90er Style: Rückkehr der Modetrends

Die Mode der Neunziger Jahre ist und bleibt legendär und erlebt regelmäßig ein Revival. Auch jetzt ist der 90er Style mit Trends wie Jeans von Kopf bis Fuß, bauchfreien Oberteilen, Kleidern aus Samt und natürlich knalligen Accessoires wieder total angesagt. Wir zeigen, wie man diese Mode zeitgemäß trägt und welche Teile dabei definitiv nicht fehlen dürfen.

Das macht den 90er Style aus

Auffallend, ein wenig aus der Reihe tanzend und keiner Stilrichtung eindeutig zuzuordnen – so lässt sich die Mode der 90er treffend beschreiben. Es gab schrille Looks in Neonfarben, fast ungepflegt wirkende Grunge-Outfits mit abgetragenen Shirts und karierten Hemden, eher elegante Kleidung aus Samt, lässige Denim-Styles, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der Stil der 90er Jahre war alles andere als zurückhaltend und fast ein Widerspruch in sich aufgrund der verschiedenen angesagten Moderichtungen. Das liegt zum großen Teil daran, dass zahlreiche Filme und Serien ganz unterschiedlicher Couleur stilprägend waren – logische Konsequenz war Kleidung in ebenso vielen Stilrichtungen: Modefreiheit von A bis Z sozusagen.

Damals und heute angesagt

Es gibt viele Kleidungsstücke, die in den Jahren von 1990 bis 1999 so up-to-date waren, dass sie in keinem Kleiderschrank gefehlt haben. Manche davon sehen etwas gewöhnungsbedürftig aus (extraweite Hosen in grellen Farben zum Beispiel), andere aber sind, dem Modegeschmack angepasst, auch heute gut tragbar. Meist wird dazu eine Hose oder ein anderes Kleidungsstück als Keypiece des Stylings ausgewählt und mit „unauffälligeren“ Teilen kombiniert – so entsteht ein cooler Look im 90er Style, ohne modisch zu dick aufzutragen.

So gelingt der Look der 90er Jahre

Wir haben einige der beliebtesten Kleidungsstücke der 90er ausgesucht, die heute wieder im Trend liegen – sowohl für den Alltag als auch zu besonderen Anlässen. Wer weiß, vielleicht findet sich in dem ein oder anderen Kleiderschrank (bei der Mutter oder der Tante stöbern!) noch ein richtiges Schätzchen für den angesagten Style.

1. Mom Jeans: Die bequeme Hose war nie ganz weg und ist gerade wieder besonders angesagt. Mom Jeans lassen den Bauch flach erscheinen und verlängern optisch die Beine. Je nach Farbe und Waschung passen Mom Jeans in die Freizeit und ins Büro und harmonieren mit unterschiedlichen Stilrichtungen von lässig bis elegant.
2. Jeans all over: Ein absolutes Must-have im 90er Style war Denim – und das am liebsten von Kopf bis Fuß. Jeanskleid mit Jeansmantel? Klassische Five-Pocket-Jeans mit Denim-Blazer? Alles kein Problem in diesem Jahrzehnt. Nur zu gern erinnern wir uns an den ikonischen Auftritt von Britney Spears und Justin Timberlake im Partner-Jeans-Look, der auch heute noch genial erscheint. Auch als Latzhose war der strapazierfähige Stoff äußerst beliebt, am besten schön weit geschnitten. Dieser Style funktioniert auch heute noch mit Shirt und Sneaker für einen coolen Freizeitlook.
   
