« Von der Modesünde zum Fashiontrend »
Männer in Pink? Ziemlich heikles Thema. Warum auch immer diese Farbe als unmännlich gilt: Es wird Zeit, mit diesem altmodischen Vorurteil zu brechen. Schließlich propagieren die internationalen Modedesigner bereit seit einigen Saisons Farbschattierungen von Rosa über Fuchsia bis Purple für ihre Herrenkollektionen. Rosa ist als Modefarbe nicht länger den Ladies vorbehalten. Vielleicht braucht es nur ein wenig Mut, um mit den alten Rollenklischees, die uns von Kindheit an eingetrichtert wurden, zu brechen. Erfahren Sie hier, wie Männer ihre Garderobe mit pinken Highlights bedenkenlos aufpeppen können.
Pinke Kleidung war nicht immer den Frauen vorbehalten
Können Farben ein Geschlecht haben? Für die meisten Menschen sind Pinktöne eindeutig mit Weiblichkeit verbunden. In unserem Kulturkreis beginnt bereits im Säuglingsalter die Prägung auf hellblaue Strampler für Jungen und rosafarbene Kleidchen für Mädchen. Eltern, die genderneutrale Kleidung wählen, stoßen mancherorts auf Unverständnis.
Das war aber nicht schon immer so.
Traditionsreiche Mädchenfarbe war vor mehr als 100 Jahren ein „zartes und anmutiges Hellblau“, während den Jungen das „entschlossenere Rosa“ vorbehalten war. Die Farbe Rosa entsteht, wenn Rot mit weiß abgemischt wird und da Rot eine starke, fast kriegerische Wirkung zugesprochen wurde, erschien sie damals passender für Jungenkleidung.
Im Rokkoko war Rosa sogar eine absolute Modefarbe für männliche Adlige. Erst in der Zeit der Industrialisierung entwickelte sich Blau zu einer typischen Männerfarbe. Die Blaumänner der Arbeiter und die Uniformen der Matrosen prägten das farbliche Erscheinungsbild vom Mann, gleichzeitig etablierte sich Rosa zur Symbolfarbe für Weiblichkeit.
Warum aber scheinen bereits im Kindergarten alle Mädchen auf pinke Kleidung zu stehen?
Es gibt Hinweise darauf, dass es nicht nur aus kommerzieller Gehirnwäsche resultiert, wenn Jungen resolut ablehnen, pinkfarbene Kleidung zu tragen. Studien haben ergeben, dass Frauen tatsächlich aufgrund genetisch unterschiedlicher Farbrezeptoren ihr Umfeld in wärmeren Tönen sehen als die Herren der Schöpfung. Manche Wissenschaftler behaupten sogar, dass in Urzeiten Frauen als Beerensammlerinnen darauf besonders angewiesen waren, Rottöne zu erkennen, um zu überleben.
Heute entscheiden sich Modedesigner bewusst dafür, gewohnte Denkmuster zu brechen. Pinke Kleidung für Männer wird zwar von manchen Menschen noch als Provokation empfunden, findet aber bei modisch interessierten Herren immer größeren Anklang.
Ob auf der Londoner Fashion Week in Mailand oder Paris: Männer in Pink sind einfach selbstbewusst und sexy.
Pinke Kleidung ist im Herrensport schon längst Normalität
Vorreiter bei der Verwendung von Pinktönen in den Herrenkollektionen waren die Sportmarken. Ein klassisches Poloshirt mit Yachtig-Emblem in pudrigem Rosa steht sonnengebräunten Millionären genauso gut wie den Studenten einer amerikanischen Elite-Universität.
Sportlich aktive Herren tragen ganz selbstverständlich das Aircool Tank Top in Neonpink oder Fuchsia zur schwarzen Running Tight auf der täglichen Joggingrunde. Etwas dezenter wirkt die Fleeceweste als Bodywarmer in einem dunklen Burgundton, dazu trägt Mann futuristische Herren-Sneakers mit Reflektorstreifen in Hot Pink.
Wer die neuen Pinktöne zunächst erstmal testen möchte, wählt Modeaccessoires wie ein Stirnband oder ein Cap in einem Pinkton und kombiniert es zum bewährten Outfit. Spätestens nach dem ersten Kompliment wächst der Mut, es mit weiteren Kleidungsstücken in der neuen Farbe zu versuchen.
So sieht pinkfarbene Kleidung an Männern richtig klasse aus
Kleidungstechnisch ist Männern heutzutage fast alles erlaubt. Ganz selbstverständlich tragen Herren Schmuck, Skinny Jeans und modische Farben, die bislang eher den Damen vorbehalten waren. Nur die Farbe Rosa stößt bei Manchen noch auf Widerstand.
Dabei sind helle Pinktöne sehr edel und stehen noch dazu vielen Männern extrem gut, egal ob blond oder dunkelhaarig. Es muss ja nicht gerade schweinchenrosa sein. Übertreiben Sie nicht mit einem Outfit komplett in Rosatönen. Die modebewussten italienischen Männer machen es uns vor: Ein Mann in einem pinkfarbenen Kaschmirpullover zum Beispiel wirkt kultiviert und selbstbewusst und muss auf keinen Fall befürchten, beleidigt zu werden.
Warum sollte es unmännlich sein, ein rosa Oberhemd zur schwarzen Hose zu tragen? Frauen lieben männliche Wesen, die sich modisch etwas trauen. Junggebliebene tauschen den alten, grauen Kapuzenpulli gegen ein frisches Modell in Fuchsia aus, das nicht zu übersehen ist. Ein figurumschmeichelndes Hemd oder T-Shirt in purple oder rosa zur cool verwaschenen Jeans ist alles andere als feminin, achten Sie auf die Blicke der Frauen.
Pinktöne sparsam einsetzen bei Modeaccessoires
Mit Accessoires in der Modefarbe Pink lösen Sie keinen Skandal aus, sondern setzen freche Highlights, die erst auf den zweiten Blick wirken. Tragen Sie doch mal eine Seidenkrawatte in Shocking Pink zum weißen Hemd und klassischen Anzug in Dunkelblau oder überraschen Sie mit magentafarbenen Socken.
Warum nicht das strenge schwarze Outfit mit einer coolen Reportertasche in Fuchsia aufbrechen?
Der lustige Schlüsselanhänger mit einem abnehmbaren pinken Kunstfell-Pompon ist eine nette Geschenkidee für Leute mit Humor. Ein wenig Humor schadet übrigens nicht, wenn man sich in der Herrenmode mit pinken Accessoires beschäftigt.
Pinke Kleidung für Männer ist kein Tabu-Thema mehr. Ob in der Freizeit, beim Sport oder im Beruf: Sie werden überrascht sein, wieviel Spaß es macht, wenn Sie die Modefarbe Pink richtig kombinieren. Starten Sie zunächst mit Modeaccessoires und bauen Sie die Auswahl an pinker Kleidung langsam aus. Männer, die sich modisch was trauen, tragen Pink!