsumenten sind sich einig: Nein. Nahtlose Kleidung gilt im Vergleich zu herkömmlicher Mode als deutlich formstabiler. Das liegt nicht nur daran, dass die nicht vorhandenen Nähte gar nicht erst einreißen können. Spezielle Verfahren wie die so genannte Thermofixierung verleihen den jeweiligen Kleidungstücken zusätzlich Langlebigkeit.  

Figurbetonte Kleider und verführerische Lingerie 

Zu den weiteren Pluspunkten zählen die innovativen Strukturen, die durch die Seamless-Technik möglich sind: Textilien zeigen sich nicht nur glatt und einheitlich, sondern auch mit femininen Ajour-Mustern und luftigen Mesh-Einsätzen. Der norditalienische Hersteller WKS beispielsweise hat sich darauf spezialisiert, dekorative Jacquard-Stoffe mit raffinierten Aussparungen aus einem Guss zu fertigen. Acht Designer sind nach Angaben des Unternehmens aus Verano Brianza in der Lombardei damit beschäftigt, immer wieder neue Entwürfe für die eigens konzipierten Strickmaschinen zu entwickeln. So entstehen figurbetonte Kleider, Pullover und Tops, aber auch feinste Strumpfhosen und zarte Lingerie mit Spitze. Auch hierbei wird konsequent auf störende Nähte verzichtet, so dass diese reizvolle Mode ungehindert zur Geltung kommt. 

Funktionale Must-haves für jeden Kleiderschrank 

Warum also sollte man zu nahtloser Kleidung greifen? Weil sie einfach mehr kann. Kleidungsteile, die ohne Nähte gefertigt wurden, erhöhen den Wohlfühlfaktor beim Tragen, sind formstabil und in der Herstellung nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlicher – schließlich fällt weniger Abfall an, wenn jedes Stück sofort passgenau aus der Maschine kommt. Multifunktional und stylish wertet Kleidung ohne Naht jede Garderobe auf. Denn es gibt immer wieder besondere Anlässe, bei denen ein körperbetontes Auftreten erforderlich ist. Zudem lässt sich der Alltag entspannter bewältigen, wenn man die eigene Kleidung gar nicht erst spürt. So ist zu erwarten, dass das Angebot an Seamless-Mode in den kommenden Saisons noch weiter ansteigen wird. Zum Vorteil der Kunden, die dann für ihr tägliches Styling noch mehr Auswahl haben.