3. Crop Top: Bauchfrei war ein Megatrend – das sogenannte Crop Tops sah man an jeder Ecke, ob solo oder in den kälteren Monaten mit einer Jacke kombiniert. Um einen modernen 90er Style zu schaffen, wird das Crop Top heute bevorzugt zu Röcken, Shorts mit hoher Taille oder Marlene-Hosen getragen. Ein klassischer Blazer passt hervorragend dazu und wertet den Look auf. Schauen Sie sich nur in den Musikvideos der Girlbands aus dieser Zeit um – ob Spice Girls oder Tic Tac Toe, die Oberteile waren kaum wegzudenken.
4. Track Pants: Nie gehört? Mit dem Begriff sind die typischen Jogginghosen der 90er Jahre gemeint – lange, sehr weit geschnittene Hosen, meist mit den typischen Seitenstreifen. Sie sind leichter als Modelle aus Sweatstoff. Das typische 90er-Modell der Track Pants hatte doch eher gewöhnungsbedürftige Muster und Farben – heute sind „entschärfte“ Varianten angesagt. Ob nur für sportliche Aktivitäten oder auch für die Stadt, muss dabei nach wie vor jeder für sich selbst entscheiden. Übrigens: Auch zusammen mit dem Crop Top wirkt die Track Pants mega cool!
5. Netzshirt: Am Netzshirt haben sich bereits früher die Geister geschiedenen – Modesünde oder Must-have? Das Netzshirt kommt ursprünglich aus der Techno-Szene und wurde sogar auf nackter Haut getragen. Wer heutet ein Netzshirt tragen möchte, findet Modelle in gedeckten Farbtönen und kombiniert diese mit einem farblich passenden BH, noch besser aber mit einem Top mit Spaghettiträgern. Die Shirts passen auf keinen Fall ins Büro oder zu offiziellen Anlässen, sondern nur in die Freizeit oder in den Club.

   

6. Slip Dress: Einfach reinschlüpfen und fertig – mit kaum einem Kleidungsstück ist man so schnell angezogen wie mit dem Liebling der 90er Jahre. Ein Slip Dress hat immer Spagettiträger (deshalb war auch die Kombination mit einem darunter getragenen meist weißen T-Shirt so beliebt) und besteht aus einem fließenden Stoff wie Seide oder Satin. Wahlweise ist so ein Kleid gerade geschnitten oder hat eine leichte A-Linie, die Länge variiert von mini bis knöchellang.

   

7. Samt: Kein Kleidungsstück, aber quasi der „Kultstoff“ der 90er Jahre, wenn es ein bisschen festlicher sein sollte – genauer gesagt handelt es sich um Pannesamt in verschiedenen Farben, der einfach schön schimmerte.

Die passenden Accessoires

Damit der Look perfekt abgerundet wird, darf natürlich das richtige modische Zubehör nicht fehlen.

1. Plateauschuhe: Die klobigen Schuhe sind aus der Mode der 90er nicht wegzudenken. Plateauschuhe schummeln meist als Sneaker um einige Zentimeter größer.
2. Bauchtasche: Wohin nur mit Portemonnaie und Lippenstift? Damals wanderten diese Kleinigkeiten in eine praktische Bauchtasche. So waren die Hände frei. Heute sind Bauchtaschen wieder sehr beliebt und in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Modelle aus wertvollem Leder in gedeckten Farben wirken elegant, solche aus Stoff passen prima für Sport und Freizeit.
   
3. Creolen: Schmuck gehört natürlich auch zu einem perfekten Look dazu. Zwar gibt es klassische Creolen schon deutlich länger, in den 90ern liefen sie aber zur Höchstform auf und durften gerne auch ein bisschen größer sein.
4. Scrunchies: Alle, die lange Haare haben, setzen mit diesen mit Stoff bezogenen Haargummis dem Style à la 90er sozusagen die Krone auf. Viele Jahre waren Scrunchies in der Versenkung verschwunden, nun sieht man sie, oft in den typischen schrillen Farben oder alternativ in zarten Pastelltönen, wieder überall. Sie haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber dünnen Haargummis und Spangen, denn sie hinterlassen keine Knicke in den Haaren.

Weiterhin gehören auch schmale Sonnenbrillen sowie Choker, also eng am Hals anliegende Bänder, zu den beliebtesten Accessoires der Dekade. Unser Tipp: Wählen Sie immer nur ein oder maximal zwei typische Accessoires, sonst wirkt der Style schnell übertrieben und wenig gekonnt. Viel besser ist es, nur ein paar Akzente zu setzen – so lässt sich die Mode der 90er Jahre heute stilvoll tragen.